Verblühte Alpenrosen
In der letzten Woche sind bei einem älteren Beitrag von mir mit Bildern von der Universitätsstraße einige Erinnerungen an den Gasthof Alpenrose in derselben Straße geweckt worden. Da nütze ich doch gleich die Gelegenheit und lege zwei Bilder des Gasthofes nach. Das Bild im Titel ist auf das Jahr 1972 datiert. Ich schätze das folgende, in unserer Datenbank undatierte Bild, ist etwas älter, lasse mich aber gerne korrigieren. Auf beiden Bildern scheint die Blüte des Gasthauses zumindest schon ihren Höhepunkt überschritten zu haben – in den Adressbüchern schlägt das Gasthaus Alpenrose jedenfalls 1936 das erste mal auf. Allerdings diente dieses Gebäude schon vorher als Gaststätte, geführt von der Familie Groiß. Der Name Alpenrose, der sonst eher im ländlichen Raum sehr beliebt für Pensionen und Gasthäuser ist, findet sich vorher für ein Etablissement in der Bürgerstraße 10, das in etwa bis zum Ersten Weltkrieg bestand.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum 04.05.01_03.209 und KR-NE-09052)
Oha, der „Schlauch“, war ich einige Male drinnen. Interssantes Lokal damals und – interessant, wenn man die beiden Photos vergleicht, muß das Lokal irgendwann zum „Schlauch“ mutiert sein. Kann mich aber auch noch an den Gastraum und die Tische erinnern. Desgleichen an den Friseur links daneben. Wie sich Bilder einprägen…
Was sagst du dazu, Hermann ?
Ja Thomas, möglicherweise wurde das Lokal irgendwann umgebaut. Auf dem Bild von 1972 sieht es aus, als wäre es größer als ich es
in Erinnerung habe. Mir ist auch nicht in Erinnerung, daß dort eine Küche bestand, was die zwei Fenster vermuten lassen.
Kann mich nicht erinnern, daß dort aufgekocht wurde. Der Gastraum war definitiv sehr eng, eben der „Schlauch.“
War dieses Gasthaus später nicht die Graue Katz mit ständig wechselnden Betreibern?
Nein!!
Nö, definitiv nicht, die Graue Katz war a Stückl weiter links oben.
Übrigens hab i damals einen guten Freund ghabt, der wurde auch „Schlauch“ genannt, der Günter Tomasini, seines Zeichens Malermeister und Eishockey-Schiedsrichter. War der Vater der Frau eines meiner besten Freunde. Wir sind oft in der legendären Saggen-Bar und im Jahnstüberl beinandergsessen und haben a Mordshetz ghabt (vor allem der Schlauch hatte ja eine spitze Zunge). Später haben wir dann mit dem Bachmann Fritz (hatte ein Obststandl im Saggen), einigen Anderen und unseren Frauen eine Kegelrunde im Gasthof Tengler aufgemacht. Mesch, war das eine Hetz damals. Echt bärig (sorry Hansi, aber hier MUSS ich dich zitieren) !
Ein Sprung weiter nach links war doch die Bäckerei Moschen, die Graue Katz und der Vitschela, des Obstgeschäft…… Und wieder nach rechts war ein Friseur, da musste ich als Kind rein, mir für meine Erstkommunion die Haare machen lassen und ich fands einfach nur scheußlich….
Ja, so ist bzw. war es.
Bruno Witschela (darf ich auf W korrigieren?) hatte ein sehr nettes Geschäft in einem Gewölbe mit bestem Obst und Gemüse. Daneben hatte er ein paar Kleinigkeiten. die man häufig brauchte, in Kleinmengen. Er war ein sehr freundlicher bescheidener Mensch, der sich mit seiner Frau Anni die Arbeit teilte und ewig mit einem alten Opel Caravan unterwegs war. Er verstarb 2012, seine Frau 2019.
Ja genauso war es Herr Hirsch! Wir waren quasi Nachbarn und die Frau Anni hatte immer diese Handschuhe, welche an den Fingern offen waren. Ach das waren noch irgendwie unbeschwerte Zeiten… Und der Bruno lachte immer so über seine eigenen Witze..
Das obere Bild ist eine Bundesheererinnerung, die letzten paar Wochen als OPd war ich noch in der Klosterkaserne stationiert (1967, das Versetzungsgesuch von Salzburg hat viele Monate gedauert, und ich landete ohne besondere Kompetenzen in einem Büro, wo man mich nicht brauchte) . Die Alpenrose war damals eine Stehbar, ein „Schluf“ oder Schlauch eben, mit grauslichem Rauch und ständig lautem Gebrüll der sehr zahlreichen Gäste die man bis zur Torwache herüber hörte.
Ich halte das obere Bild für das ältere, da hatte das Lokal ein Fenster weniger, dafür neben dem Eingang noch eine Haustür.
Immer diese Rückzieher. Wenn ich die frischen Beschriftungen des Lokals und der Drogerie mit der Fassade des Farbfotos vergleiche, dann ist doch das untere Foto das ältere. Selten, daß man etwas kleiner Macht anstatt es zu erweitern. Der Schlauch wurde noch schmäler.