Aus Müller wurde Brüll
Es ist nun zwar schon fast ein Jahr vergangen seit die Mittelschule von der Müllerstraße in die Ilse-Brüll-Gasse umgezogen ist, jedoch gab es auf unserem Blog noch keine Abbildung der Schule zu sehen. Da ich erst kürzlich an dem Gebäude in der Müllerstraße vorbeispaziert bin, sah ich mich veranlasst, diesen Beitrag zu erstellen.
Das Gebäude wurde 1910/1911 nach Plänen des Architekten Friedrich Konzert und Arthur Ringler als Knaben-Hauptschule erbaut. Daraus erschließt sich, dass die Schule beachtliche 110 Jahre in diesen ehrwürdigen Gemäuern beheimatet war. Recht viel mehr möchte ich an dieser Stelle auch gar nicht berichten, sondern vielmehr um Ihre Erinnerungen bitten. Ich hoffe doch sehr, dass uns ehemalige Schlülerinnen spannende oder gar kuriose Geschichten aus dem Schulalltag zum Besten geben können.
Ich hoffe ebenfalls, dass Sie auch mir eine kleine persönliche Randnotiz gestatten. Als nicht gebürtiger Innsbrucker (was es auch geben soll) habe ich zwar keinen Bezug zu den hiesigen Schulen, sehr wohl aber meine Mutter. Während ihrer Ausbildung an der „Pädak“ musste Sie eine Unterrichtsstunde an einer Innsbrucker Schule absolvieren und landete, Sie werden es erahnt haben, in der Müllerstraße.
p.s.: Ein Bild des Turnsaals der damaligen Knabenbürgerschule finden Sie in diesem Beitrag.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-9188, Pl-391-01)
Ich hatte das Glück, diese Schule zweimal zu besuchen. Einmal von 1950 – 1954 als die LBA mit der Übungsschule untergebracht war. Das eigentliche Gebäude in der Fallmerayerstrasse diente nach als Spital für die Soldaten der französischen Besatzung. Inzwischen war die LBA wieder in der Fallmerayerstrasse und ich konnte von 1956 bis 1958 die Hauptschule besuchen.
Ich habe alles in bester Erinnerung. Ich weiß noch in der Baulücke ( heute ist dort ein städtisches Seniorenheim) war der Sportplatz der Hauptschule. Klein aber fein.
Ich besuchte sie als Hauptschule 1967 bis 1971. Unser Klassenvorstand war 1968 als Turner für die Olympiade nominiert, hat sich aber zuvor verletzt. Er mochte mich zwar nicht ungern, ich war einer der Besten bei den Klimmzügen, Liegestützen, Weitsprung, Standweitsprung, hasste aber abgrundtief das Bodenturnen, und hatte beim Fußball wenig „Engagement“, um es gelinde auszudrücken, worauf ich im Abschlußzeugnis eine 4 bekam, die gleiche Note wie zwei sehr korpulente Mitschüler, die weder das Seil, noch die Stange hochkamen. Eine 3 wäre das Allermindeste gewesen. Eine Hausaufgabe zu vergessen, war ganz schlecht, da er der einzige Lehrer war, der dann saftige Ohrfeigen austeilte, sogar an Schüler, die er mochte. Ein Mitschüler, den er nicht mochte, hatte eimal eine Trommelfellverletzung wegen lügen. Lustig war, daß unser Geographielehrer eitlen Schülern, die sich im Unterricht kampelten, den Kampel weg nahm und beim Fenster hinab warf. Er warf ihn nicht weit hinaus, wodurch er manchmal in den Blumen der Schulwartwohnung hängen blieb, worauf sich der sich darauf eines Tages beim Direktor beschwerte. Nette und schlimme Erinnerungen.
Beim Turnlehrer handelte es sich um den Herrn MÜLLER (Anton?),
zu meiner Zeit hatten wir den FC Wacker Fußballspieler ESCHLMÜLLER Roland als Turnlehrer.
Genau, Herr Pritzi, er hieß Müller Walter, den Eschelmüller, damals ein Star und durch seine Leistungen im Fußball besonders respektiert, hatten wir nur vertretungsweise.
Auch ich habe diese Schule besucht. Wir hatten damals einen Turnlehrer der anscheinend keine Berechtigung hatte zu unterrichten. Sein Unterricht war immer sehr lebendig und für uns, wilde Burschen wie wir waren, bestens geeignet.
Wir hatten nach 40 Jahren ein Klassentreffen samt unserem Klassenvorstand und einem damals unterrichtenden Lehrer. Da wurden viele Erinnerungen ausgetauscht. Die Müllerschule habe ich in guter Erinnerung.