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Stimmt Da Schon Alles?

Stimmt da schon alles?

Wir sehen auf unserem Titelbild das Hotel Schönruh oberhalb des Schloss Ambras. Wenn Sie sich nun dieses Bild ansehen, werden Sie dann wie ich stutzig oder scheint für Sie alles in Ordnung zu sein?

Nachtrag:
Anbei noch zwei Bilder die die Fotomontage entlarven.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-Pl-1553)

Dieser Beitrag hat 12 Kommentare
  1. In der Tat eine der unredlichsten und dümmsten Fotomontagen aller Zeiten… Das Bild zeigt die Nordfassade des Schönruh Richtung Süden. Im Hintergrund sieht man in der Realität daher nie und nimmer die Nordkette.

  2. Der Postkartenverlag und der Besitzer wollten die Lage des Hotels mit dieser Postkarte wohl auf unlautere Weise beschönigen. In den Tiroler Tourismusgebieten und Ferienregionen sind solche Fotomontagen auf historischen Postkarten immer wieder zu finden.

    Auf anderen Beispielen rauscht zum Beispiel ein Wildbach, wo in Wirklichkeit eine vielbefahrene Straße ist.

  3. Anfrage eines Gastes: Gibts die Balkonzimmer eventuell auch mit Blick auf diese Berge? – Hotel: Sie Glückspilz, wir haben das Hotel gerade wieder einmal umgedreht!

    Im übrigen schade, daß es nun dem Verfall preisgeben ist. Gott straft eben schnell, besonders die Schwindler.

    Die optische Verschönerungsnotlüge treibt bis heute ihre Blüten, man vergleiche zum Beispiel den Hintergrund zwischen dem Google Foto und dem Streetview des Hotels Waldheim in Sexten…aber auch ohne Photoshop kann ein geschickter Fotograf einen schmeichlerischen Blickwinkel ohne die Eisenbahn zwischen Hotel und Strand finden.

  4. Sehr bekannt war seinerzeit das Strandbad Schönruh, welches 1929 eröffnet wurde.

    Dieses Schwimmbad wurde von einem kalten Bach gespeist, dessen Wasser für die Badegäste in einem Vorwärmbassin erst auf angenehme Temperaturen gebracht werden musste. Der Sand für das Strandbad stammte vom Inn gleich beim Peterbrünnl. Die Innsbrucker Nachrichten vom 28. Juni 1929 berichten:

    „Seit kurzem haben die Innsbrucker auf dem Al-
    dranser Gelände eines der größten Strandbäder Nord­-
    tirols, das die unternehmungslustige und tatkräftige
    Besitzerin der bekannten Hotel-Pension Schönruh,
    Frau Olga H a i d, oberhalb des Schlosses Ambras in
    landschaftlich einzig schöner Lage errichten ließ. Auf
    eigenem Grund und Boden wurde ein über 10.000
    Quadratmeter großes, vom Weinbachl durchflossenes
    Wiesengelände neben der Aldranser Straße einge­-
    zäunt und zu einer einzigartigen Strandbadanlage um­-
    gestaltet. Nicht weniger als 6000 bis 7000 Kubikmeter
    Erdbewegung waren notwendig, um all die Terrassen,
    Wasserbecken, Bauten usw. in idealer Anordnung er­-
    stehen zu lassen. Vom Kassengebäude, dem Eingang, in
    dem auch die Wäscheausgabe erfolgt, führt ein ebener
    Promenadeweg, an dem Liegestühle unter Sonnen­-
    schirmen zum Ausruhen einladen, hinüber zum ge­-
    schmackvollen Restaurations- und Buffetgebäude, von
    dem die nichtbadenden Gäste einen Ueberblick auf das
    Badebassin und die sonstigen Anlagen sowie eine
    prachtvolle Aussicht auf die Stadt Innsbruck und die
    Berge der Nordkette haben. Etwas oberhalb dieser
    Baulichkeiten ist ein 40 Meter langes, dreieinhalb
    Meter breites und zwei Meter tiefes Bassin angelegt,
    in welchem das Wasser des Weinbachls durch die Sonne
    vorgewärmt wird; aus diesem Vorwärmebassin wird
    das Bachwasser, das übrigens chemisch untersucht und
    einwandfrei befunden wurde, durch eine vierfache
    Koksfilteranlage geführt und erst dann ins Bade-
    bassin geleitet, so daß also für gesundes Wasser garan­-
    tiert ist. Neben diesem Bassin, das an der höchsten
    Stelle des ganzen Bades erbaut ist, findet sich auch
    eine moderne Wäschetrockenanlage. Der Entwurf der
    Gesamtanlage und sämtlicher Bauten sowie deren Aus­-
    führung stammen vom Baumeister Jakob Tomasi,
    Amraser Straße 63, die Trassierungsarbeiten wurden
    von ihm im Verein mit Herrn Ing. Leopold Ortlieb
    durchgeführt.
    Etwas absteigend kommen wir zur eigentlichen
    Badeanlage, zur größten und schönsten ihrer Art in
    ganz Tirol. Sie ist als Familienbad eingerichtet. Das
    zementierte und mit Bitumen abgedichtete Wasser­-
    becken hat die respektable Größe von 50×27 Metern
    im Geviert, ist für Schwimmer und Nichtschwimmer
    eingerichtet und hat, allmählich abfallend, eine größte
    Tiefe von dreieinhalb Metern; außerdem ist ihm noch
    ein 5×10 Meter großes Kinderplanschbecken angeglie­-
    dert. Zum Umkleiden sind 50 Herren-, 80 Damen­
    kabinen, eine mit sinnreichem und praktischem Kleider-
    abgabesystem ausgestattete Massengarderobe für 600
    Herren und eine ebensolche für 400 Damen sowie ge­-
    räumige Auskleideräume für Kinder, Buben und Mädchen
    getrennt, vorhanden. Es können also im Strand­-
    bad Schönruh gleichzeitig nicht weniger als über 1100
    Erwachsene, abgesehen von den Kindern, baden.
    Brauseanlagen mit obligatorischen Reinigungs-
    duschen, die aus einem Brunnen der aus eigenen, im
    Gelände liegenden Quellen gespeist wird, ihr Wasser
    bekommen, moderne Sprunganlagen sind neben 50
    Meter langen, gedeckten Wandelgängen ebenfalls da.
    Den Glanzpunkt der ganzen Anlage bilden aber die
    S o n n e n b a d t e r r a s s e n, die übereinander ange­
    legt sind, durch Rasenflächen voneinander getrennt, als
    200 Quadratmeter großes Strand- und Sandbad mit
    Sand vom Inn beim Peterbrünnl, als Turnplatz mit
    Geräten aller Art, als Wiesenfreispielplatz eingerichtet
    und mit hölzernen Liegepritschen, Liegestühlen usw.
    ausgestattet sind. An der Ausführung dieser großzügi­-
    gen Anlage, die sich sicher beim Innsbrucker sonnen-
    sport- und badeliebenden Publikum großer Beliebtheit
    erfreuen wird, waren durchwegs einheimische Firmen
    und Gewerbetreibende beteiligt.“

      1. Danke! Geeschmackloser geht wohl kaum… Was wäre da alles möglich gewesen. Ich war als Kind noch schwimmen dort, so wie auch am Mühlsee. Dort ist ein gelungenes Beispiel für Luxus-Wohnraum zu sehen, ich würde mir das gerne leisten können

  5. Es handelt sich in der Tat um eine Fotomontage. Ich habe noch zwei weitere, unveränderte Aufnahmen hinzugefügt – sozusagen als Beweismittel.

  6. Wahrhaft prophetisch mutet der Titel dieses Blogs an, wenn man aktuell dort vorbeispaziert: Wo die Häuser standen, ist jetzt mehrere Meter abgegraben, obwohl doch das Tischlerhaus erhalten hätte werden sollen!?

    Klärung birgt der TT-Artikel vom 26.3.2023: Im Rahmen des Baues wurde doch tatsächlich festgestellt, dass das Dach morsch war! Natürlich hatte das keinem der Fachleute von Stadt, Denkmalschutz und Baufirma vorher auffallen können, weshalb man dann auch schnell das tat, was wohl jeder tut, wenn das Dach kaputt ist: Man reißt natürlich das ganze Haus ab!

    Und wenn nichts mehr da steht, kann man ja auch hinuntergraben, obwohl das vorher sicher niemand geplant hatte. Doch bevor wieder Verschwörungstheorien aufkommen, noch gleich die überstrahlende gute Nachricht zum (TT-Artikel)Schluss: Die OFA beteiligt sich doch tatsächlich an der Dislozierung eines Wandbildes aus dem ehem. Frühstücksraum!
    Siehe Titel.

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