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Das Frauenwahlrecht Wollen Wir Nicht…

Das Frauenwahlrecht wollen wir nicht…

… um die Frauen nicht in den Schmutz des politischen Lebens hineinzuziehen. In Innsbruck besaßen die Frauen das Wahlrecht in den Landtag auch früher nicht und es wurde von ihnen niemals reklamiert.

So der damalige Bürgermeister Wilhelm Greil im Oktober 1913.[1] Es war ein klassisches Argument gegen das Frauenwahlrecht – die Welt sei in eine Sphäre des öffentlichen Lebens, welche dem Mann gehöre, und eine des Haushalts und der Familie, welche die des weiblichen Geschlechtes sei. Welch ein Glück die Frau doch hatte, sich nicht an der Regierung, die über sie bestimmte, beteiligen zu müssen.

Frauen besaßen in der Monarchie prinzipiell weder das aktive, noch das passive Wahlrecht, allerdings konnte sie in manchen der Kurien, etwa der der Großgrundbesitzer, das Wahlrecht ausüben.

Einige Jahre vor der besagten Rede, kam es durch die Beck‘sche Wahlrechtsreform 1907 (benannt nach dem damaligen Ministerpräsidenten, Max Wladimir von Beck (1854–1943)) zur Abschaffung des Kuriensystems und der Einführung des allgemeinen Wahlrechts; für Männer versteht sich. Diese egalitäre Reform führte gleichzeitig ironischerweise dazu, dass Frauen nun in keiner Form mehr wählen konnten – auch nicht als Großgrundbesitzerinnen.

Das allgemeine Wahlrecht erhielten Frauen in Österreich bekanntlich erst in der Ersten Republik, im Februar 1919 konnten sie erstmals zur Wahlurne schreiten.

(Signatur M-BOX Medium 09116_01261)


[1] Innsbrucker Nachrichten, 16.10.1913, S. 2.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Ich vermisse persönliche Daten in diesem Artikel.
    Warum mich das interessieren würde? Nun, in unserem Familienalbum befindet sich ein Foto eines Mannes, Jg.1878, in der Kommunalpolitik seines Ortes herumge“schaftelnd“, ständig politisierend – und ein Haustyrann der guten alten Schule.
    Als in der (Zeitungs-) Gratulation auch der Satz zu lesen war von „….der Frau und den Kindern, die den Gatten wegen seiner öffentlichen Tätigkeit so oft entbehren mußten…“ sagte besagte Gattin im Vertrauen: „Wann die wißten, wie froooh daß ma warn, wann er endlich wiedar wegg war. Weil wann er da war – nix hat ihm gebasst, ales hätt mer falsch gmacht – aber wann er weg war, hammers so gmacht wie wir gmeint ham – und bis er kummen is, war mer fertig – und wir ham die ganze Zeit unser Ruh ghabt…“
    Deshalb hätte mich ein „Blick hinter die Kulissen“ bei manchen bedeutenden Männern als Frau schon interessiert….!

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