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Frohe Ostern!

Frohe Ostern!

Da die letztjährige Osterkarte – beziehungsweise die Assoziationen von Frau Stepanek zu selbiger – mir eine große Osterfreude bereitet haben, habe ich mir zum Ziel gesetzt, auch dieses Jahr wieder ein besonders schönes Exemplar für Sie auszugraben. Und wie Sie sehen, bin ich – nicht in den Untiefen des Hühnerstalls sondern in der Sammlung Günter Sommer – fündig geworden.

„Fröhliche Ostern!“ wünschte vor etwa 115 Jahren (die Karte ist 1910 gelaufen), der – wohl eher kleine – Postkartenverlag H. H. i. W. (Hans Hausner in Wien) allen Flugbegeisterten und solchen, die es noch werden wollten.

Ein fEin herausgeputztes Hühnerpaar auf romantEischEim Sonntagsausflug mit dem ZEipellEin, den Nachwuchs sEicher EingEipackt. Man beachte: Er das Ei männlich rEitend, sie im züchtigen Damensitz, wie es sich gehört. Auch bEi Hühnern rEigiert schließlich der Anstand! Ob die die Schale durchbohrende SEilhalterung das Kükenwachstum nicht jäh unterbrochen hat? HoffEintlich ist nicht Eine mEihrwöchige REise in praller Sonne geplant. Der Geruch… EiEiEi! AnderersEits, wenn das KlEine hingegen in der Wärme gut hEiranwächst, man stelle sich das jähe Einde der Fahrt vor. EiEiEi! Die HEindenburg lässt grüßen…

Wer sich an solchen Kompositionen nicht sattsehen kann – online hätte ich eine weitere ähnlich kreative Osterkarte von Herrn Hausner gefunden. Aber bevor Sie mir nun von dannen surfen wünsche auch ich Ihnen noch schnell: „Fröhliche Ostern!“ (Und frohes Eierzählen.)

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Slg. Günter Sommer, Bd. 46, Nr. 5)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Seien Sie mir bitte nicht böse, Herr Bürgschwenter, aber mir wird beim Betrachten dieses einmaligen Idylls nicht nur wegen meiner Höhenangst ganz schwummerig – sondern auch deshalb, was sich hier in der herkömmlichen Rollenverteilung innerhalb einer Ehe deutlich abzeichnet.
    Waaas? Sie sehen es nicht?
    Daß ER IHR den Schnabel zuhält, heißt: „Ab jetzt hast Du nichts mehr zu sagen! Eine gehorsame Frau ist eine schweigende Frau! Gekräht wird nur von mir!! Verstanden???“
    SIE hat buchstäblich „DEN (größeren)HUT AUF. Zwar versucht sie ihn abzuwehren – aber da hat er schon beide Hände an ihrem Hals – zudrückbereit…!
    Wie gesagt – schaurig!
    Aber ein anderer Gedanke – mir tut der Künstler leid. Wie man an dieser Darstellung erkennen kann, hat er eine gediegene akademische Ausbildung erhalten – mit Aktzeichnen und so weiter und so fort – und mußte jetzt dem Herrgott still und laut danken für diesen Auftrag.
    (Diese letzte Weisheit stammt nicht von mir. Das hat mir meine Mutter 1952 gesagt. Eine Lehrerin hatte sich in den Kopf gesetzt, uns den Unterschied zwischen Kitsch und Kunst zu erklären. Leider habe ich die Osterkarte nicht mehr, die ich damals als Anschauungsmaterial mitgebracht hatte – ein stehender grübelnder Hase, die linke Hand stützt den Ellbogen der rechten unterm Kinn. Er kann sich augenscheinlich nicht entscheiden, welches der bereits gefärbten Eier der drei Legehennen rechts er nehmen soll – links von ihm gibts natürlich ebenfalls 3 gefärbte Eier legende Hennen.
    Die Lehrerin legte diese Karte sofort auf den Haufen „Kitsch“ –
    – und ich drehte die Karte um und zeigte ihr, daß hinten drauf stand „Künstlerkarte“
    So kam diese Karte auf das verschwindend kleine Stößchen der „zweifelhaften Fälle“
    Als „Kunst“ galten damals nur die (schönen!) schwarz-weißen Landschaftsaufnahmen.
    (und falls sich jemand na diesen Innsbruck-Prospekt aus dem Atelier Zelger erinnern kann – hintere Plattform eines Einser-Beiwagens auf dem fröhliche Leute in bunter Schiausrüstung Richtung Hungerburgbahn fahren – auch dazu wurde erklärt:
    „Sehen Sie, meine Damen – das ist K I T S C H !“

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