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Schätze Aus Dem Monopol-Archiv (4)

Schätze aus dem Monopol-Archiv (4)

Mit dem Titel nehmen es die Ansichtskartenverlage mitunter nicht ganz so genau. Der Monopol-Verlag bildete hier keine Ausnahme, wie unser heutiges Titelbild zeigt. Natürlich geht sich das mit dem (vermeintlichen) „Blick von der Hungerburgbahn“ nicht so recht aus, aber eine Karte, die eine Touristenattraktion ersten Ranges im Titel nennt, lässt sich eben leichter verkaufen als ein „Blick vom Richardsweg“ …

Sei’s drum. Wir genießen dennoch die Aussicht auf den Blocksaggen. Die ersten, zwischen 1910 und 1913 errichteten Wohnhäuser in der Erzherzog-Eugen-Straße stehen bereits. Dort wo sich heute die Häuser der Senn- bzw. Gutenbergstraße erheben, herrscht hingegen noch gähnende Leere.

Hinter dem Viadukt ist die sogenannte „Alte Trainkaserne“ auszumachen und dann folgen bis Amras nur mehr die Sill (deren Verlauf sich von unserem Standpunkt aus nur erahnen lässt), Felder, Wiesen und ein paar Häuser…

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

Dieser Beitrag hat 13 Kommentare
  1. Von wann stammt denn das Bild? Hinter dem Greisenasyl ist der 1922-1925 erbaute Schlachthofblock zu erkennen, die Kettenbrücke steht noch, also kann man es auf 1925-1938 eingrenzen, aber das geht sicher noch genauer?

    1. Auf der anderen Straßenseite der Reichenauerstraße (Südseite) sieht man auch schon einige Häuser der Heimstätten. Könnte man auch für die Datierung des Fotos verwenden.

  2. Ganz am rechten Bildrand ist ca. auf halber Höhe ein mehrstöckiges Gebäude zu sehen, evtl. ein Rohbau. Sichtbar sind 4 Fensterachsen. Von der Ostseite dieses Hauses verläuft nach links eine „gepunktete Linie“ durch die Felder, die – so sieht es für mich aus – in einer Art Senke endet. Weiß jemand, was diese Linie ist/war? Ich hab‘ schon an eine Allee gedacht, weil mir sonst so gar nichts Passendes einfallen wollte, aber mit sehr großem Zweifel.
    Wenigstens Silo-Ballen konnte ich mit Sicherheit ausschließen 😉

    1. Da haben Sie Recht, Frau Stolz, die „schönen“ Siloballen gab damals noch nicht. Allee war hier auch nie eine. Es sind dies die schon in einigen Beiträgen (muss ich erst heraussuchen) beschriebenen Wohnbaracken an der Nordseite der Amthorstraße. Sogar den Wasserbehälter am Ostende der Amthorstraße bzw. beim Dodlbichl glaube ich zu erkennen.
      Am Fuße des Sill-Schüttkegels vom Dodlbichl bis Amras verlief die damals weit und breit einzige „Straße“ – die Egerdachstraße

      1. Jetzt bin ich – als „nur angeheiratete Alt-„Pradlerin schon sehr in Versuchung zu fragen:
        Sieht man auch die „Surgruab’n“, über welcher die Notkirche – wie hieß sie gleich? – erbaut war?
        (Mein Mann muß in seiner Jugend ein wahrer Dapertutto gewesen sein, überall gleichzeitig. Er erzählte, wo er überall beim „Sackln“ (mit dem Klingelbeutel bei der Opferung durch die Reihen gehen) „auf Abruf“ ausgeholfen habe – eben auch in dieser Notkirche. Gehörte ja alles zur Pfarre.
        Ich habe den Verdacht, daß das für ihn „Freiraum“ und „Erholung“ war – eine leichte Beschäftigung – unter Menschen – und auch noch Dank dafür – und kein Geschimpfe und Gekeife ……

        1. Vielen Dank für Ihre Aufklärung, Herr Roilo; immer wieder beeindruckend, wie schnell Sie passende Beiträge parat haben und so serviceorientiert verlinken!

          Auf diese Baracken wäre ich nicht gekommen, obwohl sie hier schon mehrmals Thema waren. Mir schien die „gepunktete Linie“ sehr lange, allerdings habe ich sie für eine durchgehende gehalten. Selbst auf dem 40-er-Luftbild sehen die Baracken für mich kürzer aus. Da habe ich jetzt auch gesehen, dass es vier davon gab, je zwei parallel zur Amthorstraße. Lustigerweise kann man (ich) ausgerechnet auf jenem Bild, welches nicht das gesamte Gebäude zeigt https://innsbruck-erinnert.at/es-faehrt-ein-bus-nach/ die Länge nachvollziehen: Auf dem Titelbild habe ich pro Baracke und Längsseite 12 Fenster gezählt. Auf dem Bus-Bild müssten ohne die tw. verdeckende Hecke 8 zu sehen sein. Mit den rechts und links „fehlenden“ Gebäudeteilen könnten sich insgesamt 12 ausgehen.

          Sie sehen, Herr Roilo, von Arbeit kann keine Rede sein (die hatten ja eigentlich Sie), ich empfinde es jedesmal als spannendes Vergnügen, mittels der alten Aufnahmen so viel Interessantes zu erfahren.

          Und weil Frau Stepanek die „Surgruab’n“ erwähnte: Ich bin bei meinen damaligen Recherchen zu den Akzishäuschen auf einen Artikel im ATA gestoßen, den ich aber nicht verwendet habe, weil er für eine genaue Standort-Bestimmung nicht wirklich hilfreich war. Die Meldung berichtete vom Fund einer Kindesleiche in den Latrinengruben, die sich „auf den Feldern gegen Amras“ […] „außerhalb der Amthorstraße am sog. Seeweg“ befanden: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tan&datum=19090410&seite=5&zoom=33&query=%22sog.%22%2B%22Seeweg%22&ref=anno-search

          1. Ah da schau her!
            Als mein Mann das erstemal das Wort „Surgruabn“ verwendete, war ich sehr erstaunt und fragte ihn.
            Er erklärte mir, hier hätten die Bauern „mit ihre Panzelewagn'“ die „Sur“ abgeholt und diese dann auf ihreFelder verspritzt.
            (Ja, der „Blauen-Bauer“ – „der Blo(b)m“ in Erl, bei dem wir 2 Jahre einquartiert waren, hat das ebenfalls – in breitem Strahle – über seine Felder und Wiesen ausgebracht. Zum Zuschauen wars ja ganz nett – aber…)

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