Der Standpunkt des Fotografen ist wohl oben am Stadtturm. Das modern anmutende Gebäude oberhalb der Gartenanlage rechts neben dem Malfatti-Schlössl ist etwas irritierend. Die Datierung würde ich eher auf 1900 setzen, denn erst auf diesen Plänen ist so eine langgezogene Gebäudestruktur eingezeichnet.
Eine sehr interessante Aufnahme, zeigt sie doch auch gerade hier, in welcher Intensität sich ein solch kurzes Straßenstück verändert hat – einzig das Gebäude der Wirtschaftskammer sowie das Eckhaus Museumstraße/Sillgasse mit dem auch heute noch charakteristischen Türmchen existieren auch heute noch in unveränderter Form. Die meisten anderen Gebäude sind komplett verschwunden! Doch der Reihe nach: links steht das ehemalige Hotel „Kreid“, nach dem WK-Gebäude das Haus Meinhardstraße 10 („Kofler-Haus“), welches gleich beim ersten Bombenangriff einen Volltreffer erhielt, ganz oben an der Ecke das Hotel-Gasthaus „Wilder Mann“. Die Museumstraße überquerend beherbergte das dortige Eckhaus einst das Hotel „Habsburger Hof“ und im Anschluss daran folgte das Mädchen-Realgymnasium.
Rechts stehen die drei Villen, die oberste davon beherbergte später die Meinhard-Garage mit Tankstelle. Davor ist der an dieser Stelle offen verlaufende Sillkanal gut zu sehen, wie Thomas schon richtig erkannt hat.
Walter Rangger hat mit seiner Vermutung eines Bombenschadens in der Tat völlig recht. Schon beim ersten Angriff am 15.12.1943 zerstörten die Bomben den linken Trakt des Gebäudes, die beiden Nachbarhäuser Fischerstraße 17 (links) und Andreas-Hofer-Straße 39 (rechts) wurden hingegen total bzw. schwer zerstört.
Somit ist auch die Adresse klar: Fischerstraße 19.
Bin gerade etwas zu spät gekommen und hatte auch keine Möglichkeit, an Ort und Stelle nachschauen zu gehen (lebe im Oberland)! Habe ebenfalls auf die Meinhardstraße getippt (wegen des ehemaligen Sillkanals und den ersten Häusern der Sillgasse im Hintergrund)
Auch ich tippe auf eine Wetterstation.
Laut alpen-wetter.blogspot.com war die Wetterstation des meteorologischen Instituts von 1890 bis 1906 im botanischen Garten der damaligen Universiät (zwischen Angerzellgasse und Akademischem Gymnasium) und ab 1906 im Garten der Schöpfstraße 41.
Doch in beiden Fällen passt die Fenstereinteilung des Gebäudes auf dem Foto im Himtergrund nicht zu diesen Standorten. Die Fassade schaut aber sehr nach der alten Uni am Innrain aus. Nach meinem Gefühl könnte das Wetterhäuschen zwischen Universitätsbibliothek und alter Uni gestanden sein.
Dann wäre der Aufnahmezeitpunkt frühestens um 1915 anzusetzen.
Wo, kann ich nicht sagen; aber handelt es sich möglicherweise um eine Pegelmessstation, an Inn oder Sill, oder fürs Greundwasser in einer Gegend, in der die Menschen Tiefbrunnen hatten? In der Säule befindet sich wohl Technik, und ich glaube, das könnte eine grafische Aufzeichnungsvorrichtung sein, wie früher in diversen Geräten als analoges Speichermedium verwendet.
Anhand dieser Aufnahme lässt sich gut erkennen, wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts allmählich die Erschließung des Blocksaggens begann.
Der Fotograf befindet sich wohl im Eckhaus am nördlichen Haydnplatz und blickt gen Süden. Links steht das Haus Haydnplatz 9, die Loggien sind noch nicht verglast, dahinter lugt die Ecke zum dazugehörenden Haus Erzherzog Eugen-Straße 19 hervor sowie bei genauerem Hinsehen ein Stück der alten Trainkaserne. Rechts steht erst das wuchtige Eckhaus Erzherzog Eugen-Straße 24. Interessant ist der Häuserblock in der Bildmitte, den ich eigentlich viel näher an die eben genannten Gebäude gesehen hätte, aber tatsächlich handelt es sich um die Häuser Ing. Etzel-Straße 47-51. Man kann schon die beiden zukünftigen Straßenzüge erahnen, die in den nächsten 20 Jahren angelegt werden: Mozart und Schubertstraße.
Die Straßenführung ist in der Tat interessant, noch interessanter finde ich aber, dass sich die Spaziergänger auch daran halten. War vielleicht eine Art Kreisverkehr mit einem besonderen „Denkmal“ in dessen Mitte angedacht?
Dass die alte Sillbrücke zu schwach für die Straßenbahn war, dachte ich bisher auch. Allerdings macht mich jetzt der Hinweis, dass die Dampfwalze mit 19 Tonnen Gewicht kein Problem war, stutzig, wog doch der Stadtbahn Triebwagen 9,1 Tonnen (der Beiwagen ca. die Hälfte), was zu einer Achslast von 4,55 Tonnen führt. Die Dampfwalze mit 19 Tonnen brachte es auf einen Achslast 9,5 Tonnen. Erklärbar wäre es u.U. mit den geforderten Lastannahmen (die ich nicht kenne), da man ja historische Photos von Eisenbahnbrücken kennt, auf denen die gesamte Länge des Tragwerks mit Lokomotiven zugestellt wurde. Vielleicht wollte man also, dass die Brücke mehre Straßenbahngarnituren hintereinander aushält oder man hatte Bedenken, dass die Stahlbetonkonstruktion nicht Schwingungsfest ist.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass genau das der Grund war. Eine Brücke muss doch auch unter Maximallast noch stabil bleiben, und das bedeutete hier ein Konvoi von voll besetzten Straßenbahntriebwagen plus weitere Konvois voll beladener LKW auf den Fahrspuren des Straßenverkehrs plus Gehsteige voller Menschen. Wie sollte man denn sicher verhindern, dass solche Belastungen unter bestimmten Umständen eintreten? Dagegen dürfte eine Straßenwalze an Leichtgewicht sein.
Dieses Bild war für mich eine richtige Feiertagsüberraschung! Zahlreiche Kindheitserinnerungen wurden wachgeschüttelt! Vielen Dank ans Stadtarchiv!
Alles was wir für den täglichen Bedarf benötigten (und das war ja nicht viel), bekamen wir hier. Schließlich bin ich zwei Häuser weiter, in der Pradlerstraße 15 aufgewachsen. Alles? Brot und auch Süßwaren (zumindest nach dem Krieg) hatten wir selbst (Bäckerei), bei Wurst hatten wir Verpflichtungen bei den vielen Metzgern der Umgebung (die uns dafür die Semmelen abnahmen), Obst und Gemüse, soweit wir es nicht selbst im Garten hatten) gab es beim Stauder in der Pradlerstraße 4 (der hatte auch Lebensmittel) und für die Milch war die Ida Hirschvogel unterm Volderauer (Gasthaus Altpradl) zuständig. Bei der Milch war man ja in der Lebensmittelkartenzeit gebunden: Man musste den Monatsabschnitt abgeben und durfte dafür nur hier Milch in sehr begrenzter Menge (Erwachsene nur Magermilch!!) in einem Michkannele abholen! Die größte Konkurrenz war der Laden der Hermine Liepert schräg gegenüber in der Pradlerstraße 10. Dafür gab es keinerlei Einkaufszentren, Selbstbedienungsläden etc.
Wie genügsam war man damals, zeitweise gab es ja fast nichts und jammern nützte auch nichts! Wie gut geht es uns heute – trotz Corona!!!!
Ja – Erinnerungern an diese Zeit gäbe es noch sehr viele!
Der kleine Laden links des Sportgeschäfts am zweiten Bild war eine Dogerie, in der Jugendliche Chemikalien kaufen konnten, die eigentlich wegen Brand- und Explosionsgefahr nicht an ihre Altersgruppe abgegeben werden durften. 🙂
Ich glaube dass die Drogerie Gufler geheißen hat. Und wir hatten dort alles für Schwarzpulver gekauft und es dann an der Sill angezündet.
Im Haus vom Kiefer (Pradlerstraße) war auch ein kleines Lebensmittelgeschäft, der oder die Kölle. Hatte Obst, Lebensmittel und Zigaretten (Einzelverkauf zumindest die 3er, Smart). Könnten wir 5 bis 6 jährigen ohne weiteres für Eltern und kaufen.
Ja, der Gufler, gell!
Da muß ich Ihnen zwei heitere Sachen erzählen!
Nach einer Nierensteingeschichte, die ich gottseidank überlebt habe – natürlich viel trinken!!! – habe ich in einem alten Kräuterbuch eine Teemischung gefunden, und zwar:
Erdbeerblätter
Frauenmantel
Hagebutten
Nußblätter und
Waldmeister.
Ja, der Gufler verschwand nach nebenan, kam mit 5 Gläsern voller getrockneter Kräuter zurück, mischte mir 30g Erdbeerblätter, 30g Frauenmantel, 100g Hagebutten, 20g Nußblätter und 20g Waldmeister zusammen. Ich machte mir dann morgens immer diesen Tee, 1l und trank ihn tagsüber aus. Schmeckte gar nicht schlecht!
Aber dann hat der Gufler das Geschäft aufgelassen und ist „in die wohlverdiente…“ gegangen.
Und als mir diese Teemischung ausging, bin ich in die Bären-Drogerie in der Maria Theresien Straße gepilgert – und mußte erfahren: „Frauenmantel ist verboten! Weil das gehört zu den Drogen! Als Ersatz kann man…“ – und mit diesem Ersatz schmeckte der Tee …… scheußlich!
(Also hat der Gufler auch mir „Drogen“ verabreicht,)
Und das zweite:
Als er das Geschäft aufließ, hatte er noch einige Stücke glänzende Seidenstoffe für die Auslagendekoration. Die hat er mir g e s c h e n k t und ich habe daraus die Faschingskostüme für die Kinder genäht – solange der Vorrat reichte.
Ja, mir ist auch leid um den Gufler – und um die g’fierige Zeit, in der man noch alles in der Nähe hatte!
Damals bog noch die Buslinie R beim Sport Kiefer zur/ auf die alten Sillbrücke ab. Die beim Haus befindliche Haltestelle wurde auch das „Kiefer Eck“ genannt.
Servus, Elmar (ich duze, weil von einem Fotoclub bekannt) hast recht, Pradler Straße 36. Links vom Haslwanter war so um 1950 die Drogerie Wernegger und links davon, auf 38 der Metzger Hafele, für heute unglaublich in nächster Nähe des Metzgers Vonstadl auf 34. Daß Haslwanter einmal in Pradler Straße 6 war bezweifle ich, dort weiß ich nur die Fa. Stauder, jetzt (2020) auf 55.
Zu den Metzgern: Es waren sogar noch mehr Metzger in der Pradlerstraße!! Neben den bereits erwähnten Hafele auf 38 und Vonstadl auf 34 noch Metzgerei Müller (Heinrich) auf 30 (Eckhaus Pradlerstraße – Gaswerkstraße), Metzgerei Müller (Hans) auf 1 (Brückenplatzl) und Metzgerei Sailer auf 9 (Eckhaus Reichenauerstraße – Egerdachstraße). Irgendwo weiter droben (für uns Alt-Pradler Buben schon weit, weit weg) noch einer auf der ‚geraden‘ Seite (Name Stricker ??)!!
Zu Fa. Obst Stauder (jetzt 55) war früher auf Pradlerstraße 4!
Hätte man die Jugendstilfassade ordentlich renoviert, wäre das sicher ein schöner Anblick geworden! Auch innen hätte man ein schönes Atelier oder Cafe einrichten können!! Schade….
Der Neubau, der jetzt dort steht, wird wohl eher nicht in die Baugeschichte von Wilten eingehen…
Beim „ZIPS“ habe ich mir meinen ersten Vogel, einen Kanarie gekauft….
lang ist´s her!!
Heute fährt da die Regionalbahn. Am Eckhaus rechts geht man in ein Cafehaus rein. Das Haus mit dem Krüppelwalm dürfte genau in dem Jahr der Aufnahme abgebrochen worden sein.
Man sieht ganz gut die Brandruine der Rauchmühle (ohne Dach). Die elektrische Bahn ist schon weg (nur der Bahndamm am Friedhof ist noch erkennbar) und die Mühle wohl schon längst am uns heute bekannten Standort.
Auf http://www.rauchmehl.at/wp-content/uploads/2017/05/artikel3.pdf steht ein ausführlicher Artikel über die Bahn.
Das waren noch vernüftige Baustellen mit Bahnanschluss 🙂
Innverbauung, Aufschütten von Buhnen, ich nehme an zum Schutz der Bahnstrecke vor Hochwasser. Für die Autobahn wirds damals wohl noch nicht gewesen sein.
Der Ford auf dem zweiten Bild ist kein „Taunus“ (dieser Typenname existierte für diese Modelle nicht mehr), sondern scheint mir ein Ford 17m oder 20m der Baureihe P7 zu sein.
Rechts geparkt steht kein Simca 1000, sondern das viel größere Mittelklasse-Modell von Simca mit Frontmotor und Hinterradantrieb, der Simca 1301 oder 1501, gebaut ab 1966.
Ja, da hast du Recht. Der abgebildete Ford ist ein P7b (Bj. 1968-1971). Die Nachkriegsmodelle bis inkl. zum P6 (Bj. 1966-1970) wurden als „Taunus“ bezeichnet, der 1970 vorgestellte TC lief dann als „Ford Taunus“. P7a und P7b hießen hingegen „Ford P7“.
Deiner Meinung zum Simca kann ich mich auch anschließen. Das sollte ein 1301 oder 1501 (Bj.1966-1970) sein.
Ich tippe auch auf die Villa Blanca, benannt nach der Gattin des Berliner Geigenvirtuosen Blumner, der das Anwesen 1885 von dem Maler Edgar Meyer gekauft hat. Dieser Herr Blumner soll ein rechter Grobian gewesen sein, der seinen Besitz rundum vernageln lies, weshalb das Anwesen in „Villa Planka“ umgetauft wurde.
Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurde dieses herrliche Gebäude schliesslich in den 50-Jahren abgerissen. Was für eine Schande!!!!
Meine Eltern haben 1956 im neuen Gebäude das Hochzeitsmahl gefeiert…..da konnte man die herrliche Aussicht im Park geniessen…
Ein aufregender Wohnort. Haben sie die Vorgeschichte bereits gekannt? Ich kannte sie quasi aus Erzählungen meines Vaters, der aber nicht mehr genau wusste, welche Häuser betroffen waren; man machte damals Ausflüge aus der Stadt zum Lawinenschauen. Außerdem musste es da noch ein weiteres ähnliches Ereignis gegeben haben, da mein Vater erst 1927 geboren wurde.
Sie haben vollkommen recht – am späten Nachmittag des 4. Febers 1935 ereignete sich ein ähnlicher Lawinenabgang, der in Mühlau großen Sachschaden anrichtete. Einen Bericht darüber finden Sie hier:
Ist das Becken heute noch da? Im Luftbild sieht es so aus, als gäbe es noch ein Becken – oder ist das Becken auf der Aufnahme an der stelle des heutigen Parkplatzes?
Das Schwimmbad befand sich am hinteren schlossseitigen Ende des heutigen Parkplatzes. Am 1940er Orthofoto ist es dort zu sehen. Der Zugang zum Bad ging über eine Stiege vom Haupteingang ins Obergeschoß hinauf. Bis in die späten 1960er Jahre war das Bad noch vorhanden. Deutlich sichtbar ist es zum Beispiel am Luftbild von 1965 (Hochwasser Inn (BEV) Punkt 2163(4)) im Luftbildatlas.
Hallo Georg
von der Dachform her meinen ich, dass das vorderste Haus Nr. 46 sein müsste und angebaut Nr 44 ist.
Im 1940 Luft bild wäre dann das nächste (42) und übernächste Haus (40) ebenso passend. Wa sich nicht erkenne ist die Einfahrt der Mitterhoferstraße- sie ist wahrscheinlich knapp außerhalb des Bildrandes.
Das Haus 46+44 ist derzeit quasi stark bewaldet. Gut sehen tut man nur den Garteneingang, der noch immer ein solches Pergoladächchen hat.
LG Martin
PS
Das Haus 50 ist sicher nicht drauf, das ist ein ganz besonders, etwas niedriger als alle anderen und stilistsch deutlich abweichend. Ich hätte dieses Haus Nr 50 irrigerweise (Neo-Biedermeier?) in der selben Schublade wie das Zephyrisschlössl in Aldrans abgelegt – tatsächlich datiert es lt. Kunstkataser ins erste Viertel des 20 Jahrhunderts, während das Zephyrisschlössli 100 Jahre älter ist.
Die bombastische Fassade des alten Stadtsaals – sie tauchte überraschend für kurze Zeit unter der 50´er Jahre Verkleidung der Stadtsäle beim Abbruch im Oktober 2015 wieder auf umd dann endgültig im Schutt zu versinken.
Hallo Martin,
mein Bauchgefühl hat mich in Pradl zwischen Kranewitterstraße und Mößlgasse geführt, aber wieder einmal hast du mit der Reichenauerstraße sicher recht. Allerdings könnten es dort vielleicht die Hausnummern 50-54 sein?
Aus dieser Perspektive sieht man zumindest heute ein kleines Stück des Terrassenhauses von Norbert Heltschl (links von der Annasäule) dieses wurde zwischen 1971 und 1975 errichtet. Einen Baukran, der ziemlich sicher zu dieser Baustelle gehört, sieht man links des Turms der Spitalskirche.
Die umfangreichen Gleisanlagen der Tram für die Züge der Haller scheinen noch da zu sein.
Nettes Detail: vorm Norz fährt jemand ein Bonanzarad oder zumindest ein mit einem solchen Lenker „verfeinertes“
Das Terrassenhaus ist im Luftbild 1973 bereis so erkennbar, dass man hier im Bild Spuren sehen müsste.
Ich tippe auf 1972.
Ich ignoriere die Autos im Vordergrund, über deren Verschwinden ich mehr als heilfroh bin, und erfreue mich an den Bussen im Hintergrund. 🙂
Der O-Bus fuhr nicht durch die Altstadt, er ist gerade davor, nach rechts auf den Burggraben abzubiegen, oder steht noch an der Haltestelle, die bei genauem Hinsehen auch erkennbar ist.
Auch interessant: die Donau-Versicherung hat heute noch ein Werbeschild auf dem Gebäude Ecke Herzog-Friedrich und Marktgraben. Es hängt nur nicht mehr so weit oben. Wie viele Varianten es davon wohl im Lauf der Jahrzehnte gab, und wann das erste dieser Leuchtschilder montiert wurde? Wahrscheinlich ist das bisher nur den urbanen Typograf*innen des Innsbrucker Buchstabenarchivs aufgefallen.
@ Manni Schneiderbauer: Die größte Dreckschleuder auf dem Foto scheinen Sie wohl übersehen zu haben. Der Dieselbus, der auf der Maria-Theresien -Straße in Fahrtrichtung Süden steht. Das scheint mir ein luftgekühlter Diesel (Gräf & Stift?) zu sein, der auf der Route nach Kranebitten (Umkehrschleife durch den Hof des Gasthofs Kranebitten) verkehrte und hier gerade zur Endstation Bozner Platz zurückkehrt. Manchmal wurde diese Linie auch mit – in der Kranebitter Allee gefährlich schlingerndem – Anhänger geführt.
Die Partikelemission dieser Fahrzeuge lag locker um zwei Zehnerpotenzen über jener heutiger Nutzfahrzeug-Diesel. auch für reichlich SO2 war gesorgt.
Trotzdem leben wir noch…
Der abgebildete Obus der Linie A fuhr nicht nach rechts in den Burggraben sondern nach links in den Marktgraben und dann über die Innbrücke nach Hötting (Linie A) bzw. über den gesamten Innrain zum Bahnschranken beim Peterbrünnl (Linie C).
Die stadtauswärtige Führung der beiden Linien über Burggraben-Franziskanerbogen-Herrengasse-Herzog-Otto-Straße wurde erst nach der Umstellung auf Dieselbusse 1976 eingeführt. Bis dahin fuhren die Obusse am Marktgraben in einer Fahrtrichtung gegen die Einbahn.
Wow. Das ist ein neues Highlight für mich als Fan des Innsbrucker Schienennahverkehrs. Da habt ihr tief in die Schatzkiste gegriffen und eine echte Rarität ausgegraben, denn mir war bisher kein Foto von dieser Remise bekannt.
Diese bereits 1892 im Jahr nach der Eröffnung der Dampftram nach Hall (lt. Walter Kreutz, Straßenbahnen, Busse und Seilbahnen von Innsbruck, 3. Aufl., S.12 ff.) errichtete Remise, falls sie es ist (aber was sollte es sonst sein? – Sie wird bei Kreutz „beim Gasthof Dollinger“ verortet, das wäre schon genau dort) war zum Aufnahmezeitpunkt schon außer Betrieb; lt. Kreutz (S.71) wurde sie schon 1928 nicht mehr benötigt und wurde eine Vermietung erwogen. Ich kann keinen Anschluss mehr an das Streckengleis und keine Fahrleitung erkennen. Sie dürfte nur für (einen) Beiwagen oder Güterwagen ausgelegt gewesen sein, weil für eine Fahrleitung das Tor zu niedrig scheint, auch das passt zur Beschreibung bei Kreutz („kleine Remise“, „Wagenremise“). Ein Stockgleis soll dort auch gewesen sein, das dürfte zwischen dem Geländer im Vordergrund und dem Streckengleis Platz gehabt haben. Ab 1937 wurde ihre Abtragung vorgesehen (Kreutz S.99), wann sie tatsächlich abgetragen wurde, ist in keiner mir bekannten Sekundärquelle verzeichnet. War es vielleicht die Intention der/des Fotograf*in, diese Stelle, den Beginn der Überlandstrecke der Linie 4, vor dem Abriss der Mühlauer Remise noch einmal festzuhalten?
Und noch eine weitere „Erstsichtung“ für mich ist in dem Bild enthalten: die 1933 dorthin verlegte Trennstelle zwischen der damaligen Spannung der städtischen Straßenbahn von 600 V und der Überlandspannung von 1000 V, später 1200 V (heute fährt die Tram im gesamten Netz mit 950 V). Man hat diese Trennstelle bis zur Einstellung der Linie einige Male verlegt. Man sieht am Bild die zwei Unterbrechungen der Fahrleitung. Das Stück dazwischen war stromlos. Im stromlosen Abschnitt stellten sich die Triebwagen stadtauswärts mittels einer elektromechanischen Sicherheitsschaltung automatisch auf 1000 bzw. 1200 V um. Stadteinwärts musste manuell auf 600 V geschaltet werden. Wurde das verpasst, war das einzige, was passierte, dass der Triebwagen bis zum Herunterschalten nur noch langsam fuhr.
Am besten an all dem finde ich, dass noch immer Spannung übrig bleibt, denn damit habe ich zwar jetzt die Mühlauer Remise gesehen, aber noch nicht mit Gleisanschluss. Vielleicht taucht ja irgendwann auch mal ein Foto auf, auf dem sie noch in Betrieb ist.
From Jahnel Klaus on Vielleicht eine schwere Aufgabe?
Go to comment2020/05/25 at 10:41 am
From Klaus Fischler on Vielleicht eine schwere Aufgabe?
Go to comment2020/05/25 at 6:47 am
From Manni Schneiderbauer on Vielleicht eine schwere Aufgabe?
Go to comment2020/05/25 at 1:06 am
From Josef Schönegger on Anbruggen & Hötting
Go to comment2020/05/24 at 4:08 pm
From Michael Svehla on Innsbruck 1902
Go to comment2020/05/24 at 12:40 pm
From Michael Svehla on Lebensmittel...
Go to comment2020/05/24 at 12:20 pm
From Manfred Roilo on Innsbruck 1902
Go to comment2020/05/24 at 10:02 am
From Thomas on Innsbruck 1902
Go to comment2020/05/24 at 9:42 am
From Elmar Berktold on Ein Rätsel für Profis
Go to comment2020/05/23 at 10:36 am
From Stefan R. on Ein Rätsel für Profis
Go to comment2020/05/22 at 5:02 pm
From Manni Schneiderbauer on Ein Rätsel für Profis
Go to comment2020/05/22 at 3:48 pm
From Michael Svehla on Insellösung
Go to comment2020/05/22 at 8:04 am
From Martin Schönherr on Innsbrucks erste Eisenbetonbrücke
Go to comment2020/05/21 at 11:15 pm
From Manni Schneiderbauer on Innsbrucks erste Eisenbetonbrücke
Go to comment2024/02/28 at 1:01 am
From Martin Schönherr on Das erkennen Sie sicher
Go to comment2020/05/21 at 2:17 pm
From Josef Schönegger on Das erkennen Sie sicher
Go to comment2020/05/21 at 12:33 pm
From Ing. Manfred Roilo on Für die Pradl-Fans!
Go to comment2020/05/21 at 10:17 am
From Elmar Berktold on Sporthaus Kiefer in Pradl
Go to comment2020/05/21 at 9:34 am
From Kurt Mann on Sporthaus Kiefer in Pradl
Go to comment2024/03/02 at 9:49 pm
From Henriette Stepanek on Sporthaus Kiefer in Pradl
Go to comment2024/03/02 at 10:42 pm
From Manfred Roilo on Sporthaus Kiefer in Pradl
Go to comment2024/03/02 at 10:40 pm
From Maria Concin on Sporthaus Kiefer in Pradl
Go to comment2020/09/16 at 1:53 pm
From Walter Rangger on Idylle pur…
Go to comment2020/05/21 at 9:31 am
From Elmar Berktold on Das erkennen Sie sicher
Go to comment2020/05/21 at 9:27 am
From schuler josef on Wo ist das?
Go to comment2020/05/20 at 8:11 am
From Josef Schönegger on Wo ist das?
Go to comment2020/05/20 at 5:23 pm
From Müller Uwe on Ein Blickfang...
Go to comment2020/05/19 at 2:05 pm
From Müller Uwe on Eine sehr harte Nuss...
Go to comment2020/05/19 at 1:13 pm
From Ing. Manfred Roilo on Eine sehr harte Nuss...
Go to comment2020/05/20 at 8:35 pm
From Geisler Wolfgang on „Wo das Magazin breiter, da steht die Leiter…“
Go to comment2020/05/19 at 5:56 am
From Martin Schönherr on Auf den ersten Blick...
Go to comment2020/05/18 at 9:03 pm
From Thomas on Auf den ersten Blick...
Go to comment2020/05/18 at 8:51 pm
From Ing. Gottfried Opperer on Mühlau von oben
Go to comment2020/05/17 at 5:06 pm
From Reinhard on Lebensmittel...
Go to comment2020/05/17 at 3:43 pm
From Thomas Carli on Ein vergangenes Idyll
Go to comment2020/05/16 at 11:51 pm
From Martin Schönherr on Mühlau von oben
Go to comment2020/05/16 at 9:26 pm
From Martin Schönherr on Bei diesem Foto…
Go to comment2020/05/16 at 8:58 pm
From Gottfried Opperer on „In dieser Villa…
Go to comment2020/05/16 at 1:54 pm
From Matthias Egger on „In dieser Villa…
Go to comment2020/06/03 at 1:56 pm
From Gottfried Opperer on „In dieser Villa…
Go to comment2020/05/16 at 1:11 pm
From Monika Knofler on Wasserscheu...
Go to comment2020/05/16 at 12:45 pm
From Wolf-Dieter Kunze on Wasserscheu...
Go to comment2020/05/16 at 3:45 pm
From Monika Knofler on Heute schaut es dort anders aus
Go to comment2020/05/16 at 12:42 pm
From hellipirelli on Ein Foto für Autofreunde
Go to comment2020/05/16 at 10:31 am
From Walter Rangger on Ein Foto für Autofreunde
Go to comment2020/05/16 at 1:41 pm
From Geisler Wolfgang on Heute schaut es dort anders aus
Go to comment2020/05/16 at 6:17 am
From Eva Weninger on Heute schaut es dort anders aus
Go to comment2020/05/16 at 12:17 am
From Martin Schönherr on Land unter!
Go to comment2020/05/15 at 6:49 pm
From Matthias Egger on Land unter!
Go to comment2020/05/15 at 7:58 pm
From Martin Schönherr on Wasserscheu...
Go to comment2020/05/15 at 6:42 pm
From Josef Schönegger on Wasserscheu...
Go to comment2020/05/15 at 9:01 pm
From Josef Schönegger on Wasserscheu...
Go to comment2020/05/15 at 10:46 am
From Martin Schönherr on Wo sind wir denn hier gelandet?
Go to comment2020/05/14 at 11:49 pm
From Martin Schönherr on Ein vergangenes Idyll
Go to comment2020/05/14 at 11:30 pm
From martin.schoenherr@gmx.at on Wo sind wir denn hier gelandet?
Go to comment2020/05/14 at 7:24 pm
From Josef Schönegger on Wo sind wir denn hier gelandet?
Go to comment2020/05/14 at 9:36 pm
From Martin Schönherr on Ein Foto für Autofreunde
Go to comment2020/05/14 at 7:19 pm
From Eva Weninger on Türmchen an Türmchen
Go to comment2020/05/14 at 12:57 pm
From Manni Schneiderbauer on Ein Foto für Autofreunde
Go to comment2020/05/14 at 2:15 am
From hellipirelli on Ein Foto für Autofreunde
Go to comment2020/05/16 at 10:46 am
From Walter Rangger on Ein Foto für Autofreunde
Go to comment2020/05/14 at 7:57 am
From Manni Schneiderbauer on Ein Foto für Autofreunde
Go to comment2020/05/14 at 10:13 pm
From Manni Schneiderbauer on Ein Foto für Lokalbahnfreunde
Go to comment2020/05/14 at 1:51 am
From Manni Schneiderbauer on Ein Luxus-Hotel...
Go to comment2020/05/14 at 12:57 am
From Manni Schneiderbauer on Ins Stubai!
Go to comment2020/05/14 at 12:51 am
From Manni Schneiderbauer on Ins Stubai!
Go to comment2020/05/14 at 12:54 am
From Manni Schneiderbauer on Ein Foto für Lokalbahnfreunde
Go to comment2020/05/14 at 12:50 am
From Manni Schneiderbauer on Ein Foto für Lokalbahnfreunde
Go to comment2020/05/14 at 12:57 am