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Wunderliche Dirnen

Wunderliche Dirnen

Was hat das hier zu sehende Bild mit wunderlichen Dirnen zu tun?

Der Glocken- und Kanonengießer Hans Seelos (? – 1514) besaß eine Gusshütte an der Stelle, an welcher nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges die Mariahilfkirche errichtet wurde. Er diente Erzherzog Sigismund (1427–1496) und nach ihm Kaiser Maximilian (1459–1519). Aus seine Hütte kamen Glocken für Bozen, Sarstein und Graun, gleichzeitig fertige es aber auch bedeutende Geschütze für die Habsburger. 1513 verlieh im Maximilian die Pulvermühle an der Sill (dieselbe, deren Explosion 1636 einen verheerenden Brand in Innsbruck auslöste).

Die Kanonen Wunderliche Dirn und Purlepaus waren zwei bedeutende Stücke, die der Gießer fertigte. Letztere war an der Belagerung von Kufstein beteiligt, als Maximilian die Festung während des Landshuter Erbfolgekrieges 1504 einnahm.

(Stahlstich der Festung Kufstein, Signatur Bi-k-1640)

Die Wunderliche Dirn und der Purlepaus waren sogenannte Hauptstücke. Diese waren die schwersten Geschütze der Zeit Maximilians. Sie wogen i.d.R. über 5 Tonnen und hatten ein Kaliber von rund 30 Zentimetern. Um eine solche Kanone zu transportieren waren 30 Pferde notwendig. Geschütze dieser Größe waren natürlich nicht für Feldschlachten geeignet, sie waren ausschließlich für die Belagerung von Burgen, Festungen und Städten gedacht. Doch auch für diesen Zweck waren sie schwerfällig. Deshalb ging man zu Beginn des 16. Jahrhunderts zu leichteren Stücken, den Scharfmetzen, die „nur“ noch um die 2,5 Tonnen wogen.

(Die Mariahilfkriche ca. 1914, Signatur Sommer 2_178)

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