Die Schwarzen Mander (XVI.)

Margarethe von Österreich, die einzige Tochter von Maximilian I. und Maria von Burgund war noch am Leben als ihre Statue für die Hofkirche 1522 gegossen wurde. Dementsprechend stammte das Vorbild dafür vermutlich von ihrem Hofbildhauer, Conrad Meit. Der aus Worms stammende Künstler schuf später auch das Grabmal von Margarethe und ihrem zweiten Ehemann, Philibert II. von Savoyen, in Brou, nordöstlich von Lyon.

Als Margarethe erst drei Jahre alt war, wurde sie im Zuge des Friedens von Arras mit dem französischen Thronfolger verlobt und an den französischen Hof geschickt. Nachdem sie dort zehn Jahre verbracht hatte, heiratete ihr Verlobter die Erbin der Bretagne und Margarethe wurde in die Niederlande geschickt. Nun wurde sie Teil des nächsten Heiratsplans ihres Hauses – 1496 heiratete sie als Teil der Doppelhochzeit Prinz Juan von Aragon und Kastilien und reiste nach Spanien. Doch kein halbes Jahr nach der Hochzeit starb Prinz Juan an den Folgen eines Fiebers.

Nach ihrer Rückkehr in die Niederlande heiratete sie 1501 Philibert II. von Savoyen. Doch auch dieser Ehe war kein Glück beschieden, Philibert starb bereits 1504, scheinbar auch an einem Fieber. Obwohl ihre Familie erneut Heiratspläne für sie hatte, lehnte sie diese kategorisch ab.  Sie wurde wenige Jahre später zur Statthalterin der Niederlande und blieb in diesem Amt mit einer kurzen Unterbrechung bis zu ihrem Tod 1530. Schon in Savoyen hatte sie ihr Talent und Interesse für das Regieren demonstriert, nun zeigte sich beides auch in den Niederlanden, die sie von ihrer Residenz in Mechelen aus regierte. An ihrem Hof, an dem sie zahlreiche Gelehrte der Renaissance versammelte, wurde auch ihr Neffe, Karl (V.) zur Erziehung geschickt.

Als sie 1530 an Wundbrand starb, wurde sie in Brügge beigesetzt, wenige Jahre später wurde sie wie anfangs erwähnt in Brou, neben ihrem Mann Philibert bestattet.

(Signatur Ph-23001)