Am Dreiländereck Hötting-Mühlau-Arzl
Eine schwierige Frage für den Innsbruck-Quiz außer für die Kolleg:innen von der Stadt-GIS: Wo treffen die drei Katastralgemeinden der gewesenen Dörfer Hötting, Mühlau und Arzl zusammen? Um Mitternacht, am Bergeskamm, würde Theodor Fontane antworten. Gar nicht schlecht geraten. Der einzige Punkt wo das passiert ist nicht die Südliche Jägerkarspitze. Auch nicht die Mittlere Jägerkarspitze. Es ist die Nördliche Jägerkarspitze.
Der tolle 1950er Plan der Stadtvermessung liegt uns in drei Fassungen vor. Eine davon hat statt der Flurnamen die Höhenlinien eingezeichnet, und auch wenn ich vielen hier nichts Neues darüber erzählen kann ist es doch beeindruckend, was sich da im Karwendel auf Stadtgebiet abspielt. Alle die schon einmal gedacht haben schnell einmal hinten hinaus nach Scharnitz zu spazieren kennen die Dimension der Gegend, es fühlt sich mehr wie Alaska an denn als Mitteleuropa.
Nicht ganz schlau wird man aus den Geraden, die dort oben im Plan zu sehen sind (hier in der interaktiven Fassung bei Wechsel auf „ohne Höhenlinien“ besonders gut zu sehen). Es können fast nur die Bussolenzüge der Vermesser sein, die hier mit ihren Theodoliten ins Gelände marschiert sind und sich von einem fest eingemessenen Punkt zu den nächsten trianguliert haben. Es ist ein wenig wie bei der analogen Fotografie: Wenn man einmal in der Dunkelkammer S/W Filme entwickelt hat, versteht man Handybilder besser. Wenn man als Student für die Bundesforste mit dem T2 Schläge nachvermessen und in Karten gezeichnet hat, weiß man auch wie das GPS-Positiometer von heute denkt.
Wenn man mit diesen Überlagerungen von Plan-Ebenen einmal angefangen hat: Es ist schon interessant, die 1950er Karte mit der 1940er Schwesternausgabe zu vergleichen. Dazwischen gab es den etwas weniger Raum abdeckenden 1946er Stadtplan, der rechts unten mit 1940 datiert ist aber auf dem doch einiges aus den zehn Jahren dazwischen eingezeichnet ist.