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Eine Besonders Schlechte Postkarte

Eine besonders schlechte Postkarte

Man darf sich wundern: Ein Profifotograf macht normalerweise Aufnahmen, von denen wir Laien nur träumen können: Scharf bis ins letzte Eck, perfekte Belichtungszeit, klar in der Darstellung und am Horizont kann man sich – in Tirol – an den Bergen orientieren. Sollte man glauben. Diese Postkarte des Monopol-Verlages wurde wohl von einem nicht so talentierten Lehrling gemacht. Es stimmt nämlich fast gar nix.

Vor ein paar Monaten konnte das Stadtarchiv Innsbruck einen Großteil des Archivs des Monopol-Verlages erwerben. Wir werden noch sehr (!) lange brauchen, bis wir den Bestand so einigermaßen im Griff haben werden. Derzeit erstrecken sich die Stapeln an Ansichtskarten über einige Quadratmeter unseres Depots. Diese Karte stammt aber aus der Sammlung von Walter Kreutz.

Doch zurück zu dieser Karte: Innsbruck gegen Süden mit Serles und Nockspitze. Die beiden Letzteren kann man nur als Eingeborener erahnen. Ab dem Wiltenberg ist alles nur Vermutung.

Der Fotograf hat sich auf eine Expedition irgendwohin nach Hötting begeben und weil es da steil raufgeht und man schon einmal da ist, macht man halt auch ein paar Aufnahmen. Egal wie das Wetter grad ist. Warum diese ungeeigneten Fotos dann auch noch zu Ansichtskarten wurden, erschließt sich uns nicht.

Trotzdem ist es interessant: Wo stand der Lehrling eigentlich? Und was erkennen die Höttingerinnen und Höttinger trotzdem auf der Karte? Alles hinter der Uni am Innrain ist nur mehr zu erahnen. Vielleicht gerade noch für Herrn Hirsch zu dechiffrieren. In Hötting finden wir um die Zeit der Aufnahme – wann denn eigentlich? – schon stattliche urbane Gebäude. Ziemlich dicht sogar.

Am orographisch linken Innufer scheint sich – mit Lücken – eine Allee nach Westen zu erstrecken.

Doch nun: Manege frei für weitere Beobachtungen, Ideen, Erinnerungen und Bestimmungen!

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Sammlung Kreutz)

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare
    1. Aber obwohl Herr Egger damals die Betrachter der scharfen Ansichtskarte bat, selbst auf Entdeckungsreisen zu gehen, kam es zu keinerlei Einträgen. Ob das diesmal, wenn der Chef selbst eine unscharfe Kopie bringt, besser wird??

  1. Nach Einbeziehung der scharfen Variante muss ich nun eine Frage stellen: Wurde hinter dem Westbahnhofgelände seinerzeit Schotter abgebaut?

  2. Wertes Team vom Stadtarchiv, werte Leserinnen, wir nehmen kurz „den Ball auf.“ Das Foto muß dem Blickwinkel nach vom Burgstadl herunterfotographiert worden sein. (Früher Gemeindegrund von Hötting, auf welchem die Höttinger Hausbestitzer Viehweide- u. Holzrechte hatten u. teilw. noch haben). Das Haus ober der „Monopol“-Schrift ist Adr. Dorfgasse Nr.5 unter dem Burenwirt. Das Haus über der Schrift „spitze“ (von der Nock) ist das Haus des Ludwig Fischler, welches bei Ibk erinnert sich schon mehrmals Thema war. Das Haus auf welchem das „Ü“ der Seehöhenangabe steht ist das ehem. Gerichtsgebäude von Hötting- Kreuzung Dorfgasse-Daxgasse (früher
    Kirchgasse). Die Häuserzeile vom alten Gericht hinunter Richtung Höttinger Au ist die Frau-Hitt-Strasse, westwärts davon nach dem großen Feld ist die Brandjochstrasse hinunter.

  3. Herr Fischler: der Staatsbahnhof in Wilten wurde mit dem Ausbau der Arlbergbahn wichtig für die Lokomotivstellung und Wartung, man erkennt vor dem Schotterhang die neue Staatsbahnremise und Werkstätte. Der nötige Platz wurde dem Hang abgerungen. davor sind die ersten Wohnblöcke im Geviert der EggerLienzStrasse, Riehlstrasse und Karwendelstrasse.

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