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Nachtrag Zum Eisenbahnunglück Von 1958

Nachtrag zum Eisenbahnunglück von 1958

Unser aufmerksamer Leser M.S. war so nett und hat uns drei Fotos aus dem Familienbestand zukommen lassen, die einige neue Blickwinkel auf das Eisenbahnunglück, das sich am 15. Juli 1958 nahe dem Hauptbahnhof zutrug, erkennen lassen (zum Hergang des Unglückes siehe folgenden Beitrag). Die ersten beiden Fotos müssen wohl vom heutigen Gebäude Museumstraße 35 geschossen worden sein. Auch den kleinen Kiosk neben der Unterführung kennen wir bereits aus dem Artikel „Für Bahnfreunde“.

Wir erinnern uns an den Text in der Tiroler Tageszeitung: „Unmittelbar nach dem Zusammenprall bot das Bahngelände im weiten Umkreis eine Bild restloser Zerstörung, das an schlimmste Stunden des Luftkrieges erinnerte, Teile der Waggons, Puffer und Achsenpaare lagen auf der Amraser Straße, die von Obststeigen, Tomaten, Birnen, Äpfeln und Pfirsichen übersät war. Nach bisherigen Schätzungen war es möglich, etwa zwanzig Prozent des in den ersten zwölf Waggons befindlichen Obstes noch zu bergen und einem normalen Verkauf zuzuführen. Die restlichen achtzig Prozent wurden kostenlos dem Innsbrucker Krankenhaus für die Kranken zur Verfügung gestellt.“

Auf dem hiesigen Bild ist die oben beschriebene Obst-Rettung besonders gut zu erkennen. Rechterhand bildet sich gerade eine Menschenkette, die verunglückte Obststeigen in Richtung hinunter befördert. Ganz wunderbar ist auch der Bildhintergrund, der sowohl den Blick auf das Gelände von Herburger & Rhomberg als auch der Tankstelle C. (?) Flüggen, damals mit der Adresse Museumstraße 34, eröffnet.

Die Szenerie von der anderen Seite: unzählige Schaulustige kamen untertags zusammen um sich das Unglück von letzter Nacht genauer anzusehen. Ob es wohl den einen Pfirsich oder Apfel für die Umstehenden abgegeben hat? Das ein- oder andere wird von einem frechen Burschen wohl schon stibitzt worden sein….

Rechterhand ist gerade noch ein Schild „Schankgarten“ zu erkennen, welches zum Gasthaus „Grüner Baum“, damals Museumstraße 35 gehörte.

(Fotograf: Luis Schönherr; Stadtarchiv Innsbruck, Ph-Dig-1008)

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare
  1. Tolle Bilder! Danke Herr M.S.! Danke für den Beitrag, Frau Fritz!

    Vielleicht etwas zum letztem Satz: Gasthaus „Grüner Baum“, Museumstraße 35 war sicher bekannter unter „Kundler Bierhalle“ – mir zumindest!

    Siehe dazu auch:

    https://innsbruck-erinnert.at/das-waermste-dach-der-stadt/
    https://innsbruck-erinnert.at/es-wird-ein-wein-sein/

    Übrigens: Ein Teil dieser Bilder ist auch in https://paschberg.blogspot.com/2014/04/zum-beitrag-auf-practice-room-nicht.html zu sehen!

    1. Lieber Herr Roilo,

      sehr richtig – es gibt Fotos mit dem Schriftzug „Kundler Bierbrauerei“ auf dem Gebäude. Beim schnellen Durchschauen auf IBk erinnert sieht’s so aus, als gäbe es dazu noch keinen Beitrag. Also muss ich mich im Endeffekt bei Ihnen bedanken, dass Sie eine Beitrag Idee geliefert haben… 😉

      1. Gerade sehe ich: Uns beiden ist ein Fehler unterlaufen – beim Gasthaus handelt es ich um Museumstraße 37a, die ersten beiden Bilder dürften aber schon vom Haus Museumstraße 35 , dem Eckhaus Museumstraße – Ing.-Etzel-Straße, aufgenommen worden sein

        1. lt. Adressbuch 1957 (das zeitlih nächste am Unglück) ist der „Grüne Baum“ auf Nr. 35; was zu diesem Zeitpunkt auf Nr. 37a war, kann ich anhand des Adressbuchs nicht eruieren, aber der Wirt heißt Heinrich Roitner – womöglich war es eh noch die Kundler Bierhalle

          1. Nein, die Bierhalle wars nicht. Der Grüne Baum war bei der alten Krankenkasse ums Eck, da, wo die Kirchenbeitragsstelle ist, eigentlich schon in der Etzelstraße.

  2. Mitnehnemen war nicht erlaubt, aber anscheinend durften Passanten soviel Obst essen wie sie wollten. Ein leider kürzlich verstorbener Bekannter erzählte uns oft, wie er hier zufällig vorbei kam, und soviele Pfirsiche gegessen hatte, die es früher ja nicht so billig gab, dass ihm danach der Magen geschmerzt hatte. Da bin ich mir sicher, dass er nicht der einzige war. Ob er wohl auf einem Fotos war? 😀

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