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Rätselhaft

Rätselhaft

Ein Dokument zur Innsbrucker Zeitgeschichte und – wie ich finde – ein anständiges Rätsel. Es schaut einfach eine ganze Reihe von Straßen mit gründerzeitlichen Häusern dieser Straße ähnlich. Wie bereits bei anderen Gelegenheiten angesprochen sind die Häuser in ganz unterschiedlichem Zustand. Das Haus am rechten Bildrand hat noch die zugemauerten Kellerfenster, um den Luftangriffen besser widerstehen zu können. Daneben ein Haus, der offensichtlich bereits wieder in einem sehr guten Zustand ist, mit einem Geschäftslokal, das weitere Einnahmen verspricht.

Weiter die Straße entlang sehen wir zwei recht traurig ausschauende Häuser, von denen das Eine eine Ruine sein dürfte und das Andere notdürftig im EG und im 1. OG adaptiert wurde.

Am linken Bildrand erkennen wir ein unverputztes Haus, das offenbar wieder errichtet werden musste. Wir erkennen auch das Schild einer Elektro-Bäckerei. Seltsamerweise hat ein böser Mensch den Namen des Bäckers entfernt. Leute gibt´s…

Was zur Frage führt, ob Sie wissen, wo wir umgehen?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph/A-24.372-13)

Dieser Beitrag hat 15 Kommentare
    1. Grüß Gott Herr Rangger! Sie scheinen wahrscheinlich aus dieser Gegend zu kommen, kennen sich also besser aus wie ich (ehemaliger) Alt-Pradler! Nur: Ein Verwandter von mir war Herr Otto Trafoyer, welcher in der Peter Mayr Straße ein Schreibwarengeschäft hatte. Ist das vielleicht das Geschäft, das am Foto gerade eine Person betritt? Ich habe das so irgendwie noch im Kopf, ich war einige Male dort!

  1. Lieber Lukas, dieses Rätsel ist bereits nach einer Viertel Stunde gelöst worden und damit für alle Anderen bereits obsolet. Was ist mit meinem Vorschlag, die Kommentare zu einem Rätsel erst einen Tag später zu publizieren. Dann können sich wirklich alle Beteiligten zumindest einen Tag lang in Ruhe damit beschäftigen, und sehr viel mehr haben ihren Spass daran. Was meint die Community dazu?

  2. ich habe heute von einem älteren herren, der in der franz-fischer-straße groß geworden ist, eine geschichte erzählt bekommen, die sich vermutlich in den 1950er-/1960er-jahren abgespielt hat:
    in der peter-mayr-straße 29 (das ist das haus in der bildmitte mit dem geschäftslokal) soll es ein zuckerlgeschäft gegeben haben und ein schüler im alter von ca. 12–15 jahren soll die verkäuferin mit einem stein erschlagen haben, um zuckerln zu stehlen.
    ich habe grade in anno nach artikeln zu dieser gräueltat gesucht, bin aber nicht fündig geworden.
    vielleicht weiss ja ein*e mitarbeiterin des archivs oder eine*r der stammgäst*innen dieser wunderbaren seite darüber näheres?

  3. Jaaa, niedergeschlagen wurde die Geschäftsinhaberin, Frau Klara L a r d s c h n e i d e r geborene
    D a l e r ( Zuckerlgeschäft der Herkunftsfamilie = Anichstraße 9)
    Allerdings weiß ich nicht mehr, in welchem Jahr das Verbrechen stattgefunden hat.
    (Der Gatte, Herr Lardschneider, sei aus St.Ulrich in Gröden gewesen – ein Professor. Das Ehepaar hatte meines Wissens 2 Töchter gehabt, Erna und Ilse.)
    Letztere war in den 60-er Jahren auch einmal in der Pradler Pfarre tätig, unter dem damaligen Pfarrer Gebhard Pfluger, von wo sie dann mein Mann bei der Post untergebracht hat.
    Bis zu deren Tod hat sie sich um ihre Mutter gekümmert (und mit ihr z.B.am Wiesenhof/Rinn beim Sonntagsausflug Karten gespielt). Ihre Schwester Erna war schon vor ihrer Mutter verstorben. Ilse verstarb am 18.2.09 im 82.Lebensjahr.

    1. Meine ehemalige Kollegin, Ilse Lardschneider, wurde unserer Abteilung bei der BH Postdion am 21.8.67 zugeteilt.Wahrscheinlich bilde ich mir das jetzt nur ein – aber das Attentat auf ihre Mutter Klara könnte zeitnah erfolgt (gewesen) sein…

      1. Vielleicht auch interessant. Die Herkunftsfamilie der Frau Klara, geb. D a l e r , sei ursprünglich aus Triest gekommen und habe sich D’Ala „geschrieben – hat Ilse Lardschneider mir gegenüber im Gespräch erwähnt.

    2. liebe frau stepanek,
      vielen herzlichen dank für das licht, das sie in diese dunkle geschichte bringen!

      in der jänner-ausgabe von 1978 von innsbruck informiert ist der sterbefall von „Clara Maria Margareth Lardschneider geb. Daler, Geschäftsfrau i.R. (78)“ notiert.

      im gräberverzeichnis finde ich ernas sterbedaten; demnach starb sie am 13.07.1975. sie hatte das gewerbe für den einzelhandel mit süsswaren seit 1972. das gewerbe wurde 1976 gelöscht.

      ich habe den verdacht, dass die geschichte meines bekannten nicht 100%ig den tatsächlichen geschehnissen entspricht: clara wurde vielleicht tatsächlich erschlagen, aber es dürfte wohl nicht um süssigkeiten gegangen sein, da das geschäft zu diesem zeitpunkt nicht mehr angemeldet war. oder was meint die geschichtsaffine schwarmintelligenz dazu?

      zu dem aus gröden stammenden franz stallhalter:
      am 27.dezember 1934 schrieben die innsbrucker nachrichten über den verstorbenen poststallhalter franz lardschneider. demnach ist er am 6.6.1869 in plan bei st. ulrich in gröden als sohn des dortigen gastwirtes und postmeisters geboren. nach seinen militärjahren zog er nach innsbruck und begann bei dem lohnfuhrwerks- und frächtereiunternehmen menardi. er heiratete 1897 die witwe des poststallhalters schallhart (ihr vorname wird nicht genannt) und wurde so besitzer des k.u.k. poststallamtes (damals im taxispalais). später baute er in der michael-gaismair-straße3 häuser und verlegte das poststallamt dorthin.
      die ehefrau war 1934 schon verstorben. franz lardschneider hatte einen sohn, hans, ein nervenarzt. er war der vater von „elsa“ und „hilde“ [ob diese zwei namen in dem artikel richtig angegeben sind?]. elsa heiratete einen feldkircher industriellen namens seeber, die andere den oberlehrer bader aus stuttgart.

      1. Liebe Frau Pixner!
        Vielen Dank für Ihre aufmerksamen Recherchen und Ihre Antwort!
        Tatsächlich stand dieses Attentat, durch welches Frau Klara L. verletzt wurde und einen langen Klinikaufenthalt brauchte, auch in der Tageszeitung damals – allerdings nicht auf der Titelseite (natürlich, hat ja mit Weltpolitik nichts zu tun), sondern irgendwo in einer Spalte unterhalb der Mitte auf seite Nr.(sagen wir einmal von) 4 (aufwärts).
        Soviel ich mich erinnere, las ich es beim Mittagessen noch „oben bei meiner Mama“, war also noch nicht verheiratet, also vor 1968. Falls meine Erinnerung stimmt, stand in dieser Meldung kein Name, sondern nur „Süßwarengeschäft (oder so ähnlich) in der Peter-Mayr-Straße und das Alter der „Geschäftsinhaberin“ (wenns mich nicht täuscht).
        Mir war das Geschäft nicht geläufig, da kam ich kaum bis nie hinüber, aber Mama sagte „Woll, des kloane Ladele, glei, wenn ma von der Fischergassn ums Eck geht! A paar Stufen auffi…!“
        Jedenfalls hat sich Frau Lardschneider wieder so gut erholt, daß der kleine sonntägliche Essensausflug mit anschließender Kartenpartie mit Ilse im Wiesenhof wieder möglich war.
        Gesehen haben wir sie dabei in den Jahren 1974 (sicher!) ein- oder zweimal, auch 1975 (und das weiß ich deshalb genau, weil wir damals mit den 3 Kindern, Jg.1969 / 70 / 72, zum Parkplatz des Golfpl. Rinn gefahren sind – und dann ein Stück des Speckbacherwegs zu einer kleinen „Froschlacke“ an einem Bachl – da kam auch der Kleinste schon gut mit).
        Entschuldigen Sie bitte meine Schwatzhaftigkeit – aber das Alter meiner Kinder grenzt diese Zeit gut ein!

        , aber das damalige Alter meiner Kinder grenzt die Jahre, finde ich, gut ein…

  4. Ich bin von 1954-58 in der nahegelegenen Haspingerstraße zur Schule gegangen. Eigenartigerweise kann ich mich an dieses Zuckerlgeschäft nicht erinnern, obwohl es – wie ich aus Neugier nachgelesen habe – an dieser Stelle tatsächlich ein Süßwarengeschäft gegeben hat. Es gehörte einer Frau Klara Lardschneider (+ 13.7.77, also nicht das Opfer). Auch von der (allzu?) haarsträubenden Bluttat weiß ich nichts, obwohl die in aller Munde gewesen sein müßte und wohl irgendwann einmal aus irgendeinem Anlaß seitens meiner Eltern oder Nachbarkindern erwähnt worden wäre. Vielleicht in den frühen 50ern, da hab ich natürlich keine Erinnerung, Zuckerln waren damals durchaus für viele unerschwinglich. In den 60ern war schon eine andere Zeit.

    An das Geschäft von Herrn Roilos Verwandten, den Trafoyer. kann ich mich hingegen gut erinnern. Es war tatsächlich das von Herrn Roilo vermutete Haus, Nr. 21. Er handelte später hauptsächlich mit Dekorationsartikeln für Geschäftsauslagen.

    1. Frau Brigitte Pixner habe ich es nun zu verdanken, dass ich nach über zwei Jahren eine Antwort bekomme – danke! Danke auch Herrn Hirsch, dass er sich meiner erbarmt hat!
      Ob Herr Schönegger mit seinem Vorschlag vom 21.9.2020 auch noch Erfolg hat??

      1. Der Vorschlag von Herrn Schönegger betreffend Rätselauflösungen dürfte wohl recht einfach zu verwirklichen sein:

        Man müsste in WordPress die Kommentar-Funktion für das Rätsel auf manuelle Moderation stellen und z.B. nach 24 Stunden könnte der Administrator alle eingesendeten Kommentare mit ein paar Klicks gleichzeitig freischalten und veröffentlichen.

        Freilich wäre dies mit viel Arbeit für den Administrator verbunden.

    2. Ich habe nun in meinen Unterlagen etwas herumgesucht, da ich irgendwie im Kopf hatte, dass mir doch jemand auf meine Frage geantwortet hat! Und siehe da, ich bin auf eine Email vom 21.9.2020 von Herrn Morscher höchstpersönlich gestoßen, mit folgendem Text:
      „Lieber Herr Roilo, das Geschäft von Otto Trafoyer befand sich in der Peter-Maier-Straße 21. Allerdings wohl erst ab Mitte der 1950-er Jahre. Davor scheint er – auf den ersten Blick – nicht auf. Ich bin aber sicher, dass es sich bei dem Haus am unteren Ende der Straße um Haus Nummer 21 handelt.
      Beste Grüße, Lukas Morscher“

      Noch etwas habe ich entdeckt: Ich hatte am 9.10.2020 einen Eintrag vorbereitet, aber nicht eingestellt:
      „Grüß Gott, Herr Schönegger! Beim Durchstöbern älterer Beiträge ist mir Ihr Vorschlag untergekommen, den ich für sehr gut halte. Leider ist bisher keinerlei Antwort, weder von der Community noch vom Betreiber eingegangen. Möglich aber, dass Sie direkt eine Stellungnahme von Dr. Morscher per Email erhalten haben, warum das aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist.“

      1. Ja, beim Kramen in meinen Erinnerungen bin ich auf folgendes gestoßen:
        13.6.50 – Einzug Ibk,-A-Hofer-Str. 55
        Schulbeginn 1950 – die Hilde und die Helga vom Nachbarhaus zum Trafoier zwecks Hefteinkauf begleitet.
        Aber meine eigenen Schulhefte beim Pittschieler in der A.-Hofer-Str. gekauft. Warum?
        Meine Mutter hatte wohl die Bettwäsche „ausgegeben“. Nach der OP meines Vaters am 16.8.50 und fortschreitender Pflegebedürftigkeit waren Schulbedarf, Wäscherei und Apotheke „auf einer Linie“ in der Andreas Hofer Straße.
        Und die Hilde und ihre Schwestern gingen zum Trafoier, „Weil die Frau Trafoier alleweil so nett isch!“
        Das Geschäft gab es also schon 1950 – aber ob das Haus schon zur Gänze wiederaufgebaut war, könnte ich nicht sagen.
        „Hans guck in die Luft“ wurde ich erst später.

  5. „Süßwaren“ Lardschneider, war für uns das Highlight am Weg zur oder von der Volksschule in der Fischerstraße in den 50er Jahren. Was für ein wunderbares Geschäft, ein kleines Himmelreich, das göttlich nach einer Symphonie von unterschiedlichsten Schokoladen, Stollwerk, Seidenzuckerln, türkischem Honig und unendlich vielen bunten, glitzernden Zuckerln duftete. Glasschalen, voll mit dieser bunten Pracht waren links auf einem sehr langen Tisch in mehreren Reihen drapiert, über die wir gerade noch die Köpfe hoch recken konnten. Sie waren mit Zellophanpapier überhängt. Die Frau Lardschneider war uralt und hatte wie der liebe, gütige Gottvater mit dem weißen Bart, auch weiße, buschige Haare am Kopf, quasi die gütige, liebe Gottmutter. Sie war meistens sehr nett mit uns , selbst wenn wir nur zum Schauen und Riechen in ihr Geschäft kamen. Sie stand klein hinter dem großen Glaspudel mit den größeren Süßwaren wie das N… brot, das auch als billigerer Schokoladenbruch mit Erdnüssen aufgehäuft dalag, neben dicken Scheitern von gehacktem türkischen Honig. Oft mahnte sie uns Kinder auf dass wir ja nicht mit unseren dreckigen Fingern unter das Zellophan langten, anstatt vorsichtig mit dem Löffelchen. Es raschelte ohnehin sofort alarmierend. Oft hatten wir nicht die 10 Groschen für DREI Fischchen oder einem Stollwerk und staunten nur ehrfürchtig und sehnsüchtig auf ihre süße Pracht. Sie war nur selten genervt und ungeduldig, aber wenn sie einmal jemand beim Stibitzen erwischte schimpfte sie ordentlich. Manchmal schenkte sie uns sogar ein kleines Stück vom Schokoladenbruch.
    Es war das schönste Geschäft von Wilten West. Unvergesslich. Jedesmal wenn ich vorbeigehe an dem nun leeren, staubverhangenem Schaufenster, denke ich mit Freude an den Laden „Süßwaren“ und die nette Frau Lardschneider.

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