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Andächtig…

Andächtig…

…wird man beim Anblick dieser Prozession. In der landwirtschaftlich geprägten Gesellschaft bis Mitte des 20. Jahrhunderts war die Abhängigkeit von der Witterung wesentlich größer. Dementsprechend wurden höhere Mächte um Hilfe vor dem angerufen.

Daneben sind Festivitäten aller Art immer auch eine willkommene Abwechslung im Alltag der bäuerlichen Bevölkerung. Sie waren nicht zuletzt auch eine Möglichkeit junge Menschen in die Gesellschaft einzuführen und auf dem Heiratsmarkt zu plazieren.

Hier beobachten wir eine religiöse Prozession am nordöstlichen Ortsrand von Amras, vermutlich in den 1930-er Jahren. Östlich davon befand sich der Amraser See und zahlreiche – vermutlich feuchte – Wiesen.

An der Spitze gehen drei Ministranten, gefolgt von den Knaben des Dorfes. Dahinter in weißen Kleidern marschieren die Mädchen. Den Hauptteil der langen Kolonne bilden die Abordnungen der verschiedenen Vereine, Bruderschaften und Berufsvereinigungen mit ihren Fahnen. Verhältnismäßig unauffällig ist die Geistlichkeit vertreten.

Vielleicht kann jemand mehr zu dem Anlass der Prozession sagen? Oder auch zur Route des andächtigen Reigens?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph-34.263)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. In der NS-Zeit war es verboten, religiöse Veranstaltungen auf öffentlichen Strassen abzuhalten. Deshalb habe der sagenhafte Pfarrer Plattner die (Fronleichnams-)Prozessionen kurzerhand „in die Au“ (ehem. Amraser See) verlegt. Für mich ist dieses Foto der eindrucksvolle Beweis, dass dies tatsächlich so war. Auch wenn ich den „Himmel“ nicht erkennen kann, so weisen die „Kreuzgruppe“ (die drei Ministranten mit Kreuz und – heute noch immer vorhandenen – Leuchtern), die Erstommunion-Mädchen und Fahnen eindeutig auf Fronleichnam hin.
    Der Weg dürfte auf kürzestem Weg von der Kirche in die Au, im Kreis an den vier Altären vorbei und wieder zurück zur Kirche geführt haben. Die Prozession dürfte also irgendwo parallel zur Geyrstraße am Rückweg sein.

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