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Einmal Kanada & Retour

Einmal Kanada & retour

Haben Sie schon Pläne für den Sommer? Und wenn ja, bleiben Sie in Tirol? Oder zieht es Sie in die Ferne? Auf jeden Fall wünschen wir Ihnen schon jetzt, dass auch Sie im Urlaubsziel Ihrer Wahl glücklich ankommen, so wie die zwei kanadischen Touristen, die im Sommer 1930 nach Europa gereist waren. Während ihres Aufenthaltes in Innsbruck erstanden sie im bekannten Geschäft von Leo Stainer die oben abgebildete Karte, die sie an „Master Billie Elliott“ in der Provinzhauptstadt von Saskatchewan, Regina, richteten. Offenbar gefiel es ihnen in Österreich gut, denn sie schrieben ihm:


Here we are in Austria. It is lovely here; but very hot. We are going on to Germany this afternoon to hear the Passion Play. I do hope that you are all better and up running around again. […]

Übrigens – nicht nur die beiden Touristen aus Übersee, die am Weg nach Oberammergau waren, haben eine ordentliche Strecke zurückgelegt, sondern auch die Karte, die nach 94 Jahren wieder nach Innsbruck zurückgekehrt ist. Durch wie viele Hände sie wohl gegangen sein mag, ehe sie glücklich bei uns im Archiv gelandet ist?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

Dieser Beitrag hat 14 Kommentare
  1. Die Kanadier machten also Zwischenstopp in Innsbruck und reisten weiter nach Germany. Daraus könnte man Rückschlüsse auf ihre Reiseroute schließen, die sie bisher weder nach Austria noch nach Germany führte.
    1930 kamen sie mit dem Schiff folglich nicht über Hamburg sondern erstmal nach England. Von dort vermutlich mit dem Zug über Frankreich und die Schweiz nach Innsbruck. Das wäre allerdings ein Umweg, wenn man nach Germany will. Deshalb machten sie vorher vielleicht noch einen Abstecher nach Italien. Wenn schon Passionsspiele ein weiteres Ziel war besuchten sie dort möglicherweise sogar Rom und kamen über den Brenner zu uns.
    Was man aus ein paar Zeilen so alles herauslesen kann……

  2. Sensationell, die Zeichnung ! Was heißt oder auf wen deutet denn das „HB“ links unten hin ? Oder direkt gefragt: wer ist/war der Zeichner ? Gibts noch mehr solcher Werke von ihm ?

        1. Nachtrag: Könnte diese Zeichnungen stundenlang anschauen (was ich wohl auch tun werde), die sind sooo sensationell. Habe jetzt einen neuen zeichnerischen Helden neben E.O. Plauen, dessen gesammelte Werke („Vater und Sohn“ – Geschichten) im mein Eigen nennen darf.
          Vielen Dank nochmal !!!

          1. Darf ich mich den Dankesworten gleich anschließen. Das war ja ein ganz interessanter Mann. Kaum zu glauben, daß seine „Humorkarten“, um nicht zu sagen, Klamaukbildchen, und Werke wie „Die wilden 20er Jahre“ https://postimg.cc/0zp3ybqF oder das Nachtstück https://postimg.cc/cgrV73CH aus der gleichen Hand stammen.
            Nebenbei habe ich in seiner vita den link zum mir bislang absolut unbekannten Anti-Kriegsmuseum
            https://de.wikipedia.org/wiki/Anti-Kriegs-Museum gefunden. Bin gespannt, wann man es wieder zusperrt.

  3. Das Wort „Innsbruck“ in dieser abgerundeten Frakturschrift – das hat eines der beiden Stainer-Lehrmädchen eingefügt.
    Nein, meine Mama wars nicht – sie hat ihre Lehre beim Stainer erst am 8. September 1930 begonnen. Aber mir hat sie später diese Schriftart ein bißchen beigebracht – mit der Breitspitzfeder, wenn ich wieder einmal einer Volksschulmitschülerin in deren Poesiealbum „eppas einimachn“ mußte….

  4. Unglaublich ! Der war nicht nur Post- oder Humorkartenmaler, sondern ein wirklicher Künstler. Klar, dass die Oberprimitivlinge, die Deutschland ab 1933 nicht ins Mittelalter, sondern gleich in die Steinzeit zurückgeführt haben, das als „entartete Kunst“ bezeichneten. Mir gefallen die Bilder ausgesprochen gut und die Humorkarten sind sowieso einzigartig !
    Ich kannte Hans Böttcher bisher nicht, war aber sofort von der Zeichnung/Karikatur angesprochen, deshalb meine Frage nach „HB“.
    Wie wertvoll ist doch diese Website, einer ist immer dabei, der etwas weiß. Danke dir dafür, Lukas !

    1. Hallo Thomas,

      Danke für das Lob! Höre ich sehr gerne. Aber der Dank kann nicht an mich gehen, ich bin nur ein Schreiberling auf dieser Seite. Viel wertvoller sind die ganz unterschiedlichen Beiträge der MitarbeiterInnen und PraktikantInnen. Da sind es manchmal die ersten veröffentlichten Zeilen, die sich jemand abringt. Es klappt nicht immer, aber viele Texte bringen neue Aspekte ein. Aber ich denke, dass die Seite am Ende von den zahlreichen Beiträgen von den Leserinnen und Lesern lebt. Wenn ich die Beiträge von Frau Stepanek von heute lese, dann bin ich wirklich bewegt. Deine sind meist auch nicht ohne und sehr lustig. Die Herrn Roilo, Hirsch, Auer und Frau Stolz und Frau Stepanek, aber auch die Einzelbeträger haben wahrscheinlich viel mehr zum Erfolg dieser Seite beigetragen. Wir werfen ja nur die Hölzchen und dann hoffen wir, dass jemand den Faden aufnimmt… Und dann sehe ich es auch als nicht weiter schlimm an, wenn ein Foto ein zweites oder drittes Mal verwurschtet wird, wenn es aus einem anderen Blickwinkel oder nach längerer Zeit erfolgt. Oder ein Foto ist einfach so fesch, dass man es gerne (absichtlich oder unabsichtlich) wieder herzeigt.
      WIr freuen uns schon auf Deine/Eure weiteren Kommentare!!
      Schönen Abend,
      Lukas

      1. ….und ich hatte schon den Verdacht, der Künstler wäre ein Verwandter von Joachim Ringelnatz…
        Aber „knapp vorbei ist auch daneben“ – der hieß mit bürgerlichem Namen „Bötticher“.

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