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Neue Deckenfresken Für Die Servitenkirche

Neue Deckenfresken für die Servitenkirche

Im Jahr 1938 wurde das Servitenkloster in Innsbruck aufgehoben und bereits ein Jahr später wurde das Gebäude für die Zwecke der NS-Regierung adaptiert. Bei einem Luftangriff am 15. Dezember 1943 wurden sowohl das Kloster als auch die dazu gehörende Kirche schwer beschädigt.

Im Jahr 1945 – gleich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – nahmen die Serviten den Wiederaufbau des Klosters und die Restaurierung der weniger stark in Mitleidenschaft gezogenen Kirche in Angriff. Ein Jahr später war die Sanierung des Kreuzgangtraktes und der Kirche so weit gediehen, dass mit der Gestaltung des Kircheninneren begonnen werden konnte.

Mit der Neuausführung der im Krieg zerstörten Deckenfresken von Josef Schöpf wurde der Innsbrucker Maler und Bildhauer Hans Andre beauftragt, der diese Aufgabe innerhalb weniger Monate bravourös meisterte. In der Tiroler Tageszeitung vom 1. Oktober 1947 wurde in einem Artikel über die neu entstandenen Fresken und den Künstler unter anderem Folgendes berichtet: „Neben dem Anteil der Stukkateurfirma Schwenninger gebührt in erster Linie Hans Andre unser Lob für seine künstlerische Tat. Wir leben heute in einer Zeit, die die Tradition monumentaler Freskomalerei größtenteils nicht mehr kennt. Um so dankbarer müssen wir sein, daß wir Kräfte im Lande haben, die sich solchen Aufgaben noch gewachsen fühlen. Einer der namhaftesten Künstler dieses Faches ist der Bildhauer und Maler Hans Andre, der sich durch eine Reihe von Freskoaufträgen innerhalb und außerhalb des Landes Tirol bereits einen guten Namen gemacht hat. […] Andre hatte die Aufgabe, einen architektonisch nicht sonderlich bedeutungsvollen saalartigen Raum, der mit einer halbkreisförmigen Stichkappentonne überwölbt ist, zu dekorieren. […] Man sieht hier deutlich, daß künstlerisches Wachstum maßgebend mit den Aufgaben und Aufträgen zusammenhängt. Auch bei den alten Meistern, die oft viele Jahre lang sommers auf den Gerüsten standen, können wir dieses Hineinwachsen in die Aufgabe und in einen persönlichen Stil beobachten. Man kann Künstler und Konvent zu dem Gelingen des Werkes nur gratulieren.“

Im Sommer 1947 schuf Hans Andre unter anderem das oben abgebildete Deckenfresko, das sowohl die Gründung als auch die Zerstörung des Servitenklosters zum Thema hat. Im unteren Bereich des Bildes sind das durch eine Bombe zerstörte Kloster, die beschädigte Klosterkirche und darunter ein „Höllensturz“ dargestellt. Über diesem Motiv zieht sich ein Wolkenband von links unten schräg nach rechts oben. Auf der Wolke kniet Erzherzogin Anna Caterina Gonzaga, die das Kloster Anfang des 17. Jahrhunderts gestiftet hatte. Der über ihr thronende Heilige Josef hält schützend die Hand über das von Engeln getragene Modell des Klosters.

(Titelbild: Stadtarchiv Innsbruck, Ph-7695; Farbfoto: Privatbesitz)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Es ist mir eine große Ehre und Freude das von meinem Onkel Prof Hans ANDRE wunderschöne Aufnahme im Internet gefunden zu haben herzlichen Dank an alle die hier für die Aufnahme mitgewirkt haben

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