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Alpengasthof „Frau Hitt“

Alpengasthof „Frau Hitt“

Am Sonntag, den 15. Juni 1902, wurde das Alpengasthaus Frau Hitt am Gramartboden eröffnet. Die Vorgeschichte ist verworren, zuweilen auch undurchsichtig – am Eröffnungstag lag offenbar weder eine Baubewilligung noch eine Schankkonzession vor. Seitens der Gemeinde Hötting waren zuvor entsprechende Anträge wiederholt abgelehnt worden. Aber nachdem der Wirt Franz Schindl mit dem Bau des Gasthauses und der Eröffnung Fakten geschaffen hatte, gab die Gemeinde ihren Widerstand einfach auf.

Schindls neues Gasthaus erfreute sich jedenfalls bereits am Eröffnungstag großen Zuspruchs, wie aus dem untenstehenden Bericht der Innsbrucker Nachrichten hervorgeht:

Bericht über die Eröffnung des Alpengasthauses Frau Hitt, Innsbrucker Nachrichten, 20. Juni 1902.

Mit der Eröffnung der Frau Hitt stand den Wanderern, Ausflüglern und Touristen nun neben dem Neuhof (vulgo Hungerburg) ein zweites Gasthaus im Bereich Hungerburg-Gramartboden zur Verfügung. Schindl gelang es sein Alpengasthaus rasch als Ausflugsziel zu etablieren. Allerdings dürfte sein Erfolg auch Neider auf den Plan gerufen haben, denn anders ist das makaber-kuriose Gerücht, welches im Sommer 1905 in Innsbruck und Umgebung zirkulierte, kaum zu erklären:

Dementi des Gerüchts Franz Schindl sei erstochen worden, Innsbrucker Nachrichten, 7. August 1905.

Im Februar 1918 verkaufte Franz Schindl die Frau Hitt für 100.000 Kronen (entspricht heute rund 50.000 Euro) an den Oberjäger & Kantineur Hermann Lein. In den folgenden Jahrzehnten wechselte der Alpengasthof Frau Hitt mehrfach seine Eigentümer.

Der schwärzeste Tag in der Geschichte des Gasthofs war der 5. Oktober 1994. Kurz nach ein Uhr heulten in Innsbruck die Sirenen – die Berufsfeuerwehr und mehrere Freiwillige Feuerwehren, darunter die Einheiten Hungerburg und Hötting, wurden zum Brand der Frau Hitt alarmiert. Insgesamt standen 24 Fahrzeuge und 89 Feuerwehrmänner im Einsatz. Gemeinsam gelang es ihnen den rückwärtigen Teil des Gebäudes zu retten. Die Ermittlungen ergaben eine Brandstiftung.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Sommer-1)

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