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Addis Abeba (Abessinien Teil 4)

Addis Abeba (Abessinien Teil 4)

Wir sind im Hotel de France abgestiegen, ein einfacher, aber geräumiger und wohnlicher Steinbau. Im Einfahrtshof stehen Palmen, blühende Rosen, Nelken, Fuchsien u.a., jetzt, nach Beendigung der Regenzeit alles in schönster Blüte und vollem Wuchs. Uebrigens liegt die ganze Stadt in einem Wald hoher, schlanker Eukalyptusbäume versteckt., die seit Meneliks diesbezüglicher Anordnung fleissig gepflanzt werden und gesundheitlich sehr wertvoll sein sollen. Wie mir gesagt wurde, gibt es hier in dieser reinen Hochlandsluft keine Lungenkranken.“ (Brief vom 28.10.1929 aus Addis Abeba)

Bis die Vorbereitungen für die Exkursion abgeschlossen waren, was wegen des Wartens auf die Inlandspässe ca. 4 Wochen dauern sollte, genossen unsere Reisenden die Zeit in Addis Abeba.

Die Unterbringung und auch die Verpflegung seien ausgezeichnet, schrieb Erwin Hammerle. Zu den Hauptmahlzeiten gab es fünf und mehr Gänge, dazu Wein und deutsches Exportbier. Er war der Meinung, nichts zu vermissen, „ausser vielleicht hie und da einen Schluck guten (Innsbrucker) Trinkwassers, denn das [abessinische sei] etwas zu mineralhaltig.“ (Brief vom 28.10.1929 aus Addis Abeba)

Was die Vorbereitungen angeht waren unsere Reisenden bestens ausgerüstet. Die Karawane sollte von etwa 120 Menschen begleitet werden, die sich um das Wohl der Reisenden kümmerten und das Gelände kannten. Unseren Reisenden bekamen je ein eigenes Hauszelt sowie ein zerlegbares Feldbett und Stühle, ein Tisch, Segeltuchwaschgefäße und anderes. Außerdem hatte jeder seinen eigenen Dolmetscher und Koch.

Einer der Höhepunkte des Aufenthalts in Addis Abeba war wohl die Audienz beim König:

Auszug aus einem Brief vom 18.11.1929 aus Addis Abebba, SammelA-501-07-005)

Es gäbe wohl noch deutlich mehr aus Addis Abeba und von der Reise bisher zu berichten, doch Erwin Hammerle würde, so schrieb er, das meiste dann mündlich berichten (sehr zu unserem Bedauern) „denn das Schreiben geht eigentlich trotz des raschen Kratzelns immer noch zu langsam, um den Gedanken zu folgen.“ (Brief vom 28.10.1929 aus Addis Abeba)

Bis die Exkursionsvorbereitungen jedoch endgültig abgeschlossen werden konnten und die Reise losging, beschlossen die Herren zum „Zeitvertreib, aus Interesse und zum Ausprobieren“ (Brief vom 28.11.1929 aus dem Freilager) der Ausrüstung einen kleinen Ausflug zu unternehmen.

Über diesen Ausflug und den weiteren Hergang der Reise erfahren sie nächsten Mittwoch mehr.

Amelie Sturm

(Stadtarchiv/Stadtmuseum, SammelA-501. Ph-Pl-3009)

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