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Thien Airways II

Thien Airways II

Bei seinem Rundflug über Innsbruck hat Jörg Thien natürlich nicht nur ein Foto geschossen. Dieses schöne Bild zeigt eine ungewöhnliche Perspektive auf die Gärten der Kapuziner, den Klara-Pölt-Weg (der noch nicht so hieß) und den ganzen Bahnhofskomplex bis zum Welzenbacher-Turm des Adambräu. Mit der Datierung tut man sich gar nicht so leicht. Sicher vor dem Zweiten Weltkrieg, aber geht es noch genauer? Der Autor zählt auf die Datierungs-Spezialist*innen in der Leser*innenschaft. Ein ganz am rechten Rand ins Foto geratener Abschnitt zeigt den Innenhof des Hauses Sillgasse 15, in dem der Betraum der jüdischen Gemeinde in einem Stöcklgebäude untergebracht war. Viele Jahre als Provisorium, zu einem Synagogenbau ist es trotz mehrfacher Versuche nie gekommen. 1938 geplündert und 1943 bei einem Bombenvolltreffer zerstört, existiert von diesem Stöckl kein einziges Bild, weder von außen noch von der Einrichtung, geschweige den bei einer religiösen Feier. Der dicht an das Haupthaus geschmiegte längliche einstöckige Anbau könnte es sein…

Ganz rechts der Knick der Sillgasse bei Haus Nr. 15, oben verlängert in die Meinhardstraße, 1930er Jahre
Dieser Beitrag hat 8 Kommentare
  1. Ein Foto, wo man ins Schwärmen gerät…
    Vorne erkennt man den alten Milchhof, rechts die vor kurzem abgerissene Halle der heutigen Polizeidirektion, damals Gelände einer Kavallerie- (bzw. nach dem 1. Weltkrieg Artillerie-)einheit. Das Viertel rund um die Kohlstatt ist noch unzerstört und heute so nicht mehr erkennbar. Rhombergfabrik und DOSAG-Häuser an der Amraser Straße stehen noch, die beiden Schwimmbäder am Ende der Museumstraße lassen sich erahnen.
    Da der Milchhof schon steht, ebenso das Welzenbacher´sche Adambräu und der Hauptbahnhof bereits umgebaut wurde, würde ich das Foto auf 1930/1931 datieren.

  2. Hinter diesem Volksbad in Dreiheiligen sieht man das alte Gasthaus Sailerhäusl – ein niedriger Bau, der gegenüber dem heutigen Bau etwas zurückgesetzt war, wodurch sich hier die Dreiheilgenstraße zu einem Platzl aufweitete. Dann weiter der Garten des Ferrari Palais, der jetzt durch die neue Schule und Pensionat mehr oder weniger verbaut ist. Danach das alte Militärspital, weiter rechts vor der Bahn die Kundler Bierhalle – wirklich eine tolle Aufnahme! Aber aus welcher Zeit??

  3. In der Bildmitte den Bogen des Sillkanals, der Kleinen Sill – heute Klara-Pölt Weg. Hier sieht man erst die Größe des Kapuziner Gartens.
    Ich bin begeistert von diesem Bild!!

  4. Neben dem Milchhof sieht man Gartl und Haus des GH Hatzl, auch ein Teil der langen Liste der abgegangenen (und mir immer noch abgehenden) Innsbrucker Gaststätten.

    Das Gebäude, welches die Lösung des Rätsels „Haus mit Isetta“ sein sollte, ist meiner Meinung nach auch nur ähnlich, aber nicht wirklich identisch. Aber ich seh nimmer gut, deswegen auch die vielen Tippfehler.

  5. Und dieser weiße kleine Rauchpilz da – in der Südostecke des Ferrarischulgartens – wo sich in den 50-er Jahren Holzbänke und ein Tisch befanden – zwecks „Freiluftunterricht bei geeignetem Wetter“ (und in „geeigneten“ Unterrichtsgegenständen, wie „Religion und so…“) Mit zunehmendem Autoaufkommen – und Verkehr auf der Laurinallee – war es damit vorbei.
    Ich nehme an, die beiden Gartenbau-Lehrerinnen, die Proksch-Zwillinge, haben da gerade ein „Kartoffel- (Kraut)feuer gemacht.
    (Was die Umwelt sicher um erkleckliches weniger belastet hat als die späteren „Abgase“)

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