Innsbruck und die Milch I
Vor einiger Zeit erhielt das Stadtarchiv ein handgeschriebenes Manuskript mit dem Titel „Die Milch und ihre Verwertung. Gezeigt anhand der Innsbrucker Molkerei“, verfasst von Oswald Leitner. Leitner wurde am 19. Juli 1910 in Franzensfeste, Südtirol, geboren, maturierte in Feldkirch und besuchte die Lehrerbildungsanstalt. Die vorliegende Arbeit war vermutlich seine Abschlussarbeit und wurde mit „lobenswert“ beurteilt. Zu sehen sind die mit Rotstift eingetragenen Korrekturen der Prüfer(Innen). Nach dem Zweiten Weltkrieg war er einer der jüngsten Schulleiter Innsbrucks (Leiter der Volksschule Amras) und wohnte in der Roseggerstraße 24 in Pradl. Er ging 1970 als Schulrat in Pension und starb am 18. November 1983 in Innsbruck. (Es handelte sich dabei übrigens um den Vater der Übergeberin des Manuskripts).
Leitner gibt zuerst eine allgemeine Einleitung zur Milch an sich: Er bespricht deren Inhaltstoffe und Zusammensetzung sowie die Bedeutung der Milch als Teil der menschlichen Ernährung. Infolge geht er kurz auf die zeitgenössische Milchwirtschaft Österreichs ein, darauf folgt eine Geschichte der Milch bei den „alten Völkern“, etwa den Germanen oder Römern, hinauf über das Mittelalter und die jahrhundertealte Bedeutung der Milchgewinnung im Alpenraum. Zur Milchversorgung spezifisch im Raum Innsbruck lesen Sie dann mehr im Folgebeitrag…
(Stadtarchiv Innsbruck, Cod-2987)
Oswald Leitner verheiratete sich am 25. April 1936 in der Stadtpfarrkirche Pradl mit
Fräulein Friedl Pfeifer.
Wie schön, wieder etwas von meinem ehemaligen Volksschullehrer zu sehen! Seine Handschrift war wirklich unglaublich schön!
Da ich 1970 aus der Amraser Volksschule ausgeschult bin und den Herrn Direktor danach noch mehrmals in der Schule besucht habe, kann die Pensionierung wohl erst um 1974 erfolgt sein.
Seine Verdienste rund um den Kaysergarten habe ich hier schon erwähnt, unvergessen auch seine Verdienste um den Studentenaustausch mit Frankreich.
Die Schulmilch-Aktion war ihm immer wichtig, aber dass er einen derartigen Hintergrund hatte, haben wir nicht gewußt. Er hat eben immer alles, was er gemacht hat, mit vollem Einsatz getan!
LEIDER sind immer zu viele Milch-/Kaokao-Packerln geliefert worden, welche er dann eben an jene verschenkt hat, welche sie offensichtlich besonders gebraucht haben — erst viel später ist mir klar geworden, dass er in Wirklichkeit selbst hineingezahlt haben muss …