Ein Anhaltspunkt könnte auch die Straßenuhr sein. Weiß jemand, wann diese zeitanzeigenden Werbeflächen aus dem Stadtbild verschwunden sind? Sicher nicht alle an einem Tag, aber evtl. innerhalb eines Jahres. Sie waren hier übrigens schon einmal Thema, da wusste Herr Engelbrecht zu berichten, dass so eine Uhr bis 1977 in der Roseggerstraße stand: https://innsbruck-erinnert.at/rinderwahn/
Im Bierwastl haben sich offensichtlich alle möglichen Vereine getroffen, wohl ähnlich dem „Arlberger Hof“ etc.
Irgendwo habe ich gelesen, dass es dort auch ein eigenes Kino gegeben hat.
Bekannt ist, dass hier 1905 der Sportverein Innsbruck gegründet wurde, der älteste Fußballverein Westösterreichs.
In https://innsbruck-erinnert.at/prae-terminale-zeit/ kann man die Innrain-Uhr in Farbe sehen, aber mit anderer Werbefläche (vielleicht auch mit einem etwas anderen Standplatz ??)
Der 1. August war ein Samstag, was für eine Terminverschiebung spricht Wochentag, Tagesdatum und Monat zugleich verkehrt ist eher kein Druckfehler. Oder doch? Wer kennt sie nicht, die dummen copy-paste Fehler, wenn man einen schon geschriebenen Text für was anderes verwenden möchte und ein Detail, welches zu ändern gewesen wäre, übersieht. Hier hat man vielleicht das Programm als Konstante verwenden können und den Ort immer ausgewechselt, und -saggrafix! – das Datum nicht.
Was die Datierung angeht:
Ich bin mit meiner Familie vor 55 Jahren, also 1968 in das linke Hochhaus eingezogen.
Da war es allerdings kein Rohbau mehr(haha)
Zeitmarken müßten die Optik Melzer sein und das „Rauch Haus“, welches den Anschein erweckt, daß die Buchhandlung Felizian Rauch schon aufgelöst wurde und der Abbruch des Hauses bald bevorsteht, auch der Firmenname ist nur mehr andeutungsweise lesbar. Das war gegen Ende der 70er, schätze 77.
Ein Hinweis dürfte auch das Feuerwehrauto sein. Das Auto mit der Linzer Kurznummer ist ein von 66-75 gebauter SIMCA 1301/1501. Da das Auto noch rostfrei zu sein scheint, ist die Obergrenze des Datums mit 1978 anzusetzen.
Ich bin wirklich begeistert von Ihren Recherche Fähigkeiten. Sie haben das Rätsel eigentlich schon ohne mich aufgelöst. Auf der Rückseite steht geschrieben: „Das ist die Überhaut in der mein Großvater Karl Hackl am 27.11.1851 in Mürzzuschlag auf die Welt gekommen ist“. Wir gehen davon aus, dass es sich um die Fruchtblase handelt. In selten Fällen können Kinder noch eingehüllt in der Fruchtblase auf die Welt kommen. In einer Vorlesung haben wir gelernt, dass dies als gutes Zeichen galt.
Tut mir Leid, dass meine Antwort so lange auf sich warten hat lassen – aber mein Praktikum war Ende Juni leider schon zu Ende. Den Beitrag habe ich nun um das Bild mit der Lösung ergänzt. Es freut mich, dass Sie so viel Interesse für mein Archivding der Woche gezeigt haben und ich kann Ihnen nur nochmals gratulieren!! Besonders die Bildbearbeitung und Entschlüsselung – das würde ich auch gerne beherrschen ;).
Vielen Dank, Frau Jenewein, für Ihre Rückmeldung und das zusätzlich eingestellte Foto! Sehr freundlich von Ihnen, zumal Sie ja gar nicht mehr in „Amt und Würden“ sind und sich vermutlich wohlverdiente Ferien gönnen.
Weil ich das Datum (inkl. Jahr) so schlecht lesen konnte, habe ich im Taufbuch von Mürzzuschlag den 27. Jänner, 27. Feber und 27. November sowohl im Jahr 1857 als auch 1853 gesucht. Da hätte ich 1852 und 1851 grad auch noch dazunehmen können. Jetzt aber g’schwind im Taufbuch 1851 geblättert und fündig geworden:
(Großvater) Karl Hackl wurde am 27. November 1851 um halb fünf Uhr früh in Mürzzuschlag, Markt Nr. 36 geboren und am 28. November getauft.
Vater: „Johann Hackl, gewes. Conducteur bei der k. k. Süd-Staatsbahn, nunmehro Wagnermeister dortselbst.“
Mutter: „Anna geb. Vogel Ehegattin“
Pate: „Karl Vostner, k. k. Baudirektionsassistent zu Hermannstadt.“
Bei dieser Gelegenheit auch ein Dankeschön an Herrn Schönegger und Herrn Herbst für das positive Feedback!
Ich habe jetzt den Artikel noch einmal gelesen und ich kann mich nur wiederholen – so negativ und abenteuerlich war es sicher nicht. Der Turnsaal schaute zu meiner Zeit auch noch so aus (1950-1954 und 1956-1958) und die Lehrer waren angenehm, mir ist nichts Negatives in Erinnerung.
Ich hatte das Glück, diese Schule zweimal zu besuchen. Einmal von 1950 – 1954 als die LBA mit der Übungsschule untergebracht war. Das eigentliche Gebäude in der Fallmerayerstrasse diente nach als Spital für die Soldaten der französischen Besatzung. Inzwischen war die LBA wieder in der Fallmerayerstrasse und ich konnte von 1956 bis 1958 die Hauptschule besuchen.
Ich habe alles in bester Erinnerung. Ich weiß noch in der Baulücke ( heute ist dort ein städtisches Seniorenheim) war der Sportplatz der Hauptschule. Klein aber fein.
Diese Ansichtskarte samt einem Angebot auf der Rückseite habe ich gerade auf der Webseite eines Anbieters von alten Ansichtskarten entdeckt. Sie passt gut hierher, besonders zum Kommentar von Herrn Auer (welcher mir übrigens in diesem Blog sehr abgeht!!)
https://postimg.cc/sM05nhFQ
https://postimg.cc/sM05nhFQ
Man mußte schon ein hartgesottener Alpinist sein. daß diese Ansichtskarte nicht als eine vom Besuch unserer Gegend abratende Warnung sondern als Illustration einer attraktiven Landschaft dient. Sogar der zum Berg Isel mutierte Bergisel erweckt den Eindruck der Fortsetzung in doppelsinnig schwindelnde Höhen. Der bizarre Bergkranz beim Sonnjoch erinnert an die in alten populärwissenschaftlichen Astronomiebüchern wild zerklüftet dargestellten „Mondberge“.
Als Standort des Betrachters vermute ich einen Aussichtspunkt im Bereich Lemmenhof oder Villerstraße bei der Abzweigung des Sticklsteiges.
Herr Egger ist es nicht. Tobias (Cro) Rettenbacher? Ich sage jetzt einfach so lange Rettenbacher, bis es irgendwann stimmt. Und Herr Hirsch geht vielleicht wieder als angeblicher Kripobeamter von Schuhgeschäft zu Schuhgeschäft …
Die Schuhgeschäfte spuckten Gigft und Galle, schon wieder so ein Chinesenpatschen aus dem Internet.
Auch der Besuch in einem renommierten Uhren und Schmuckgeschäft in der M. Theresienstraße brachte nichts. Ich vermute nämlich, daß der Archivar vor dem Fotografiertwerden verschämt seine Rolex abmontiert hat. „Ja, wir kennen den Kunden, dürfen aber aus Datenschutzgründen blablabla usw“.
Bleibt nur noch der Flug nach London, um in Monthy Pythons „Ministry for Funny Walking“ die Auslandsabteilung um Hilfe zu bitten.
Lieber Herr Hirsch, als bekennender Fan von Monty Python und amtlicher Kollegialität muss ich Sie darauf hinweisen, dass es sich um das „Ministry of Silly Walks“ handelt 🙂
Weder Stadlweg 20 noch 40 stimmt, sondern Trientlgasse
https://earth.google.com/web/@47.26995097,11.4340372,571.25756836a,0d,90y,123.3716122h,88.911443t,0r/data=IhoKFkdHYVIxOUFrUEZ4YXRwQVRLN1JHRUEQAg?utm_source=earth7&utm_campaign=vine&hl=de
Natürlich ist es die Triendlgasse, diesmal von mir sogar richtig geschrieben, aber wenn man jedes Jahr einmal beim ARBÖ Pickerle machen läßt, dann denkt man beim Anblick des obigen Fotos googlebefreit automatisch an die dortige Partie am Stadlweg. Frau Caccavo wirds ähnlich ergangen sein.
Ich habe mich anfangs auch nicht an Google gehalten, sondern zuerst an den Text von Herrn Herbst: „… mit den Bergen dahinter … „. Frau Caccavo hatte mit Stadlweg 40 wenigstens diese Vorgabe erfüllt.
Ist kein Schreibfehler – Mieming hat Miemingen geheißen, genau so wie Haiming Haimingen. Man sieht das gut auf Karten des 19. Jahrhunderts, z.B. https://hik.tirol.gv.at/?basemap=bm0&category=Uebersichtskarten_georef&scale=72223.9637340248¢erx=1222407.342316991¢ery=5987016.366617088¢erspatial=102100&map=7
und anderen.
Man hört das auch heute noch.
Auf der Suche nach „Miemingen“ und „Haimingen“ bin ich auf diesen Reisführer aus 1845 gestoßen – sehr unterhaltsam!!
https://books.google.at/books?id=j39XAAAAcAAJ&pg=PA57&lpg=PA57&dq=Miemingen&source=bl&ots=l8YtVGKl9k&sig=ACfU3U1SNoyrwcD03D9XO3AsqMNCDyyiiQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiyxfKlgYeAAxX8g_0HHfeFA744ggEQ6AF6BAgYEAM#v=onepage&q=Miemingen&f=false
Wieder einmal gleichzeitig und nicht lesen können… sie haben Recht, Triendlgasse . Die Gebäude gibt’s samt Kamin noch immer. Stadlweg ist nur ähnlich. Aber sehr ähnlich
Frau Stolz hat sicher recht, auch wenn es bereits Maiaufmärsche gegeben haben mag, war der 1.Mai erst 1929 ein Feiertag. Beflaggt man den Stadtturm übrigens auch an katholischen Feiertagen?
Die Jahreszeit schätze ich der, an manchen Bäumen noch fehlenden Belaubung nach auf Frühling. Auch liegt noch Schnee am Kili.. nein, am Glungezer. Augusttermine scheiden dann schon mal aus.
Ostern war im Jahr 1902 der 30.März. Der Radausflug am 29. März könnte dann mit der Beflaggung und der Jahreszeit zusammen passen.
Ich habe versucht, das Aufnahmedatum mit Hilfe der Asphaltierungsfrage herauszufinden. Die Innstraße wurde 1927 asphaltiert. Für die Innbrücke habe ich bisher nur einen Hinweis gefunden. Demnach wurde sie 1932 asphaltiert, was ich nicht recht glauben kann, weil das knappe 60 Jahre (!) nach ihrer Einweihung gewesen wäre.
Herr Pechlaner konnte das mit seiner Methode (Stand der Elektrifizierung) ohnehin bedeutend näher eingrenzen, was auch mit der Kleidung der Menschen besser überein stimmt. Aber ob zwischen 1890 und 1904 der 1. Mai schon ein Feiertag war?
Evtl. machten die schneidigen Radler einen Vereinsausflug. In Sachen Ausflüge waren die zahlreichen Innsbrucker Radfahrerclubs recht rege, wobei der Treffpunkt Innbrücke ein beliebter gewesen sein dürfte:
Am 15. 8. 1901: „(Radfahrer-Club Union.) Morgen Verbandesfahrt, resp. Entgegenfahrt. Abfahrt morgens mit dem Verbande nach Silz oder mittags nach Telfs, von der Jnnbrücke.“ (IN, 14. 8. 1901, S 7)
Am 29. 3. 1902: „(Radfahrerverein »Veldidena.«) Morgen Vereinsausflug nach Telfs. Zusammenkunft halb 2 Uhr Innbrücke, Abfahrt 2 Uhr.“ (IN, 28. 3. 1902, S 8)
Am 24. 8. 1902: „Radf.-Klub (»Jnnsbrucker Schwalben.«) Morgen Ausflug nach Telfs Treffpunkt bei Seiser 2 Uhr Abfahrt von der Jnnbrücke“ (IN, 23. 8. 1902, S 7) usw. usw.
So wie die Fahnen am Stadtturm flattern und nicht nur ein Radfahrer seinen Hut festhält, fand das Ereignis bestimmt an einem klassischen Innsbrucker Föhn-Tag statt.
@ Hr Hirsch & Fr. Stolz – Da war wohl das Schreiben im Akkord zu schnell für die Bilder. Mea Culpa und Dank an den aufmerksamen p.t. Kollegen.
@ Hr. Schönherr Danke. Gibt es das, dass unser Bild seitenverkehrt ist? Ich habe mich jetzt etwas mit google Streetview gespielt, aber ich bekomme die Perspektive nicht so hin, wie auf dem Foto – ich finde die verschneite Felswand nicht… – aber vielleicht sind diese Dinge auch ein Vorrecht der Kommentierenden. 🙂
Meine Vermutung ist ein Standort in etwa bei Gasse Hnr. 179 oder 180, wahrscheinlich Aufnahme mit leichtem Tele. Die Lehnerkapelle (wäre weiter hinten) sieht man noch nicht. Das letzte gut sichtbare Haus in der Reihe sollte 186 sein; das hat auch heute noch im Osten einen kleinen Vorbau zur Straße hin
Der „städtische Friedhof“ ist vermutlich der heutige Westfriedhof, der bis zur Errichtung des Ostfriedhofs 1912 und den Engemeindungen der einzige städtische Friedhof war und dementsprechend bezeichnet wurde.
Critical Mass war es damals nicht.
Vielleicht hat es mit dem was zu tun: https://innsbruck-erinnert.at/frischluft-freiheit-fahrrad/
Wobei diese Radfahrer eher „casual“ daherkommen
Radfahrer sind zwar einige unterwegs, für ein Rennen aber bestimmt zu langsam, es sei denn, dass hier der/die Letzte gewinnt. Soll’s auch schon gegeben haben. Bei der damaligen Belichtungszeit müssten sonst alle verschwommen sein, wie der Arm der eben zum Hut fährt. Auch warten die Leute eher nicht bis sie rüberkommen, den der Spitzbub in der Mitte spricht dagegen. Ich denke da kommt noch irgendein Ereignis über die Brücke heran und bilde mir ein hinter dem Gespann dort viele Köpfe zu erkennen.
Irgendwas festliches vielleicht, wie es auch die Fahnen am Stadtturm andeuten? Der langen Rede kurzer Sinn: Nix genaues weiß man immer noch nicht.
Der Einspänner ist ein Gig, der sich mit Kea, Ara und Ern die Kreuzworträtsel Dreifelderfragen teilt. Verzeihung, wenn es doch DIE Gig heißen sollte. Der Besitzer dürfte das Vehikel aus den selben Beweggründen (buchstäblich Beweggründen) gefahren haben als die späteren Besitzer englischer Zweisitzersportwagen.
Der erwähnte Einspänner hat nicht mal Platz für eine Kiste Bier, selbst Mitfahren wird eng. War wohl nicht für jedermann, obwohl Preis und Spaß der Ausfahrt in erster Linie vom Pferdchen abhängen mag. Dieses hier erscheint schon mal recht elegant.
Auf der Brücke kommt’s bald zu einer Begegnung mit einem weiteren Gespann. Falls es kein Begleitfahrzeug des Strada del Inn Giro sein sollte wird’s eng für die Velos.
Oh, da hab‘ ich ja Glück, Herr Hirsch, ich sehe etwas mehr, nämlich ein quadratisches Briefkuvert, das doppelt versiegelt ist. Allerdings wollte ich die Siegel nicht aufbrechen, nur um herauszufinden, ob sich die stattlichen Bauernhäuser dahinter verbergen. Ich bestätige aber ganz angstfrei: Oberinntal.
Bis auf die Frau mit weißem Kopftuch und den Lausbuben im Vordergrund scheint die Devise zu lauten:
„Man trägt Hut!!! (oder zumindest sportliche Schildkappe)
Noch etwas Schnee am Berg, Fahnen am Stadtturm zeugen von einem Feiertag, könnte der 1.Mai sein.
2 Strommasten mit je 2 Drähte gibt’s auch bereits. Vermutlich noch vom Mühlauer Kraftwerk. Ab dem Sillkraftwerk gab es meist 4 Drähte.
Folglich wäre die Aufnahme zwischen 1890 und 1904 entstanden.
Die konzipierte Umgebung des Flughafens scheint ihn schon im Planungsstadium ad absurdum führen zu wollen. Interessant die projektierte Führung der Reichenauerstraße, ebenso die geradezu monumental erscheinende Gestaltung der Prinz Eugen STraße links der Sill.
ich möchte ja nicht unbedingt g’scheider sein als das Team des Stadtarchivs, aber Friaul gehörte meines Wissens nach nie zu Tirol. zumindest nicht zum Ende der Monarchie.
Man sieht wohl erst den Beginn der xy-Prozession. Die Frauen kommen traditionell nach dem „Himmel“ dem die Männer vorausgehen, die selber erst aus der aus der Kirche zu treten beginnen. Die am Rand wartenden Frauen gliedern sich vielleicht in die bald vorbeiziehenden anderen Frauen ein, so wie der Mann mit der Fahne zu warten scheint, bis der für ihn relevante Prozessionsteil vorbeikommt. Rätsel bleiben die Kelche, denen auf den zweiten Blick auch ich keine liturgische Bedeutung zuschreiben will, auch die von einigen Männern in der Hand gehaltenen Kerzen sind mir nicht geläufig. Und die Kirche nach wie vor unbekannt. Links sieht es aus wie Fels. Gehört wohl zur Kategorie Hinaus ins Land.
Auf dem Luftbild sieht man fast ganz am Rand sehr schön die dreieckige Schwimmschule bzw. Vereins-Schwimmbad des Peter-Mayr-Bunds, welche auch schon Thema eines Rätsels war:
Für mich keine Fronleichnamsprozession: Dort würden die Frauen in der Feiertagstracht nicht als Zuseherinnen da stehen, sondern beim Block der Frauen/Bäurinnen mit ihrem eigenen „Ferggele“ mitgehen! Hier schauen mit den Kindern nur dem Männer-Aufmarsch zu.
Die Stützen sind wohl wirklich für das Abstellen der Riesen-Heiligenfigur.
Aber Kelche in der (herunterhängenden) Hand von Laien? Ganz sicher nicht, abgesehen davon, dass es damals noch keine Kommunionhelfer gab!
Für mich eine (Jubiläums-)Prozession dieses Meistervereins. Die mitgetragenen Gefäße halte ich für Statussymbole der höheren Meister, – aber nichts Religiöses.
Nun, vermutlich hat hier vor Beginn der Prozession ein feierliches Hochamt stattgefunden, bei dem jede Unterländerin gesagt hätte „Des dauasch an kloan Kint vüüü z’long, i geh mit eahm ba da Seidntier aussi an d’Luft – und boi nochad de Brozesion kimmp, aftn gemma hintnochi“ (oder so ähnlich…)
Bei manchen Ereignissen erinnert man sich genau wo man sich befand, als man davon erfuhr. In meinem Fall betrifft das z. B. die Nachricht über den Tod von J. F. Kennedy, von John Lennon oder die von Nine Eleven mit den Bildern, die kaum zu fassen waren.
Beim Erdbeben von 1976 war es kein Hören oder Sehen einer Nachricht, es war das gefühlt ewiglange Spüren dieses unheimlichen Bebens. Nicht nur ein bisschen Gläserklirren oder Tischwackeln, ich hatte das Gefühl, das ganze Gebäude schwankt wie ein riesiges Boot. Ich war zu Besuch bei meiner Schwester in Neu-Rum, die dort im 4. Stock ihre Wohnung hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt ein gemütlicher Abend. Als es los ging zunächst noch ganz kurzes Erstaunen, aber in der selben Sekunde die Erkenntnis: Erdbeben. Leichte Panik bei den Anwesenden, außer bei meinem Schwager, der meinte ganz seelenruhig, dass die Japaner ‚wegen so a bissl Wackeln‘ gar nicht anders dreinschauen würden. Wohin am besten? Unter den berühmten Türstock, unter einen Tisch oder ins Freie? Aber bei Erdbeben sollte man ja keinen Lift benutzen und ob man es zu Fuß durch das Stiegenhaus noch schaffen würde? Ein vorsichtiger Blick in jenes verriet uns, dass sämtliche Nachbarn aus dem Stockwerk die selben Überlegungen angestellt hatten, auch nicht recht wussten wohin und sich (unter ihren Türstöcken stehend) letztendes alle gegenseitig beruhigten.
Einige Jahre später führte mich eine Urlaubsfahrt nach Istrien durch das betroffene Gebiet. Die Spuren dieser Katastrophe (z. T. Schutt- und Geröllwüsten) waren noch immer deutlich zu sehen.
Welche Nummer wäre das? Ich finde in der Straße kein E+7 Gebäude (was nicht heißt, das es keines gibt). Die am Ende, nahe dem Langen Weg, sind nur ähnlich, außerdem E+8.
Gestalter dieser Darstellung war der italienische Maler, Illustrator und Werbegrafiker Plinio Codognato (1878 – 1940). Er schuf ca. 1000 Werke, eines der bekanntesten entstand 1913 für die Uraufführung von Verdis Aida in der Arena von Verona. Später arbeitete für Fiat, Pirelli, Bianchi, Cinzano und andere Konzerne. Auch für Liebig, weshalb ich vermute, dass Herr Roilo eines der Codognato-Bildchen einst in Händen hielt 😉
Ja,das Werbebild entstand lange vor meiner Schulzeit!
Aber doch – es erinnert mich daran, wie wir – ich war 13, 14 Jahre alt – das „Glück“ genossen, den Unterschied zwischen „Kitsch“ und „Kunst“ in der Schule erklärt zu bekommen….
Ein Lehrer hielt uns den fröhlichen Innsbruck-Prospekt, den mit den Schifahrern auf der hinteren Plattform der Einser
(aus dem „Atelier Zelger“) vor die Nase und erklärte kategorisch:
„Das ist Kitsch“!
Untereinander sagte jede von uns : „I woaß nit – mir g’fallts!“
Und meine Mama meinte: Auch ein Graphiker müsse schließlich eine Kunstakademie besuchen – und dann, um von seiner Begabung leben zu können, müsse er schauen, wie er den Wünschen seiner Auftraggeber am besten entsprechen könne -auch wenn er sich „alser junger“ anderes erträumt habe. Sie fand diese Unterscheidung lieblos…
Und ich denke heute, da spukte möglicherweise im Hinterkopf des Lehrpersonals noch der Slogan „Kunst ins Volk“ der damals jüngstvergangenen Tausend Jahre herum…
ja, und beim „Fiat Balilla“ mußte der Blickfang eben ein kleiner Bub aus dieser Jugendorganisation sein.
Ohne Wertung… Auftrag!
Mir sind d i e am suspektesten, die es hinterher „Immer schon“ gewußt haben.
An diesem Abend hatte ich Überwachungsdienst beim Haus des italienischen Generalkonsuls in der Klammstraße.
Kurz bevor ich das Beben wahrnahm, flogen dutzende Vögel aus den Bäumen. Um 22.oo Uhr wurde ich abgelöst und fuhr mit meinem Pkw zum alten Wachzimmer Hötting, wo ich bis 01.00 Uhr meine Ruhepause verbrachte. Meine Kollegen erzählten mir, daß sie das
Wachzimmer fluchtartig verließen, da sie befürchteten das alte Gebäude würde einstürzen.
Ich kannte einen Vizeleutnant des Bundesheeres, der als erster Mieter im im letzten Stock des sogenannten Voest Hochhaus in der
Kajetan-Sweth-Straße wohnte. Er nahm zur Zeit des Bebens ein Bad, wobei das Wasser über den Rand der Badewanne schwappte.
Ich war im Kino. Vielleicht Metropol, genau weiß ich’s nicht mehr. Als wer an meinem Stuhl rüttelte, drehte ich mich um, und schaute den Hintermann fragend, vielleicht auch ein bisschen böse an. Stellen Sie sich vor, der drehte sich seinerseits ebenfalls um. So ein Depp. Nach Ende des Films erfuhr man erst, dass es vielen so erging und eine erste Ahnung eines Erdbebens machte sich breit.
Doch Herr Stefan im FeuerwehrJargon hieß das Schlauchturm. Man konnte in diesem Gebäude verschieden Übungsszenarien durchspielen und auch nach einem Löscheinsatz die Schläuche zum Trocknen aufhängen.
Damals waren die Schläuche aus einem anderen Material als heute welches bei Feuchtigkeit Schimmel ansetzte.
Die Nummerierung der Etagen diente zur besseren Übersicht bei einer Übung.
Dazu wird wohl noch eine Flut persönlicher Erinnerungen eingehen.
Ich war damals 14., Mama war mit meinem älteren Bruder Kabarett – den Schweizer Emil – im Kongresshaus (dazu gab es vor Monaten, zum Jahrestag dieses Bebens, eine bewgwénde Erinnerung von Norbert Pleifer…) und ich als Ältester war, verantwortlich für meine beiden jüngeren Geschwister. Der Deckenluster schwang wie ein Pendel, der Flügel im Wohnzimmer spielte selbstständig und ich „rettete“ mich und meine Geschwister unter den Türstock des Wohnzimmers, weil, so hatte ich das in der Schule gelernt, das der sicherste Ort in einer Wohnung ist, wenn die Erde bebt. Gefühle gleichzeitig auf Panik und absoluter Phaszination angesichts dieser unglaublichen Energie.
Der Luster hängt inzwischen in einer anderen Wohnung über einem anderen Tisch – er ist mit meiner Mutter gesiedelt – doch wie er tanzen kann, erinnere ich wie vor 47 Jahren.
Natürlich ist die Erinnerung daran noch wach. Besonders in Erinnerung ist mir die relativ lange Dauer des Ereignisses, ein beharrliches starkes Vibrieren, ganz im Gegensatz zum typischen Innsbrucker Rumpler, der einen auch ganz schön erschrecken kann.
Erinnerlich, weil im Freundeskreis noch immer wieder einmal zitiert, die Aussage einer amerikanischen Studentin „Wir sind in die Bränger Alm gesetzen und laaachen. Auf eimal hat die Öade geböbnet und die Banke gewaaggelt. Und ich habe gesagt Ördböben! aber die anderen haben gesagt Lastwagen!“
Ernster war Günter Ziesel, der Moderator des immer interessanten, schon längst vergessenen(?) Alpen-Adria Magazins im Fernsehen, der all die schönen Orte, die schon Thema der Sendung waren, und jetzt für feuilltonartige Reportagen ausfielen, in Trümmern liegen sah. Am Titelbild stehen eh noch ein paar Häuser, das war nicht überall so.
Selber wußte man – heute unvorstellbar – zuerst nicht, was los war. Ein zufällig bei uns zu Besuch weilender Bekannter vermutete zwar gleich, daß das sicher weiter weg gewesen sein muß (wie er da drauf gekommen ist ist mir bis heute ein Rätsel), aber da gab es kein Internet, welches einem schon nach wenigen Minuten mit dem Wo und Was überschüttet hätte, man mußte auf die nächsten Nachrichten warten, also mindestens eine Stunde. Wenn man überhaupt so wunderfitzig war, bei uns ist ja nichts passiert.
Hoffen wir, daß sich unsere Inntalfurche mit dem Innsbrucker Rumpler begnügt.
Die Kelche könnten als Fronleichnamssymbol dienen. Den Gedanken, daß man sie dann auf dem letzten Altar abstellte, manchmal findet dort wie auch bei der Landesprozession eine Messe mit entsprechendem Andrang bei der Kommunion statt, verwerfe ich aber wieder beim Gedanken an das dann notwendige hoppalaverdächtige Umfüllen der Hostien.
From Ingrid Stolz on Das Bierwastl
Go to comment2023/07/12 at 10:00 am
From Robert Engelbrecht on Das Bierwastl
Go to comment2023/07/12 at 2:21 pm
From Manfred Roilo on Das Bierwastl
Go to comment2023/07/12 at 10:38 am
From Karl Hirsch on Kaiserliche Klänge
Go to comment2023/07/12 at 9:38 am
From Manfred Unterlerchner on Hürden überall
Go to comment2023/07/12 at 9:03 am
From Markus Unterholzner on Das Bierwastl
Go to comment2023/07/12 at 7:47 am
From Karl Hirsch on Das Bierwastl
Go to comment2023/07/11 at 6:56 pm
From Schneider Erwin on Das Bierwastl
Go to comment2023/07/11 at 5:02 pm
From Vanessa Jenewein on Archivding der Woche
Go to comment2023/07/11 at 4:47 pm
From Ingrid Stolz on Archivding der Woche
Go to comment2023/07/11 at 8:54 pm
From Manfred Nendwich on Geliebt oder gehasst...
Go to comment2023/07/11 at 1:40 pm
From Manfred Nendwich on Aus Müller wurde Brüll
Go to comment2023/07/11 at 1:34 pm
From Manfred Roilo on Ein leuchtendes Rätsel
Go to comment2023/07/11 at 12:54 pm
From Karl Hirsch on Berge so weit das Auge reicht...
Go to comment2023/07/11 at 11:12 am
From Joachim Bürgschwentner on Das Archivding der Woche
Go to comment2023/07/11 at 9:36 am
From Karl Hirsch on Berge so weit das Auge reicht...
Go to comment2023/07/11 at 9:06 am
From Hans Pechlaner on Berge so weit das Auge reicht...
Go to comment2023/07/11 at 9:32 am
From Ingrid Stolz on Das Archivding der Woche
Go to comment2023/07/11 at 12:42 am
From Karl Hirsch on Das Archivding der Woche
Go to comment2023/07/11 at 9:21 am
From Tobias Rettenbacher on Das Archivding der Woche
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From Tobias Rettenbacher on Das Archivding der Woche
Go to comment2023/07/11 at 8:55 am
From Daniela Caccavo on Industriecharme
Go to comment2023/07/10 at 6:45 pm
From Manfred Roilo on Industriecharme
Go to comment2023/07/11 at 4:00 pm
From Karl Hirsch on Industriecharme
Go to comment2023/07/12 at 12:29 pm
From Manfred Roilo on Industriecharme
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From Karl Hirsch on Industriecharme
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From Daniela Caccavo on Industriecharme
Go to comment2023/07/10 at 6:42 pm
From Vinzenz Theiss on Berge so weit das Auge reicht...
Go to comment2023/07/10 at 3:34 pm
From Manfred Roilo on Berge so weit das Auge reicht...
Go to comment2023/07/10 at 4:43 pm
From Vinzenz Theiss on Berge so weit das Auge reicht...
Go to comment2023/07/10 at 5:36 pm
From Manfred Roilo on Berge so weit das Auge reicht...
Go to comment2023/07/12 at 10:47 am
From Karl Hirsch on Industriecharme
Go to comment2023/07/10 at 2:10 pm
From Manfred Roilo on Industriecharme
Go to comment2023/07/10 at 2:44 pm
From Karl Hirsch on Industriecharme
Go to comment2023/07/10 at 10:54 pm
From Karl Hirsch on Industriecharme
Go to comment2023/07/10 at 1:54 pm
From Manfred Roilo on Industriecharme
Go to comment2023/07/10 at 1:51 pm
From Karl Hirsch on Industriecharme
Go to comment2023/07/10 at 1:40 pm
From Hans Pechlaner on Auf Entdeckungsreise
Go to comment2023/07/10 at 8:09 am
From Hans Pechlaner on Auf Entdeckungsreise
Go to comment2023/07/10 at 8:11 am
From Ingrid Stolz on Auf Entdeckungsreise
Go to comment2023/07/09 at 10:39 pm
From Martin Schönherr on Hinaus ins Land (73)
Go to comment2023/07/09 at 8:01 pm
From Joachim Bürgschwentner on Hinaus ins Land (73)
Go to comment2023/07/11 at 10:05 am
From Martin Schönherr on Hinaus ins Land (73)
Go to comment2023/07/13 at 8:53 pm
From Stefan on Die bewegte Geschichte…
Go to comment2023/07/09 at 7:02 pm
From Martin Schönherr on Auf Entdeckungsreise
Go to comment2023/07/09 at 6:31 pm
From Hans Pechlaner on Auf Entdeckungsreise
Go to comment2023/07/09 at 9:09 pm
From Karl Hirsch on Auf Entdeckungsreise
Go to comment2023/07/09 at 6:15 pm
From Hans Pechlaner on Auf Entdeckungsreise
Go to comment2023/07/09 at 2:54 pm
From Karl Hirsch on Hinaus ins Land (73)
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From Ingrid Stolz on Hinaus ins Land (73)
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From H on Auf Entdeckungsreise
Go to comment2023/07/09 at 2:04 pm
From Hans Pechlaner on Auf Entdeckungsreise
Go to comment2023/07/09 at 1:46 pm
From Karl Hirsch on Der Pradler Saggen
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From pension heis on Auf Entdeckungsreise
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From Markus Unterholzner on Wenn die Erde bebt (2)
Go to comment2023/07/09 at 9:38 am
From Lucas Brand on Wenn die Erde bebt (2)
Go to comment2023/07/12 at 11:20 am
From Lukas Morscher on Wenn die Erde bebt (2)
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From Markus Unterholzner on Auf Entdeckungsreise
Go to comment2023/07/09 at 9:30 am
From Thomas on Der Pradler Saggen
Go to comment2023/07/09 at 9:12 am
From Karl Hirsch on Was sagt dieses Bild?
Go to comment2023/07/09 at 8:51 am
From Schier Manfred on Der Pradler Saggen
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From Josef Auer on Der Pradler Saggen
Go to comment2023/07/08 at 6:28 pm
From Manfred Roilo on Der Pradler Saggen
Go to comment2023/07/08 at 6:59 pm
From Robert Engelbrecht on Was sagt dieses Bild?
Go to comment2023/07/08 at 4:28 pm
From Henriette Stepanek on Was sagt dieses Bild?
Go to comment2023/07/09 at 11:34 am
From Ingrid Stolz on Wenn die Erde bebt
Go to comment2023/07/08 at 4:27 pm
From Hermann Pritzi on Mit der Drehleiter durch Innsbruck - Teil 1
Go to comment2023/07/08 at 2:39 pm
From Karl Hirsch on Mit der Drehleiter durch Innsbruck - Teil 1
Go to comment2023/07/09 at 8:24 am
From Matthias Egger on Mit der Drehleiter durch Innsbruck - Teil 1
Go to comment2023/07/11 at 10:38 am
From Ingrid Stolz on Sommer, Sonne, Strandvergnügen...
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From Henriette Stepanek on Sommer, Sonne, Strandvergnügen...
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From Hermann Pritzi on Wenn die Erde bebt
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From Hans Pechlaner on Wenn die Erde bebt
Go to comment2023/07/08 at 9:07 am
From Andreas Rieder on Das kleine Püchlein
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From Schneider Erwin on Das schmalste Hochhaus der Welt?
Go to comment2023/07/08 at 7:19 am
From Stefan on Das schmalste Hochhaus der Welt?
Go to comment2023/07/09 at 6:48 pm
From Stephan Ritzenfeld on Wenn die Erde bebt
Go to comment2023/07/07 at 11:42 pm
From Karl Hirsch on Wenn die Erde bebt
Go to comment2023/07/07 at 10:23 pm
From Karl Hirsch on Was sagt dieses Bild?
Go to comment2023/07/07 at 9:05 pm