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In Stein Gemeißelt (I.)

In Stein gemeißelt (I.)

Maximilian war bekanntlich überaus um sein „gedechtnus“ besorgt, er war der Ansicht, dass man sich zu Lebzeiten ausführlich darum kümmern müsse, sofern man nicht dem ewigen Vergessen anheimfallen wolle. Denkt man an seine Omnipräsenz in Tirol und das 500 Jahre Jubiläum vor zwei Jahren, so muss man ihm lassen, dass er durchaus ein Gespür für die Schaffung seines Andenkens hatte. Wie für jeden Herrscher spielte die Patronage talentierter Künstler spielte eine Schlüsselrolle beim Erfolg dieses Projekts.

Wir wollen uns einem speziellen Werk zuwenden, welches allerdings nicht mehr zur Zeit Maximilians selbst, sondern der seiner Nachkommen vollendet wurde. Mit dem Guss der Figuren für die Hofkirche wurde bereits zu Lebzeiten Maximilians begonnen, die Arbeiten am Hochgrab, speziell den aufwendigen Marmorreliefs, begannen aber erst später. Die Marmorreliefs, welche den Kenotaphen im Zentrum der Hofkirche zieren, wurden vor kurzem ja auch im wahrsten Sinne des Wortes in neues Licht gerückt.

Die Reliefs wurden von den Brüdern Bernhard und Arnold Abel aus Köln begonnen, sie arbeiteten mit den Entwürfen eines weiteren Mitglieds der Familie, Florian Abel aus Prag. Es gelang ihnen jedoch nicht, die Kunstwerke vor ihrem Tod fertigzustellen, sie wurden daher von Alexander Colin bis zum Jahre 1566 vollendet. Das erste Relief zeigt die Vermählung des jungen Maximilians mit Maria von Burgund. Aufgrund der dringlichen Lage hatte man die beiden bereits prokuratorisch verheiratet, Maximilian war symbolisch von Pfalzgraf Ludwig von Veldenz vertreten worden. Nun traf er selbst in schillernder Rüstung im Schloss Ten Walle ein, dessen ursprünglicher Komplex leider nicht erhalten blieb. Während die Tiefe bei jedem der Werke beeindruckend ist, sticht sie hier besonders hervor.

Team Stadtarchiv (Signatur Ph-A-10171-001)

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