Über dem Balkon des Hotels Maria Theresia kann man eine stilisierte Kaiserkrone erkennen. Möglicherweise wurde das Bild am Vorabend des Landesfestumzugs von 1909 aufgenommen.
Ich hätte da einen Ansatz, wie aus diesem bedrückende Chaos tatsächlich keine Hoffnung entstehen kann. Ein Zitat, das das Bild treffend beschreibt fällt mir spontan dazu ein.
“ Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen, und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer…!“
Zugegeben, für Entschuldigungskarten wäre ich vielleicht zu unsensibel. Ich hätte sie aber auch nicht ausgewählt.
Die Litfassäule steht noch, und das berüchtigte Symbol fehlt. Also vor 1938. Siegesfeiern konnten wir schon lange vor der Erfindung des elektrischen Lichts keine mehr abhalten. Aber da es nicht weihnachtet vermute ich hohen Besuch, bin aber zu faul, in anno nachzublättern. Den Anschluß..nein, Wiltens mein ich, wird man wohl nicht so bombastisch gefeiert haben?
In Igls gibt es vielleicht auch passende Bereiche mit Fichten in den Gärten und Wohnhäusern im „Ausseerland-Stil“, also E+2 mit zentralem Verandablock vor den beiden Obergeschoßen.
Leider kenne ich mich dort kaum aus, und in Google Street View sind gehässigerweise viele Straßen nicht erfasst, sodass man die Gegend nicht schnell einmal digital durchforsten kann.
Auch ich habe schon in Igls gesucht, das im Zusammenhang mit dem, was ich im Beitrag https://innsbruck-erinnert.at/wohnbau/ über meine erste Arbeit am Bau im Bereich Patscherstraße geschrieben habe
Die allerälteste schriftliche Erwähnung des Namens „Hungerburg“ dürfte im Reiseführer „Innsbruck im Jahre 1851. Neuestes nach den besten Quellen bearbeitets Handbuch für Einheimische und Fremde“, erschienen 1852, zu finden sein. Darin heißt es im Kapitel über die Weiherburg auf Seite 223:
„Oberhalb des Schlösschens breitet sich eine Hochebene aus, auf der das Landhaus Maria Brunn, im Volke die „Hungerburg“ genannt, liegt. Eine genussreiche Aussicht bis tief in das Wippthal hinein belohnt den Besteiger.“
Vielen Dank für diesen interessanten Hinweis! Der Name „Hungerburg“ dürfte schon zuvor recht weit verbreitet gewesen sein. So zitiert Franz Schumacher in seinem Aufsatz über die Ausflüge der kaiserl. Familie im Jahr 1848 einen namentlich nicht genannten Chronisten, der von einem Ausflug zur „sogenannten Hungerburg“ berichtet. Wörtlich schreibt Schumacher:
„Am 9. Juni abends fuhren der Kaiser, Erzherzog Franz Karl und der Erzherzogn Erbprinz Franz Josef (der einstweilen aus Italien zu zu seiner Familie zurückgekehrt war) zur Weyerburg spazieren. Sie stiegen von dort, wie der Chronist sagt, ‚zur sogenannten Hungerburg empor, wo sie sich an der herrlichen Aussicht ergötzten und ein großes Wohlgefallen fanden.‘ “ (TA v. 19.04.1930) https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tan&datum=19300419&query=%22Franz+Schumacher%22&ref=anno-search&seite=9
Ich glaube, Baumeister Lorenz Sigl war ein Cousin von Ing. Gottfried Sigl, jedenfalls durfte ich bei dessen Firma meine ersten Praxismonate absolvieren! Es war ein denkwürdiger Tag für mich, dieser 16. Juli 1950, als ich völlig unbedarft das erste Mal mit dem rauen Bauleben in Berührung kam. Es hieß nur, ich müsse am Montag um 7 Uhr früh auf der Baustelle an der Patscherstraße am Ortsende von Igls sein. Das Haus, es sei eine kleine Pension, werde ich an einem Gerüst erkennen! So ging ich also in aller Früh über die Sillhöfe zum Bergiselbahnhof (ich hatte damals noch kein Radl), um ¾ 6 fuhr die Igler ab und oben musste ich noch durch Igls laufen – das vier Wochen lang im Sommer. Zwei Maurer und ein Hilfsarbeiter waren hier, die mich natürlich pflanzten – wusste ich ja nicht einmal, was ein Malta ist! Den lernte ich dann schnell einmal in einer großen hölzernen Mörteltruhe mit Nasskalk, Sand und Wasser anzurühren und in einem Kübel an einem Seil hinaufzuziehen. Mischmaschine oder Kran gab es nicht.
Mein Onkel, Ing. Gottfried Sigl, war schnell nach dem Krieg als Innsbrucker Stadtrat mit den Agenden der Wohnraumbeschaffung und Wohnungsvergabe betraut worden, damals eine schier unlösbare Aufgabe, welche auch mit viel Unverständnis und Anfeindungen verbunden war. Er verstarb im Juni 1949 an den Folgen eines Herzinfarkts
In der Heiligjahr Siedlung wurde eine Straße nach ihm benannt.
Übrigens: Ing. Gottfried Sigl ist der Großvater von Kurt und Thomas Arbeiter von Radio Tirol
Sehr spannend! Vermutlich steht das Haus nicht mehr bzw. hat sich wesentlich verändert. Ich habe zwar überhaupt keinen Anhaltspunkt, aber vom Stil her würde ich das Haus in meiner „mental map“ in Wilten verorten, bspw. in der Templstraße/östl. Franz-Fischer-Str.; Hötting und Pradl schließe ich schon alleine deshalb aus, weil es für diese Stadtteile extrem findige Experten gibt, die sich längst gemeldet hätten… Herr Hirsch – keine Idee?
Nein, leider keine Idee, obwohl ich jeden Tag eine Zeit mit diesem vertrackten Haus verbrate. Wilten wäre kein schlechter Tipp. Anfangs habe ich an ein Haus im schrägen Teil der Schöpfstraße gedacht, in der Nähe vom Arbeitsamt, das hat so einen kleinen Privatwald, Aber ehe man das völlig andere Haus vergleicht, scheitert die Suche schon am komplett anders gestalteten Zaun.
Man kann sich nicht einmal auf die Wahrscheinlichkeit verlassen, daß man Balkone gerne an die Südseite baut. Andererseits impliziert das völlige Fehlen von Bergen eine Ansicht von Westen (Balkon südseitig), wobei es mein Bauchgefühl „Blick Richtung Unterland“ bestätigen würde, oder Osten. Auch wenn man das Foto wieder einmal spiegelt, wird nichts vertrauter.
Jedenfalls Innsbrucker Flachland ohne Nordkette oder Patscherkofel etc. im Hintergrund. Für den Saggen erscheint es mir zu ärmlich. Auch am Sonnenstraßenplateau, wo es einige Mehrparteienvillen gibt, paßt nichts oder ich hab’s übersehen. Die Anton Rauchstraße hat zwar einen flachen Teil, aber andere Häuser. Und so gehts durch die ganze Stadt. Und richtig: Wenn Herr Roilo schweigt, ist es garantiert nicht Pradl, ebenso schließe ich Hötting wegen der Absenz von Herrn Heis aus.
Ich habe die Befürchtung, das Bild gehört zur Serie „Noch schnell vor dem Umbau/ABriß fotografieren“.
Damit man sich eine Vorstellung von der Veranda machen kann (der Text am Rand lautet „Da war es so gemütlich einst“):
https://postimg.cc/BX2xKcjF
Der Buchhof hat anfangs etwas bescheidener ausgeschaut
https://postimg.cc/fVLqjrmF
Die Bezeichnung Cafe Sprungschanze scheint sich trotz des riesigen Schildes nicht durchgesetzt zu haben, ich kenn das Gasthaus nur als Buchhof, wie es auch auf den Fotografien am Wirtshaus selber zu sehen war.
Ort der Handlung: Wohnung in einem Gemeindebau
Personen: Mutter und Sohn Vater im Wirtshaus beim Kartenspielen.
Mutter kocht in der Küche das Essen, während der Sohn mit der zu Weihnachten erhaltenen Eisenbahn spielt.
Man hört aus dem Wohnzimmer folgenden Dialog:
Große Arschlöcher vorne einsteigen – Kleine Arschlöcher hinten einsteigen.
Das wiederholt sich mehrmals, bis die Mutter darauf aufmerksam wird und etwas zornig ins Zimmer kommt.
Mein Bub, so etwas sagt man doch nicht das ist ordinär und zur Strafe stellst du dich eine Stunde in den Winkel.
Der Bub folgt widerwillig Mutters Anweisung.
Nach der abgelaufenen Stunde im Schmollwinkel hört man aus dem Zimmer wieder folgendes:
Große Arschlöcher vorne einsteigen – kleine Arschlöcher hinten einsteigen und wegen dem Arschloch in der Küche haben wir eine Stunde Verspätung.
Soweit ich es in Erinnerung habe, ist es doch so, dass das Buch Jeremia am Ende, auf den Trümmern Jerusalems, die Ankündigung eines neuen Bundes zwischen Gott und den Menschen enthält – der dann durch Jesus verwirklicht wurde. Insofern passt es schon zur Weihnachtszeit. Und auch wenn bildlich bedrückend, wäre die dahinterliegende Botschaft dann: selbst wenn vielleicht gerade alles trostlos ist, sei hoffnungsvoll, irgendwann wird die Rettung kommen. Was auch zum Jahreswechsel passen würde. So meine Interpretation. Aber ich lasse mich gerne von Expertinnen und Experten eines Besseren belehren. 🙂
Ja, die Höhenangaben differieren immer wieder. Korrekt sind laut Abschrift (Dorfarchiv Thaur) der in einer Zeitkapsel verwahrten Originalurkunde exakt 11,38 m. Die Zeitkapsel wurde in den 1880ern gestohlen und 1907 an sicherem Ort neuerlich hinterlegt.
Danke für den Hinweis! Die Höhenangabe in der Abschrift ist fast identisch mit einer Eigenerhebung, welche ich gestern mit Wasserwaage und Meterstab vor Ort durchgeführt habe. Ich konnte eine Höhe von ca. 11,2 m bis 11,3 m feststellen.
Also: der zweite König hält nur den oberen Teil des Weihrauchfasses in der Hand. Man sieht einen kleinen und einen größeren Ring. Beim größeren Ring hält man und beim kleineren zieht man den Deckel vom Weihrauchfass hoch um die Kohle einzulegen oder Weihrauchkörner hinein zu löffeln. Der erste König hält das sogenannte Schiffchen mit dem Weihrauch drinnen.
PS: Außerdem sollte das Weihrauchfass aus 2 unteren Teilen bestehen, dass sie nicht ganz so heiss werden. Dieses ist hinter dem König versteckt.
Guten Tag, kann es sein, dass die tatsächliche Höhe der Kaisersäule ca. 11,4 m ist?
Weitere Infos dazu:
https://www.tt.com/artikel/12122723/wo-schon-ein-kaiser-stand
Ich sähe dieses Forum gerne ohne die Prunksätze des nicht immer scharfsinnigen politischen Zeitgeistes. Aber soviel rutscht mir schon von der Zunge in die Tasten: In der farblich völlig korrekten Darstellung afrikanischer Ethnien eine Unkorrektheit zu sehen, kann ich nicht nachzuvollziehen. Abgesehen davon, daß das mit den 3 Königen bzw. Magiern wohl eine fromme Legende (gibts auch religiöse Inkorrektheit?) ist, nur um das Bibelwort „Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen“ zu retten.
Außerdem sehe ich auf dem Foto mindestens zwei Schwarze, wenn man den Lugger dazuzählt.
Hier noch ein Foto von „privaten“ Sternsingern, aufgenommen 1953 im Stiegenhaus unserer Zinskaserne in der Völserstraße. Die Kinder stammten aus einer in einem der Karwendelviaduktbögen hausenden Familie.
https://postimg.cc/WqRKbCJZ
https://postimg.cc/WqRKbCJZ
Esscheint sich hier noch um den unverfälschten „Heischebrauch“ zu handeln,bevor die jeweiligen Pfarren das „Monopol“ dafür hatten – oder?
(Die drei sind nicht zufällig auch zu Neujahr als Kaminkehrer….?)
Nein, als Kaminkehrer waren in der Gegend zumindest keine Kinder unterwegs. Die Familie war im Adressbuch unter der Adresse Karwendelbogen 23 eingetragen und hat das (wenige) Geld damals sicher besser brauchen können als die Kirche.
Sie haben auch im Gegensatz zum heutigen einstudierten Kurzschauspiel nur das Sprüchl „Mir san die 3 Kenig mit ihrenemen Stearn, mir essen und trinken und zahlen nit gern“ aufgesagt. Sie hatten nicht einmal das Geld für die Kreide um C+M+B – Caspar möchte Bargeld – an den Türstock malen zu können. Aber da hätten sie ohnehin nicht „auiglangt“.
Im Gegensatz zum Lugger p.r. Bild war auch ein Mädchen dabei, falls es nicht aufgefallen ist.
Zuerst aus der Studie „Wilten West – Von der Hofmark zur Schlafstadt“ von Herbert Geiler, hier sieht man noch den alten Zustand der abgerissenen Häuser und den zentralen Baum zwischen Veldidena und Westbahnhof sowie die damalige „waghalsige“ Haltestelle Westbahnhof der Linie 1:
https://postimg.cc/Hj0ktgq5
Und dann noch was ganz Altes aus der Zeit, wo es zwar das Veldidena schon gab, den Westbahnhof aber nicht. Es zeigt die Rückseite des Hotels, die m.M. doch nicht wie dieSchokoladenseite aussah, sowie die schon damals überdimensionierte Eggerlienzstraße im Bereich des damals auch noch nicht existenten Prachtbaues von Wohnhaus:
https://postimg.cc/3kg5DPtR
Ja, gell, Herr Hirsch, so sind immer schon die Sagen und Märchen entstanden! Danke für das Einstellen des Fotos mit der Westseite des „Veldidena“.
Sie haben Recht – es gibt tatsächlich prächtigere Fassaden!
„Ortsplanung“ scheint (auch) damals (schon) ein Fremdwort gewesen zu sein…. Und Wilten war ja noch „eine aufstrebende Dorfgemeinde“
Ein guts neues Jahr!
Könnte auch eine verkaterte Brummschädelszene am (späten) Neujahrsmorgen darstellen. Der Junge sucht verzweifelt nach jemandem, der wenigstens beschränkt kommunikationsfähig ist. Die Trümmer? Na ja, manche Böller haben schon eine Wucht.
Paßt.
Das obere Bild kann nicht vor 1947 aufgenommen worden sein, denn in diesem Jahr wurden die im Krieg zerstörten Wohnungen an der Ecke Egger-Lienz-Str.- A.-Hofer-Str. nach dem Wiederaufbau neu vergeben. Bauschutt zum Wegräumen liegt auch noch genügend da.
Das Haus Egger- Lienz- Str. 10 sieht allerdings noch ziemlich „mitgenommen“ aus. 1950 war das, meiner Erinnerung nach, wieder in Ordnung.
Und bezüglich des Hotels Westbahnhof – später wieder „Veldidena“: Unsere älteste Hofbewohnerin, die Frau Maria Rieder,geb. Pock, wurde nicht müde zu betonen:
„Des Hotel schaugt eigntlich nach Westen! Dort hats die Richtige Fassad! Weil wo hat a Hotel die Kloo? Richtig! Hintn
aussi! Und s‘ Veldidena? Gegn die Andreas-Hofer-Straßn her! (Das stimmte! Gleich nach dem Eingang rechts im Souterrain)
Weil eigentlich wolltens in Westbahnhof weiter drüben bauen – und an schön Platz davor – mit der Hotelfassad! Aber so isch des, was amal der Eingang gwesn war, mit links und rechts an Gastraum im Westen – und die Hintersiten an der Straßn!“
Als im Veldidena Public-Viewing Fernsehgroßbild angeboten wurde, fand ich das bestätigt – bloß warendie beiden Gasträume zu einem großen Saal zusammengefaßt…
Diese romantische Bildkomposition gäbe der künstlerischen Freiheit wegen ein hervorragendes Fehlersuchbild ab.
z. B. werfen die Schuhspikes keinen Schatten. Zeigt uns die angewehte Wetterseite der Bäume die Westrichtung, so spaziert unser Paar nordwärts dem Mond zu.
Auch ich möchte mich bedanken für diesen Plan – auf so etwas warte ich schon lange. Ich kann mir auch vorstellen, dass der Sillkanal ein dankbares Thema für eine weitere Bearbeitung wäre – vielleicht findet sich wer?
Weil Sie sich (u. a.!) auch für den Sillkanal interessieren, Herr Roilo, ist das hier vielleicht ein für Sie interessanter Artikel. Er behandelt eigentlich die Kohlstatt, aber der Autor (H. H.) erklärt den Leser*innen diesen alten Stadtteil, indem er sie tw. entlang des Sillkanals „führt“:
https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=19230314&seite=5&zoom=33&query=%22Milit%C3%A4rspital%22&ref=anno-search
Für mich war dieser Kohlstatt-Bericht jedenfalls – ganz unabhängig vom Sillkanal – sehr aufschlussreich. Stichworte: Plachenstadl, Jägerhaus, Künigl-Garten, …
Danke, Frau Stolz, für den wirklich interessanten Zeitungsartikel. Es ist heutzutage schon toll, was man im Internet so alles zutage bringt. Ich habe den Link schon entsprechend abgespeichert!
Zuerst einmal herzlichen Dank für diesen tollen Plan!!
Vielleicht wäre es aber möglich eine Version mit noch höherer Auflösung als JPG online zu stellen? Leider sind so nicht alle Details dieses Plans zu entziffern….
Lieber Herr Rangger,
der aus vielen Einzelteilen montierte Plan ist sehr groß und das ist ein Arbeitsfoto, keine echte Reproduktion.
Hier gerne in der besten Auflösung, die mir zur Verfügung steht:
https://innsbruck-erinnert.at/wp-content/uploads/2022/12/Pl-674_1max.jpg
Um bei diesem Beitrag wieder einmal etwas weiterzubringen, möchte ich auf die Luftaufnahme in https://innsbruck-erinnert.at/ein-spannender-blick-gegen-sueden/ verweisen. Ich behaupte nun, dass man auf diesem Bild links unten, hinter den Viaduktbögen, das Gebäude vom dritten Bild von der anderen Seite sieht!
Ja, die Stöckl-Säge habe ich auch auf dem wirklich tollen Sillkanal-Plan entdeckt, dazu passt auch der Beitrag vom 29.12.2022 https://innsbruck-erinnert.at/ich-wars-ausnahmsweise-nicht/ mit „Gasthaus – und Gemischtwarenhandlung zum Stoekl“
In der Kapuzinergasse zw. Bundespolizeidirektion und altem Milchhof gab es noch das Gasthaus Hatzl mit
Kastaniengarten bis in die 90-iger, dieses ist leider auch dem Messeareal geopfert worden.
Im Beitrag https://innsbruck-erinnert.at/ein-spannender-blick-gegen-sueden/ sieht man unten links vor dem Milchhof die Rückseite vom Gasthof Hatzl. Ein Max Hatzl übernahm 1917 diesen Gasthof Wild, wie er früher hieß (laut Walder-Gottsbacher „Vom Wirtshaus zum Grandhotel“)
Mehr zur Geschichte der Industrieschule von Dreiheiligen findet sich auch im Tiroler Anzeiger vom 19. Mai 1934, Seite 8ff.
Demnach war die Industrieschule ursprünglich im Widum von Dreiheiligen untergebracht. Später erhielt die Industrieschule aufgrund Platzmangels Räume im Schulhaus zugewiesen.
1834 besuchten 87 Mädchen die Industrieschule in Dreiheiligen, wovon
23 im Nähen,
18 im Spinnen,
6 im Beuteltuch-Nähen und
40 im Stricken unterrichtet wurden.
Die Industrieanstalt war eine Handarbeitsschule in Dreiheiligen, geläufiger ist der Name „Industrieschule“. 1859 war u.a. Fräulein Franziska von Preu als Lehrerin an der Industrieschule in Dreiheiligen tätig.
Am 13. August 1838 besuchte Kaiser Ferdinand zuerst das Landesmuseum und anschließend
„verfügten sich Seine Majestät in das
Provinzial-Strafarbeitshaus, und widmeten
diesem wichtigen Institute der strafenden und bessernden
Gerechtigkeit Allerhöchstihre landesväterliche Aufmerksam-
keit bis ins kleinste Detail. Seine Majestät äußerten sich
zufrieden gegen die leitenden Beamten der Anstalt, wel-
che den Organismus derselben zu erläutern das Glück
hatten, und tröstend gegen jene Sträflinge, die der aller-
höchsten Gnade empfohlen worden waren.
Zu gleicher Zeit hatten Ihre Majestät die Kaiserin
die Industrieschule zu Dreiheiligen und
die Kleinkinderwart-Anstalten daselbst und in der Anger-
zell mit Allerhöchstihrem Besuche beglückt, die Einrich-
tung dieser Anstalten prüfend gewürdigt, die Schüler-
innen und kleinen Kinder mit mütterlicher Liebe ermun-
tert, und an die Aermsten aus jenen, welche mit kind-
lichen Anreden die Landesmutter begrüßen durften, Ge-
schenke zurückgelassen.“
Zu der von Ihnen erwähnten Maria Franziska Barbara von Preu zu Korburg und Lusenegg liegen mir folgende biographische Eckdaten vor:
Sie wurde am 3. Dezember 1809 in Sterzing als Tochter des Leopold und der Elisabeth von Preu zu Korburg und Lusenegg geboren, war – wie von Ihnen erwähnt – zunächst Lehrerin an der Industrieschule zu Dreiheiligen und ab 1859 gräfl. wolkenstein’sche Stiftsdame.
Sie wurde als „sehr groß, sehr mager, sehr korrekt – eine richtige alte Stiftsdame“ beschrieben und starb „nach langer mit christlicher Geduld ertragener Krankheit […]“ am 28. November 1884 in Innsbruck (begraben am 30. November 1884 am Westfriedhof Arkade 41).
Über Ihre Tätigkeit an der Industrieschule berichtete der Bote von Tirol am 1. Feber 1836:
„Lehrerin dieser Anftalt ist das Fräulein Franziska von Preu, welche mit lobenswerther Unverdrossenheit
und unermüdlichem Fleiß die Schülerinnen im Arbeiten unterrichtet, die Beschäftigung derselben leitet, und das Vertrauen und die volle Zufriedenheit des Ausschusses sich erworben hat. Ihr ist als Lehrgehilfin Karolina Pold beigegeben.“
Vielen herzlichen Dank für diese aufschlussreichen Informationen, lieber Herr Egger!
So fügt sich ein Mosaikstein zum anderen… Der Übertritt ins Wolkenstein´sche Damenstift 1859 fällt zeitlich wohl genau mit dem Austritt aus der Industrieschule zusammen. Meine diesbezügliche Quelle waren die Innsbrucker Nachrichten vom 6. Juli 1860, welche berichten:
„Dem 26sten Rechenschaftsbericht des Innsbrucker Frauen-Vereines
für Kinderwartanstalten und Industrieschulen für das Verwal-
tungsjahr vom 1. April 1859 bis 1. April 1860, vorgelesen in der Sitzung
vom 15. Juni, entnehmen wir Folgendes: „Im Allgemeinen kann bemerkt
werden, daß ungeachtet der so ungünstigen Verhältnisse des verflossenen Jahres
die Theilnahme an diesen Vereinsanstalten keine wesentliche Veränderung er-
litten hat. Im Lehrpersonale ist die Veränderung vorgefallen, daß durch den
Austritt des Fräuleins Francisca v. Preu die Stelle der ersten Lehrerin an
der Industrieschule zu Dreiheiligen in Erledigung kam. Diese Stelle erhielt
die bisherige zweite Lehrerin Antonia Straub, und zur zweiten Lehrerin an
die Stelle der Straub wurde Caroline Bachmann ernannt.“
Ein, mir natürlich völlig unbekanntes, Kind dirigiert hier mit dem Schlüssel der Großmutter mütterlicherseits seiner Cousine (ganz einfache Verwandschaftsverhältnisse) im September 1939 – im Hintergrund nicht nur Krautköpfe, sondern auch das Stiegele. Hiermit wünsche ich allen eine guten Rutsch in ein hoffentlich noch besseres 2023!
Zu Frau Dr. Vogl habe ich auch eine persönliche Erinnerung. In meinem Studienmeldebuch find ich im Wintersemester 1964/65, also vor 58 Jahren als 21jähriger die besuchten Vorlesungen von Dr. Vogl, Jugendverwahrlosung und Übungen dazu, jeweils eine Wochenstunde. Dazu wurde in jeder Stunde der Fall eines Buben oder Mädchens geschildert und in der anschließenden Übung dieses Kind wie auf der Bühne vor uns ca. 50 Studenten vorgeführt, dabei mit Befragungen und Maßnahmen konfrontiert. An Details kann ich mich nicht mehr erinnern, aber an das Gefühl sehr wohl, dass diese Kinder uns völlig ausgeliefert waren, wie Mäuse in einem psychologischen Experiment. Man muss allerdings noch dazusagen, dass damals in der Psychologie und auch im klinisch-psychiatrischen Bereich in deren höheren wissenschaftlichen Sphären, in denen auch wir schwebten, die Faszination einer mechanistischen Betrachtung des Menschen um sich gegriffen hat, Begriffe wie Verhaltenstherapie, programmiertes Lernen usw., so dass wir zu wenig sensibilisiert waren, die Folgen dieser Vorführungen zu realisieren. Meine Frau, zusammen mit ihren Kolleginnen, hat übrigens Jahre später im Rahmen eines heilpädagogischen Kongresses in einem Referat der Frau Dr. Vogl deren These, dass Erziehung ohne Angst nicht funktioniere, eine auch wissenschaftlich fundierte Absage erteilen können.
ich habe 1972 noch dasselbe erlebt, ein ca. 12jähriger junge wurde vorgeführt und seine hilflosigkeit und schüchternheit hochtrabend als psychische störung diagnostiziert. nein, seziert, er wurde entmenscht, seiner würde beraubt.
vor kurzem wurde in Deutschland eine fast hundertjährige vor gericht gebracht, wegen ihrer tätigkeit als sekretärin im KZ Stutthoff – und verurteilt. und diese Nowak-Vogl kam wirklich billig davon!
Ich musste bei diesem Bild natürlich Photoshop anwerfen und die dunklen Bereiche ein wenig aufhellen, um die Strukturdetails dieses unvergessenen Stücks 1er-Hochbahntrasse sichtbar zu machen: https://imgur.com/a/BNYOunI
Danke für diesen Einblick!
From Josef Auer on Festliche Beleuchtung
Go to comment2023/01/05 at 8:11 am
From Hans Pechlaner on Ein biblischer Neujahrsgruß
Go to comment2023/01/04 at 10:53 pm
From Hans Pechlaner on Auf den zweiten Blick I
Go to comment2023/01/04 at 10:28 pm
From Manfred Roilo on Auf den zweiten Blick I
Go to comment2023/01/05 at 7:55 am
From Manfred Roilo on Auf den zweiten Blick I
Go to comment2023/01/05 at 11:48 am
From Matthias Pokorny on Auf den zweiten Blick I
Go to comment2023/01/04 at 10:05 pm
From Markus A. on Auf den zweiten Blick I
Go to comment2023/01/04 at 10:04 pm
From Karl Hirsch on Festliche Beleuchtung
Go to comment2023/01/04 at 9:51 pm
From Elmar Berktold on Raritäten aus der Sammlung Kreutz – XVIII
Go to comment2023/01/04 at 6:46 pm
From Manfred Roilo on Raritäten aus der Sammlung Kreutz – XVIII
Go to comment2023/01/05 at 12:29 pm
From Josef Auer on "fälschlich Hungerburg genannt"
Go to comment2023/01/04 at 12:15 pm
From Matthias Egger on "fälschlich Hungerburg genannt"
Go to comment2023/01/09 at 3:29 pm
From Karl Hirsch on Wohnbau!
Go to comment2023/01/04 at 11:35 am
From Manfred Roilo on Wohnbau!
Go to comment2023/01/04 at 9:16 pm
From Manfred Roilo on Wohnbau!
Go to comment2023/01/04 at 9:35 pm
From Manfred Roilo on Wohnbau!
Go to comment2023/01/04 at 7:55 am
From Manfred Roilo on Wohnbau!
Go to comment2023/01/04 at 7:57 am
From Matthias Pokorny on Raritäten aus der Sammlung Kreutz – XVIII
Go to comment2023/01/03 at 10:47 pm
From Karl Hirsch on Raritäten aus der Sammlung Kreutz – XVIII
Go to comment2023/01/04 at 9:19 am
From Manfred Roilo on Raritäten aus der Sammlung Kreutz – XVIII
Go to comment2023/01/05 at 12:23 pm
From Manfred Roilo on Wohnbau!
Go to comment2023/01/03 at 10:39 pm
From Karl Hirsch on Café Sprungschanze
Go to comment2023/01/03 at 8:13 pm
From Christof Aichner on Café Sprungschanze
Go to comment2023/01/09 at 9:01 am
From Schneider Erwin on Weihnachten naht I – Wenn Papa sich beschenkt
Go to comment2023/01/03 at 4:53 pm
From Ingrid Stolz on Camouflage
Go to comment2023/01/03 at 2:56 pm
From Joachim Bürgschwentner on Ein biblischer Neujahrsgruß
Go to comment2023/01/03 at 1:55 pm
From Hans Pechlaner on Camouflage
Go to comment2023/01/03 at 10:12 am
From Tobias Rettenbacher on Camouflage
Go to comment2023/01/04 at 8:20 am
From Manfred Roilo on Camouflage
Go to comment2023/01/03 at 12:17 pm
From Joachim Bürgschwentner on Frohe Weihnachten - Es wird besser werden!
Go to comment2023/01/03 at 9:17 am
From Joachim Bürgschwentner on Die verhinderte Allee
Go to comment2023/01/03 at 9:16 am
From Tobias Rettenbacher on Ein Rohbau sucht Lösung
Go to comment2023/01/03 at 9:03 am
From Alois Muglach on Ich habe mich recht gewundert...
Go to comment2023/01/02 at 11:02 pm
From Josef Bertsch on Kaisersäule
Go to comment2023/01/02 at 10:10 pm
From Manfred Egger on Kaisersäule
Go to comment2023/01/03 at 7:15 am
From Karl Hirsch on Wer (er)kennt … – ein Potpourri aus den Stadtteilen_Teil 17
Go to comment2023/01/02 at 7:27 pm
From Renate Ursprunger on Wer (er)kennt … – ein Potpourri aus den Stadtteilen_Teil 17
Go to comment2023/01/20 at 1:36 pm
From Manfred Roilo on Wer (er)kennt … – ein Potpourri aus den Stadtteilen_Teil 17
Go to comment2023/01/02 at 9:21 pm
From Florian Winkler on Wer kommt mit mir zum Würstelstand? Teil XI
Go to comment2023/01/02 at 4:53 pm
From Christian Herbst on Wer kommt mit mir zum Würstelstand? Teil XI
Go to comment2023/01/20 at 9:34 am
From Manfred Roilo on Wer kommt mit mir zum Würstelstand? Teil XI
Go to comment2023/01/02 at 9:29 pm
From Markus A. on Ich habe mich recht gewundert...
Go to comment2023/01/02 at 4:38 pm
From Manfred Egger on Kaisersäule
Go to comment2023/01/02 at 3:29 pm
From Karl Hirsch on Ich habe mich recht gewundert...
Go to comment2023/01/02 at 2:51 pm
From Stepanek Henriette S on Ich habe mich recht gewundert...
Go to comment2023/01/03 at 6:26 pm
From Karl Hirsch on Ich habe mich recht gewundert...
Go to comment2023/01/03 at 8:28 pm
From Manfred Roilo on Beinahe-Unglück in der Mühlauer Klamm
Go to comment2023/01/02 at 12:39 pm
From Karl Hirsch on Die verhinderte Allee
Go to comment2023/01/01 at 10:08 pm
From Henriette Stepanek on Die verhinderte Allee
Go to comment2023/01/02 at 1:00 pm
From Karl Hirsch on Ein biblischer Neujahrsgruß
Go to comment2023/01/01 at 9:24 pm
From Henriette Stepanek on Die verhinderte Allee
Go to comment2023/01/01 at 9:14 pm
From Manfred Roilo on Die verhinderte Allee
Go to comment2023/01/01 at 4:58 pm
From Hans Pechlaner on Mondscheinspaziergang
Go to comment2023/01/01 at 4:54 pm
From Karl Hirsch on Mondscheinspaziergang
Go to comment2023/01/01 at 1:02 pm
From Josef Auer on Hinter der Fassade der Genossenschaft
Go to comment2023/01/01 at 9:32 am
From Josef Auer on Hinter der Fassade der Genossenschaft
Go to comment2023/01/01 at 9:31 am
From Manfred Roilo on Nackenstarre für Stadtplannarrische
Go to comment2022/12/31 at 10:51 am
From Ingrid Stolz on Nackenstarre für Stadtplannarrische
Go to comment2023/03/25 at 7:44 pm
From Manfred Roilo on Nackenstarre für Stadtplannarrische
Go to comment2023/03/26 at 4:18 pm
From Manfred Roilo on Nackenstarre für Stadtplannarrische
Go to comment2022/12/31 at 1:29 pm
From Walter Rangger on Nackenstarre für Stadtplannarrische
Go to comment2022/12/31 at 10:24 am
From Niko Hofinger on Nackenstarre für Stadtplannarrische
Go to comment2022/12/31 at 10:33 am
From Walter Rangger on Nackenstarre für Stadtplannarrische
Go to comment2022/12/31 at 3:59 pm
From Manfred Roilo on Nackenstarre für Stadtplannarrische
Go to comment2022/12/31 at 12:02 pm
From Manfred Roilo on Raritäten aus der Sammlung Kreutz – VIII
Go to comment2022/12/30 at 9:47 pm
From Hans Pechlaner on Raritäten aus der Sammlung Kreutz – VIII
Go to comment2022/12/31 at 3:55 pm
From Manfred Roilo on Raritäten aus der Sammlung Kreutz – VIII
Go to comment2022/12/31 at 6:10 pm
From pension heis on Ich war´s – ausnahmsweise – nicht!
Go to comment2022/12/30 at 7:17 pm
From Manfred Roilo on Ich war´s – ausnahmsweise – nicht!
Go to comment2022/12/30 at 9:33 pm
From Manfred Roilo on Das Mutterschiff der Bogenmeile
Go to comment2022/12/30 at 6:49 pm
From Josef Auer on Hoher Besuch in Dreiheiligen
Go to comment2022/12/30 at 4:53 pm
From Manfred Roilo on Hoher Besuch in Dreiheiligen
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From Matthias Egger on Hoher Besuch in Dreiheiligen
Go to comment2023/01/09 at 2:55 pm
From Josef Auer on Hoher Besuch in Dreiheiligen
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From Josef Auer on Hoher Besuch in Dreiheiligen
Go to comment2022/12/30 at 4:36 pm
From Matthias Egger on Hoher Besuch in Dreiheiligen
Go to comment2023/01/09 at 7:26 pm
From Matthias Egger on Hoher Besuch in Dreiheiligen
Go to comment2023/01/09 at 7:32 pm
From Josef Auer on Hoher Besuch in Dreiheiligen
Go to comment2023/01/09 at 8:41 pm
From Henriette Stepanek on "Zum Stiegele"
Go to comment2022/12/30 at 2:57 pm
From Hans Pechlaner on Zwischen Amras und Ambras
Go to comment2022/12/29 at 10:55 pm
From Josef Schönegger on Eine unscheinbare Villa…
Go to comment2022/12/29 at 10:44 pm
From eva kumar on Eine unscheinbare Villa…
Go to comment2024/08/23 at 12:23 pm
From Manni Schneiderbauer on Eine ungewöhnliche Perspektive
Go to comment2022/12/29 at 10:37 pm
From Manfred Roilo on Ich war´s – ausnahmsweise – nicht!
Go to comment2022/12/29 at 10:23 pm
From Markus A. on Wo ist das...?
Go to comment2022/12/29 at 10:16 pm
From Matthias P on Wo ist das...?
Go to comment2022/12/30 at 9:26 am
From Hanna Fritz on Wo ist das...?
Go to comment2023/01/05 at 10:57 am
From Manfred Roilo on Wo ist das...?
Go to comment2023/01/05 at 12:16 pm