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Der Maler Und Der Landknecht (III.)

Der Maler und der Landknecht (III.)

Um die Truppen Venedigs und der restlichen Liga in die Irre zu führen, ließ Frundsberg in Trient schweres Belagerungsgerät und Schiffsbrücken bereitstellen, damit es schien, als würde er versuchen in Richtung Verona durchzubrechen. Doch während sie sich für einen solchen Angriff rüsteten, marschierte er mit seinen Männern ohne jedes Belagerungsgerät und ohne Kavallerie von Trient aus nach Westen anstatt nach Süden und überquerte den Gebirgszug zwischen Etsch- und Sarcatal. Im letzteren konnten sie rund um die Burg Toblino rasten. Von dort aus marschierte die Armee über zwei getrennte Routen in Richtung Südwesten nach Stör am Chiese. Dort angekommen, ließ er die Knechte einige Tage rasten, befahl ihnen jedoch Schanzkörbe zu flechten, um den Feind glauben zu lassen, dass er nun Richtung Süden schwenken und versuchen werde, die Festung Rocca D’Anfo zu nehmen.

Schanzkörbe wurden als Deckung für die Angreifer bei einer Belagerung verwendet, hier zu sehen als Schutz für Belagerungsgeschütze – https://de.wikipedia.org/wiki/Schanzkorb#/media/Datei:Gabions.png

Die Körbe konnten die Männer jedoch getrost hinter sich lassen, denn anstatt die Burg auf der Westseite des Idro-Sees anzugreifen, marschierten sie auf das Ostufer zu, bogen dort nochmal in Richtung Osten ab, überquerten die Bocca Cocca (Ein Joch auf knapp über 1300m) und wandten sich anschließend nach Süden. Nach einer weiteren Gebirgshöhe kamen sie bei Sabbio zurück an den Chiese. Von dort aus ging es das Tal weiter nach Süden, wobei sich die Landsknechte nach dem mühseligen Marsch gutgingen ließen – was für die Bewohner des Tals natürlich alles andere als Gutes verhieß. Orte gingen in Flammen auf, es wurde geplündert, was die Knechte tragen konnten, Nutzvieh aller Art nahmen sie ebenfalls mit sich; wenn ihnen Wein in Hände fiel, mussten sie ihn freilich nicht weit tragen. Indes bekam Paul Dax zu dieser Zeit auch seine erste Kampferfahrung, denn seit das Heer dem Fluss entlang nach Süden marschierte, gab es die ersten Scharmützel mit venezianischen Truppen.

Bei Castiglione delle Stiviere gelangten sie in die Markgrafschaft Mantua, wo sich einquartieren konnten, da der Markgraf Frederico Gonzaga, wenn auch inoffiziell, der Seite des Kaisers zugeneigt war – allerdings nicht genug, um bald nicht auch das Heer der Liga passieren zu lassen.

Literatur:

Reinhard Baumann, Georg von Frundsberg, Vater der Landsknechte, Feldhauptmann von Tirol, München 1991.

(Von Landsknechten überfallene Bauern, aus: Erich Richter, Frundsberg, Vater der Landsknechte, Feldherr des Reiches,München1968)

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