Schmiedekunst in Fulpmes

Bis ins 16. Jahrhundert wurde in der Schlick, einem kleinen Hochtal im Stubaital, Eisenerz abgebaut. In der Folge entstanden zahlreiche Schmieden, deren Produkte auch außerhalb des Stubaitals bekannt waren. Beispielsweise ist eine Lieferung im Jahr 1531 aufgezeichnet, welche aus 24 Messerklingen für König Ferdinand I. bestand. Eine andere Besonderheit war die Großuhrentechnologie. So erhielt Arnold Gruenperger den Auftrag für die große Uhr der Pfarrkirche Schwaz.
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist das im Riedlhaus untergebrachte Schmiedemuseum. Das Museum zeigt die Entwicklung der Schmiedekunst und mehrere Originalwerkzeuge aus dem 19. Jahrhundert. Weiters birgt es Urkunden und Schmiedebeispiele. Als große Attraktion des Museums gilt die alte Riedlschmiede mit einer Schleif-„Maschine“ aus dem Jahre 1812 und einem Schmiedehammer aus dem Jahre 1836, die weitgehend im Originalzustand verblieben sind. Schließlich ist noch der „Fulpmer Schmied“ zu sehen, eine Holzplastik von Ludwig Penz (1876 – 1918), dem Wegbereiter der modernen Bildhauerei in Tirol. Die vier Hämmer mit der eindrucksvollen Holzwelle als Antrieb können auch heute noch mit der Wasserkraft des Schlicker Baches betrieben werden.

Quellen:
https://www.stubai.at/stubaital/infrastruktur/detail/schmiedemuseum-fulpmes-fulpmes/ – eingesehen am 16.08.2023
Ingenhaeff, Wolfgang; Bair Johann (Hrsg.), Bergbau und sein Erbe. 14. Internationaler Montanhistorischer Kongress, Sterzing 2015.

Bilder: Stadtarchiv Innsbruck (Ph-Holy-0133, Ph-Holy-0176, Bi-g-1613)