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Verrufene Altstadt

Verrufene Altstadt

In der Hofgasse Nr. 5 befand sich vor dem Zweiten Weltkrieg das Wirtshaus „Zum Meraner“. Es war 1879 vom Gastwirt Josef Mitterhofer eröffnet worden, nachdem er das Haus noch im selben Jahr erworben hatte. Er blieb nicht langer der Eigentümer, ihm folgte vier Jahre später Andreas Überbracher, diesem wiederum ein Jahr später Matthias Tratter. Zwei jahre später wechselte das Wirtshaus erneut den Besitzer, nun Anton Gaudenzi, in dessen Händen es nun immerhin neun Jahre blieb, ehe er von Josef Falkensteiner abgelöst wurde. Dieser behielt es wiederum nur vier Jahre, anschließend wechselte es erneut zweimal den Besitzer, und landete 1903 bei Andrä Oberkofler, bei dem es nun schon etwas über 15 Jahre bleiben sollte.

Obwohl es ein Wirtshaus im Herzen der Altstadt war, erwarb sich das „Zum Meraner“ einen schlechten Ruf, dadurch, dass es immer wieder in seinem Umfeld zu Schlägereien kam.

Über ein solches Beispiel berichteten die Innsbrucker Nachrichten im März 1912; damals wurde der 62jährige Steinarbeiter Lorenz Pedrotti von zwei Männern niedergeschlagen und ausgeraubt, nachdem er sich geweigert hatte, weiter ihr Bier zu bezahlen, als er bereits eine Runde für sie bezahlt hatte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Wirtshaus schließlich von den Inhabern, dem Ehepaar Julius und Dora Brandl, in „zum Touristen“ umbenannt. Die Familie führte das Gasthaus bis in die 80er.

(Signatur sommer 6_143)

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  1. Der arme Lorenz Pedrotti klopfte noch mit 62 Jahren Steine, möglicherweise an der Mittenwaldbahn-Baustelle, und nun auch das noch.

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