Meines Wissens steht schon Jahrzehnte lang ein Feigenbaum Ecke Reichenauer-Pembaurstrasse nordseitig. Und seit ein paar Wochen auch in unserem Schrebergarten. Mögen die Früchte köstlich sein.
Es gibt schon vereinzelte Feigen-, naja, eher -sträucher in Innsbrucks Gärten. Ein Besitzer, den ich persönlich kenne, konnte seinerzeit im Jahrhundertsommer (2003 herum) sogar ernten. Wachsen – Blühen – Frucht ist ein Hürdenlauf in der Natur.
Sehr cool! Gutes Beispiel für die Wirkung urbaner Hitzeinseln in Verbindung mit dem Klimawandel. Ich weiß von Wien, dass dort klimawandelbedingt Feigen wachsen, aber hier in Innsbruck ist es die erste, die ich sehe. Ich hoffe, die wird nicht gekillt, weil sie ja wild gewachsen ist.
Die Lok im Hintergrund sieht aus wie die kkStB 100. Ein Einzelstück, eigentlich für die Tauernbahn gebaut.
Davor vermutlich eine 60.115. Ob die doppelten Dampfdome einen Vorteil bei Bergauf- und Bergabfahren brachten? Geometrisch wäre es denkbar.
Sehr nett ist das Wappen des Nichlas Chranicher, im Bruderschaftsbuch der Bruderschaft St. Christoph am Arlberg aus dem 14. Jahrhundert dargestellt ist. Es zeigt einen bärtigen Mann mit offenem Mund und herausgestreckter Zunge, so ein Wappen könnte gut auf manches Einfamilienhaus in den mehr oder weniger vornehmen Gegenden von Innsbruck passen:
http://wappen.tiroler-landesmuseen.at/index34a.php?id=&do=&wappen_id=7505&sb=kranicher&sw=&st=&so=&str=&tr=99
Hahaha, der ist gut. In den 70ern, vielleicht auch noch früher oder später, gab es kein Maurerhäusl von Rang an dessen Hauswand nicht ein dramatisches „Wappen der Familie –Sowiesohüpfel“, gerne auf medioval mit Ypsilon, also _—hypfel aufgebuttert, nebst 1544 und Ritterhelm. Man muß die Menschen doch träumen lassen. Message an Mary Th.: Die echten Adeligen, vor allem die Hofschranzen des Kaiserhauses, waren noch viel lächerlicher.
Ein Beamter des Landesarchivs erklärte mir einmal, daß Wappen von Privatleuten funktionslose Gemälde sind auf die es kein Copyright gibt, Also der Nachbar vom Sowiesohypfel kann sich, damit gleich die richtige freundliche Stimmung herrscht, auf sein Haus das identische „Wappen der Familie Irgendeynhypfel“ hinmalen zu lassen. Heute ist dort ein Schildchen angebracht „Parkplatz der Familie Sowiesohüpfel, Zuwiderhandelnde Anzeige wird zur Besitzstörung geparkt“, oder so.
Natürlich haben Wappen in Zeiten weitverbreiteten Analphabetentums (ohne Spott jetzt) ihren Sinn gehabt. So hat man gewußt, wer das ist, oder wo man ihn findet. Ganz klar. Und der Sowiesohüpfl brauchte das nicht nachzuäffen, weil den sucht niemand.
Der genannte Cassian Ignaz Graf von Enzenberg war der Urururgroßvater von Gräfin Theodolinde Vetter von der Lilie geb. von Enzenberg, genannt Linda, welche hier als beliebtes Fotomotiv des anfänglich „unbekannten“ Fotografen Rudolf Vetter von der Lilie schon öfters in Beiträgen zu sehen war.
In diesem Beitrag sieht man einen echten Wappenbrief, ausgestellt von Kaiser Maximilian für Hanns Humel im Jahre 1490. Dem Befehl Kaiserin Maria Theresias zufolge musste man als Bürgerlicher derartige Dokumente im Original oder als beglaubigte Abschrift vorweisen können, um zur Führung eines Wappens berechtigt zu sein:
Diese Mauer wurde erst nach dem ersten Bombenangriff vom 15.12.1943 errichtet! Das Winklerhaus südlich des Stadtturms wurde damals total zerstört, das Goldene Dachl blieb unbeschädigt!
Laut Svehla wurde das Haus Pfarrgasse 2 (Gasthof Goldenes Dachl) beim Bombenangriff vom 16.12.1944 – also fast ein Jahr später – „beschädigt“! Was wäre gewesen, wenn ….??
Beim Eckhaus zur Hofgasse sieht man oberhalb des ersten Bogens gerade noch „Eise ..“ und darunter „O“. Hier war die Eisenwarenhandlung des Otto Huber, in der ich als Kind öfters war und dessen Einrichtung sich tief in mir eingeprägt hat. In irgendeinem Beitrag, so glaube ich, habe ich darüber schon einmal geschrieben.
Die Familie Huber wohnte drüben in der Innstraße, Frau Huber war die Taufpatin meiner Mutter.
Lieber Herr Rettenbacher, da wollt ich immer einmal hin. Doch mit hattiwari kommt man nur nach nirgendwo.
Die hätten das Tor unter „das kann nicht Innsbruck sein“ einstellen sollen.
Herzlichen Dank für die rege Teilnahme an der Diskussion, sowie ihre tollen Beiträge und Erweiterungen. Zudem ein Dank an Josef Auer für den Hinweis, wurde im Beitrag korrigiert!
Laut Info des Enkels von Max Sunkovsky wurde die Beisetzung im Friedhof St. Nikolaus vollzogen, nicht im Westfriedhof. Der Text wurde bereits abgeändert.
Ja, die komplett fehlenden Figuren am Leopoldsbrunnen sind auf diesem Foto ein sehr trauriger Anblick. Wahrscheinlich waren diese als Schutz vor Bombenschäden eingelagert, und wurden erst später wieder aufgestellt.
Es wäre noch zu erwähnen, dass das Adambräu für seine Biere etliche Auszeichnungen erhalten hat, solange bis die Heuschrecke Brauunion dem Adambräu den endgültigen Todesstoß versetzt hat ……………….
Dem Bürgerbräu Innsbruck und anderen Brauereien in Österreich erging es ähnlich
Das ist ein schöner Zeitzeugenbericht, Frau Himsel.
Mein Beitrag ist da ein viel schlichterer und weist nur auf ein Luftbild aus dem Jahr 68 hin, auf welchem auch schon das hier noch im Bau befindliche Sternhochhaus schon fertig ist. Rundherum schuat aber alles noch nach eben verlassener Baustelle aus.
Einzige persönliche Erinnerung ist die Lagerbaracke links, in der Reifen gelagert waren.
Der Reifenhändler hieß Lischkutin. Bei diesem hab ich meine ersten Gürtelreifen gekauft, die wirklich eine Verbesserung der Straßenlage brachten, vorallem bei Regen. Meine Nach-Kindheitserinnerung war der direkt unter dem Rauchverbotsschild an der Wuchtmaschine arbeitende Lischkutin mit der konstant zwischen den Lippen balancierten Zigarette. Es war ein Familienbetrieb, die Frau saß an der Kassa und der Sohn half beim Montieren. Während der Wartezeit betrachtete ich die damals schon in Reduzierung befindliche Bocksiedlung, besonders das gegenüber befindliche „Hochhaus“ blieb mir in Erinnerung. Erst in der letzten Zeit konnte ich über die Beiträge dieser Webseite Näheres erfahren.
Meine Familie ist 1961 in die Reichenau gezogen, Klappholzstraße 54, das letzte Haus…. Nach dem Krieg wurden meine Eltern mit zwei kleinen Kindern in einer Bürgerwohnung in der Speckbacherstraße „einquartiert“ – gemeinsam mit einer weiteren Familie. Ich bei der übersiedlung erst 4 Jahre alt und es war schon ein Kontrast, von den beengten Verhältnissen in Wilten. Wir wohnten im 4. und letzten Stock. hatten nach Süden und Norden einen herrlichen Ausblick auf die Berge und zu Beginn war die Radetzkystraße noch nicht einmal asphaltiert. In der Kurve war eine Riesenlacke, in der im Frühling noch Kaulquappen schwammen. Die Höfe zwischen den Häusern waren noch nicht durch Zäune getrennt, nach Süden waren noch Wiesen und weiter entfernt konnte man die Dächer der Bocksiedlung sehen, die auf diesem Bild hier im Vordergrund zu sehen ist. Schon kurze Zeit später war da ein Wohnblock. Und viele weitere folgten, auch die Stern-Hochhäuser… Ich kann mich auch daran erinnern, dass sich eine Frau durch das Herunterspringen das Leben genommen hatte…. Eingekauft wurde zuerst beim Praxmarer. Süßigkeiten und Eis wurden in der Kondotorei Ritzler konsumiert. Und der Schulweg zur Siegmayr-Schule führt auf einem Feldweg, vorbei an einer Falknerei, hinauf über den Dottererbiechl-Weg, vorbei an der kleinen Kapelle und dem Cafè Bambi. Die Kirche war ungewohnt neu: die Pauluskirche ist ja jünger als ich. Und meine Mama putzte bei der Familie des Architekten… Der Pfarrer, ein Unikum mit Waffenrad hieß Patscheider und nannte uns immer seine „Goldfixlen“, der Kooperator war Karlinger, der sich um die Jugend in der Kirch kümmerte: es gab Samstag Abends oft wunderbare Musikmessen…. Ach, es gäbe noch viel zu erzählen….
Bin ich froh, dass Herr Morscher dieses Bild nochmals in einem Beitrag gebracht hat (siehe Hinweis weiter oben). Endlich haben wir einmal einen sehr netten Bericht bekommen von jemanden, der tatsächlich hier aufgewachsen ist – danke, Frau Himsl! Danke auch Herr Morscher!
Selten ein Bild gesehen, dass die krassen Kontraste der Innsbrucker Stadtentwicklung dieser Zeit so drastisch und einprägsam darstellt. Maisfeld, Bocksiedlungs-Baracken und die ersten Sternhochhäuser.
Sehr interessant, besonders auch der Hinweis auf die wunderbare Karte des tirolisch-bayerischen Grenzgebiets im Karwendel. Auf der online verfügbaren Original-Karte von 1544 sieht man sogar den Achensee, St. Georgenberg, Schloss Tratzberg und Jenbach eingezeichnet.
Die bayerische Grenze und die „ausländischen“ Orte hat Paul Dax mit roter Tinte eingetragen, die Orte in Tirol hat er mit schwarzer Tinte geschrieben. Unten sieht man am Rand die Initialen P.D. als Signatur des Künstlers:
https://hik.tirol.gv.at/?basemap=bm0&category=SonstigeKarten_Plaene_nicht_georef&scale=18489334.71591035¢erx=1124082.1808025348¢ery=5528531.5817380585¢erspatial=102100&map=37
Der Herr im Foto ganz rechts, zweite Reihe, hat nach dem Schuhzeug (Bundesheer Bergstiefel?) zu schätzen einen Dreitausender erwartet, die Drei linkerhand rechneten eher mit der Erklimmung des getrennt gelesenen Berges Isel. Auffallend bei allen bergmäßig Adjustierten sind die Kickerbocker, damals schon „Knaik“ genannt. So unpraktisch waren die gar nicht, sind halt aus der Mode gekommen. Alles schlicht und zweckmäßig, die „kompromisslose Dynamik“ war noch kein Stilmittel.
Auch die übrige Mode ist unterhaltsame Erinnerung pur. Einschließlich der „Matthieu“ Haartracht.
Als ich dieses herrliche Bild einer Dampflok in diesem Beitrag sah, erinnerte ich mich an zwei Bilder, die mir anlässlich der Auflösung der Wohnung Jabinger in der Egerdachstraße 6 von Herrn Jabinger Herbert geschenkt wurden. Dessen Großvater Vinzenz Rinner, geb. 1881, war Schlosser in der Bahnwerkstätte Innsbruck
https://postimg.cc/G8k0Zh9V
https://postimg.cc/qgqBN2hv
Sicher gibt es Experten, die über diese Dampfloks etwas erzählen können. Leider sind die Fotos unbeschriftet.
Wo’s hingeht? Es sieht so aus, als wären auch auf der Aufnahme nicht alle über’s gleiche Ziel informiert. So kommt es, dass man eben je nach Informationsstand individuell ‚Bestens gerüstet‘ ist.
Wahrscheinlich gab’s aber nur eine Alm Fahrt für Touristen mit Jause und anschließender Wandermöglichkeit.
Die Dame mit der Teilnehmerliste hat jedenfalls alles im Griff und wird auch alle wieder heil nach Hause oder zumindest ins Hotel zu bringen.
Wie die Zeit vergeht 😮 . Ich finde das richtig, daß solche Jubiläen gewürdigt werden. Danke für Ihre Beiträge und die uns unsichtbare aber vermutete Mühe, die damit verbunden ist. Und dann errät es eine(r) in der nächsten Minute. Ist fast wie kochen und essen.
N i c h t um Sie zu kontrollieren, sondern um noch einmal anzuschauen, was Sie alles über Wilten gepostet haben, habe ich nach Ihrem Namen gesucht und festgestellt, daß die Suchfunktion der Webseite nicht im Traum daran denkt, alle 200 Artikel zu suchen. Gibts da einen Trick?
Herr Aichner wird sich schon ein paarmal beim „Team Stadtarchiv“ verstecken – Herr Aichner ist eben ein guter Teamplayer! Aber auch von mir ein großes Dankeschön für Ihre Arbeit!
Ja, da gibt es einen Trick: Man muss oben gleich unter dem Beitragstitel auf den Namen des Autors klicken, um alle Beiträge zu finden. Oder es geht auch mit diesem Link:
https://innsbruck-erinnert.at/author/caichner/
Zu diesem Hut paßt folgendes G’schichtl:
ICH (!!!) war bei einer Mitschülerin (2, oder 3. Kl.VS) in deren Villa „eingeladen“!!!
Meine Mitschülerin zerrte das Fotoalbum herbei. Auf einem Foto von 1928 war die „Mutti“ mit einem ebensolchen Hut zu sehen..
Die Mutti kam vorbei – sah, was da aufgeschlagen war -und rief „Nein, wie scheußlich! Hab ich mich wirklich einmal schön gefunden mit d i e s e m Hut? Entsetzlich! …“
Ja, und wer weiß, wieviele damals, als dieser Hut Mode war, sehnsüchtig vor der Auslage vom Burgmann in der Museumstraße standen und von soviel Eleganz träumten!
Bei der Dame mit dem schönen Hut handelt es sich um ein Kunstwerk des bekannten Prager Künstlers und akademischen Malers Oskar Seifarth.
Weiters beglückwünsche ich Sie herzlich zu Ihrem 200. Jubiläumsbeitrag und freue mich schon auf neue Beiträge aller Art, vielen Dank für die kleineren und größeren stadtgeschichtlichen Zeitreisen, lieber Herr Aichner.
„Der Frauen Zustand ist beklagenswert.
Wie enggebunden ist des Weibes Glück…“
oder möchten Sie mit so einem Hut herumlaufen, wenns auch nur für eine Saison ist, Herr Aichner?
Ich melde mich zurück aus dem Urlaub und bedanke mich sehr für die rege Teilnahme! Bezüglich Datierung und Verortung werde ich im Archivsystem (sobald es angelegt ist) entsprechende Einträge vornehmen, danke 🙂
Was für eine Aufnahme fehlt uns eigentlich wirklich noch?
Aus Innsbruck sahen wir hier in anderem Zusammenhang bereits einige Bilder z.B. vom heutigen Westbahnhof oder der Kreuzung mit der Leopoldstraße vor der Elektrifizierung, nicht aber vom Bau selbst.
Sicher der Fuhrpark für Olympia 64. Ort: An der Grenze zwischen Innsbruck und Neurum, das Wohnhaus hinten links steht schon am Ende der Serlesstraße (Nr. 42). Da mir weder Hohn noch Spott in Erinnerung sind, hat die damals als Begriff völlig unbekannte Logistik des Hin- und Zurück von und zum O-Dorf klaglos funktioniert. Das Foto könnte theoretisch auch bei einer der vorher mit Statisten aus den Tiroler Schulen durchgeführten Probeläufen stammen.
Nachdem man an I n n e r b r a z und Braz vorbei am Bahnhof Bludenz angelangt war (auf der Fahrt nach Bregenz, 50er und 60er Jahre, später leider nicht mehr, –
– da öffnete man das Abteilfenster, so weit es ging – am Bahnhof roch es so gut nach Schokolade.
Unvergeßlich!
Jetzt haben Sie uns ertappt! Der Beweis ist, dass alle Pralinen, Schokoladen, Gummibären, Kekse längst verschlungen sind und nur mehr der Kaffee übrig ist.
Alle Beweis mittel sind vernichtet.
Der Verweis auf Lucas Cranach ist sehr interessant. Auf dem Gemälde hat Paul Dax eine Jagdpartie aus Teilnehmern zweier Herrscherhäuser dargestellt:
links sieht man mit einem Barrett und zu Pferde den sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich den Großmütigen, rechts jagen die Habsburger mit Kaiser Karl V. und König Ferdinand I., wobei man den Kaiser leider nicht sieht, weil das Foto nur einen Teil des Gemäldes zeigt.
Der Maler Paul Dax hat sich sogar als Kartograph betätigt, was nicht unerwähnt bleiben sollte. Vielleicht berichtet Herr Wirth ja noch darüber.
Als große Besonderheit ist von Paul Dax eine mit den Initialen P.D. signierte, sehr frühe Landkarte des tirolisch-bayerischen Grenzgebietes im Karwendelgebirge aus dem Jahre 1544 überliefert, welche im Portal der Historischen Karten Tirols online eingesehen werden kann.
Weiters gibt es von Paul Dax auch noch eine Bergbaukarte der Kitzbüheler Gegend.
Da haben sich die Herrschaften zum Zeitpunkt dieser Gemsenjagd ganz offensichtlich noch besser verstanden, 10 Jahre danach hat Kaiser Karl V. die Reichsacht über Johann Friedrich I. verhängt, ihn später (Schmalkaldischer Krieg) sogar gefangen genommen. In der Unterkircher Chronik heißt es dazu: „1551 31/10 Ankunft des gefangenen Johann Friedrichs von Sachsen. Der Herzog lebte als Gefangener in einem Hause in der Maria Theresienstraße. wo jetzt der sogen. ‚Oesterr. Hof‘ steht. In des Herzogs Gefolge befand sich auch der berühmte deutsche Maler Lukas Kranach.“
Vor der Leistung von Paul Dax als Kartograf kann man nur den Hut ziehen. Die Karte vom Achental mit dem tirolisch-bayerischen Grenzgebiet hat er angeblich in nur 18 Tagen angefertigt. Eine kaum vorstellbare Rekordzeit, wenn man allein die damaligen Reisebedingungen berücksichtigt. Die Entlohnung von 15 Gulden war dagegen alles andere als rekordverdächtig. (Mittheilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins JG 1880 Nr. 1, S 96f)
Bei der Suche nach Berichten über Paul Dax bin ich auf den interessanten, vorher noch nie gehörten Begriff „Augenscheinkarten“ gestoßen. In einer Publikation der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wird – neben anderen Beispielen zu dieser Thematik – auch die Karte von P. D. aus dem Jahre 1544 angeführt: https://badw.de/fileadmin/pub/akademieAktuell/2010/32/14_Horst.pdf
Es sieht so aus, als hätte Paul Dax sich sehr an Lucas Cranach d. Ä. orientiert. Dieser war Hofmaler von Friedrich III. (der Weise) in Sachsen, der Jagdgesellschaften überaus schätzte und entsprechende Szenen von L. Cranach in vielen Gemälden festhalten ließ. Neben der eigentlichen zentralen (Treib)Jagdszene gibt es fast immer auch Gewässer, Wald-, Hügel- und Felslandschaften, sowie – vermutlich je nach Auftraggeber – entsprechende Architektur im HG zu sehen, oftmals mit Wiedererkennungswert. Im Falle von Friedrich III. ist dies sein Geburtsort, das Schloss Hartenfels in Torgau/Sachsen.
Ein weiteres Kompositionselement sind die am unteren Bildrand dargestellten (noch lebenden oder bereits verstorbenen) Personen mit Bezug zum Auftraggeber.
Die Cranach-Bilder haben ähnliche Titel, wie „Hofjagd“, „Diplomatenjagd“, „Hirschjagd“, „Jagd für Karl V. in der Nähe von Schloß Torgau“, etc. und sind in einigen Museen vertreten: Madrid/Prado, Wien/KHM, Kopenhagen/SMK, Cleveland/CMA; die Aufzählung ließe sich bestimmt noch fortsetzen. https://lucascranach.org/en/US_CMA_1958-425
In dem Gemälde „Gemsenjagd“ von Paul Dax finden sich all diese Elemente wieder, nur hat er das Geschehen seinem Auftraggeber entsprechend in das Jagdgebiet des Innsbrucker Hofes nach Zirl verlegt. Bliebe noch herauszufinden, wen die beiden dunkel gekleideten Reiter am unteren Bildrand darstellen sollen. Evtl. den Gastgeber Ferdinand I. (zum Zeitpunkt der Entstehung des Werkes römisch-deutscher König) rechts und seinen Bruder Kaiser Karl V. links. Im Wikipedia-Artikel über diesen ist m. E. bei zwei Bildern eine leichte Ähnlichkeit feststellbar. Nachdem das Gemälde lt. „Deutsche Biographie“ ein Geschenk von Ferdinand I. an Herzog Otto Heinrich von Bayern war, könnte auch dieser verewigt worden sein. Allerdings war weder eine Information über ihn noch ein Porträt von ihm zu finden.
Jaaa, Rampl „Ein Haus voll Glorie schauet“, Alle Kirchen Tirols, Band 1, Seite 226:
Pfarrkirche Hl. Margareta in Oberperfuß/Riedl.
So wenige Striche – die Kirchenfassade genauestens, die Berge im Hintergrund schematisch – und doch weiß man gleich, in welcher Gegend man suchen muß…
Die Kirche auf dem dritten Bild steht nicht in Braz, auch sonst nirgends im Klostertal, sondern im Montafon. Es ist die Pfarrkirche Hl. Gallus in St. Gallenkirch. Im 15. Jhd. erbaut, mehrmals umgebaut und restauriert. Bei einer dieser Änderungen wurde offensichtlich die eckige Uhr am unteren Teil des Turmes entfernt. Die verlinkte Aufnahme zeigt die Kirche im Jahr 1939: https://pid.volare.vorarlberg.at/iipmooviewer/Gallery2.aspx?id=o:10869
……und vor allem würde es nicht schaden, zu wissen, wo wir uns hier befinden – ob ds die Etsch ist, die aus dieser engen Schlucht kommt – und was es mit dieser tollen Burg links auf sich hat – und der weiße „Kegel“ rechts – und die Grotte mit der Kreuzigung(sgruppe)…..
Jedenfalls eine damals als schroff und unwirtlich empfundene Gegend, die man anhand dieses Bildes heute nicht wiedererkennen würde.
Das Gemälde „Hofjagd“ von Paul Dax hängt heute im Nationalmuseum von Stockholm. Prof. Vinzenz Oberhammer hat es dort 1967 gesehen und das Motiv als die Martinswand bei Zirl erkannt. Leider zeigt das Titelfoto nur einen etwas verkleinerten Ausschnitt des Gemäldes, rechts hat der Künstler nämlich die Gebäude von Martinsbühel angedeutet. Bei der Schlucht handelt es sich wohl um die Schlossbachklamm bei Zirl.
Das Gemälde ist die älteste Darstellung des Dorfes Zirl, welche in der Kunstgeschichte bisher bekannt geworden ist.
In Zirl gibt es die Ehnbachklamm, mit dem hier vermutlich dargestellten Ehnbach östlich vom Dorfkern und neben der Martinswand wie dargestellt. Es gibt auch den Schlossbach der durchs Dorfzentrum fließt und aus der Schlossbachklamm kommt direkt neben dem Schloss Fragenstein, auch wie dargestellt. Zwischen beiden Klammen gibt es aber noch den hier nicht dargestellten Bergrücken mit Hochzirl. Der Maler hat wohl als Sparvariante beide ‚Schluchten‘ in eine verkürzt. Aber das ist für diese Zeit auch nicht ungewöhnlich. Details nahm man nur bei den dargestellten Herrschaften und weniger bei der Staffage wichtig. Dabei ging’s mehr um den Eindruck, wie hier die Wildheit der Natur die den Mut der Jagdgesellschaft unterstreichen soll. Ist ja tatsächlich auch gelungen, wie ich finde.
Ja, eine Wiederholung schadet nicht, im Fernsehen wird ja auch oft etwas wiederholt, sogar öfter als 2 Mal.
Das Bild mit der Hofjagd ist eine sehr schöne und kulturhistorisch aufschlussreiche Darstellung, welche in der Tat eine breitere Beachtung verdient hat. Manche meinen, dass dieses Bild die Martinswand mit der berühmten Maximiliansgrotte zeigt. Links unten wären dann die Häuser von Zirl. Vorne würde man demnach den Inn sehen.
Das Schloss ist wohl eine gestalterische Zutat aus der Phantasie des Künstlers. Mit seinen Erkertürmen erinnert es an Schloss Tratzberg, wobei es aber nur eine Ähnlichkeit ist.
Wobei dieser Beitrag aus der Feder von Herrn Wirth mit dem gleichen Bild und sogar mit dem gleichen Text bereits am 12. April 2023 veröffentlicht hat. Ein interessantes Déjà-Vu-Erlebnis:
Wenn man genau schaut, findet man auf der Fassade des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum eine Porträtbüste von Paul Dax. Diese Büste wurde im Historismus auf Basis des Selbstporträts von 1530 geschaffen, man sieht deutlich die Gemeinsamkeiten mit dem Porträt, wie z.B. die Huttracht, den detailreichen Kragen des Wamses, den Mantelkragen oder die Halskette.
Nochmals ich, wieso geh ich nicht spazieren? Weils da mehr Soaß macht.
@Trittbrettstehende Mitfahrer: Ich glaub, daß es schon frühe (und in der heutigen Zeit durch SUVs völlig konterkarierte) Appelle gegeben hat, doch – wenn schon – ein kleineres Grattele zu fahren. Karikaturenübliche Übertreibung: Dann müssen die Anderen außen dran picken. Wobei die Fotografie schon der Karikatur entspricht. Links drängt sich alles, rechts gähnende Leere. Angedacht wäre – erstaunlich grün – wohl gewesen links ein paar Grattelen, rechts viele Radler und Fußgänger. Ein stehengelassenes Lokalbahngeleis samt drauf fahrender Garnitur hätte die Sache ohnehin anders geregelt.
@Rotbuche: Volle Zustimmung. Der Baum ist inzwischen jämmerlich beinander. Auch der gefällte und beweinte Baum am Boznerplatz (Adamgasseneck) war, wie der zur Erleuchtung Weinender stehengelassene Stumpf beweist, am Ende seines Lebens angelangt. Außerdem glaube ich, daß man nach dem Baumsturz in der Etzelstraße sehr vorsichtig geworden ist.
From Unterlerchner Manfred on Speckbacher's Feigen
Go to comment2023/06/01 at 12:22 pm
From Martin Schönherr on Speckbacher's Feigen
Go to comment2023/06/01 at 7:23 pm
From Karl Hirsch on Speckbacher's Feigen
Go to comment2023/06/01 at 10:41 am
From Manni Schneiderbauer on Speckbacher's Feigen
Go to comment2023/06/01 at 10:35 am
From Martin Schönherr on Der Bau der Arlbergbahn – Endstation Bludenz
Go to comment2023/05/31 at 10:41 pm
From Martin Schönherr on Der Berg ruft
Go to comment2023/05/31 at 10:23 pm
From Josef Auer on Wappenunfug
Go to comment2023/05/31 at 9:28 pm
From Karl Hirsch on Wappenunfug
Go to comment2023/05/31 at 9:08 pm
From Josef Auer on Wappenunfug
Go to comment2023/05/31 at 8:39 pm
From Josef Auer on Wappenunfug
Go to comment2023/05/31 at 8:28 pm
From Manfred Roilo on Was versteckt sich unter dieser Schutzmauer?
Go to comment2023/05/31 at 5:47 pm
From Manfred Roilo on Was versteckt sich unter dieser Schutzmauer?
Go to comment2023/05/31 at 6:24 pm
From Manfred Roilo on Was versteckt sich unter dieser Schutzmauer?
Go to comment2023/05/31 at 3:05 pm
From Manfred Roilo on Was versteckt sich unter dieser Schutzmauer?
Go to comment2023/05/31 at 3:10 pm
From Josef Auer on Was versteckt sich unter dieser Schutzmauer?
Go to comment2023/05/31 at 2:31 pm
From Manfred Roilo on Was versteckt sich unter dieser Schutzmauer?
Go to comment2023/05/31 at 3:16 pm
From Karl Hirsch on Auf Abwegen in Marokko
Go to comment2023/05/31 at 1:48 pm
From Team Stadtarchiv on Innsbruck im Schwazer Bergbuch von 1556
Go to comment2023/05/31 at 1:15 pm
From Tobias Rettenbacher on Ein Multifunktionär
Go to comment2023/05/31 at 12:26 pm
From Josef Auer on Auf Abwegen in Marokko
Go to comment2023/05/31 at 11:32 am
From Vinzenz Theiss on Auf Abwegen in Marokko
Go to comment2023/05/31 at 10:52 am
From Schneider Erwin on Das Adambräu
Go to comment2023/05/31 at 9:36 am
From Karl Hirsch on Kindheitserinnerungen gesucht
Go to comment2023/05/31 at 8:37 am
From Monika Himsl on Kindheitserinnerungen gesucht
Go to comment2023/05/31 at 7:44 am
From Manfred Roilo on Kindheitserinnerungen gesucht
Go to comment2023/05/31 at 12:11 pm
From Manfred Roilo on Kindheitserinnerungen gesucht
Go to comment2023/05/31 at 12:07 pm
From Manni Schneiderbauer on Kindheitserinnerungen gesucht
Go to comment2023/05/31 at 12:11 am
From Manfred Roilo on Kindheitserinnerungen gesucht
Go to comment2023/05/30 at 9:39 pm
From Josef Auer on Der Maler und der Landknecht (VIII.)
Go to comment2023/05/30 at 8:36 pm
From Karl Hirsch on Der Berg ruft
Go to comment2023/05/30 at 8:29 pm
From Manfred Roilo on Der Bau der Arlbergbahn – Endstation Bludenz
Go to comment2023/05/30 at 8:12 pm
From Hans Pechlaner on Der Berg ruft
Go to comment2023/05/30 at 5:53 pm
From Karl Hirsch on Zweihundert
Go to comment2023/05/30 at 5:44 pm
From Manfred Roilo on Zweihundert
Go to comment2023/05/30 at 6:03 pm
From Josef Auer on Zweihundert
Go to comment2023/05/30 at 6:02 pm
From Karl Hirsch on Zweihundert
Go to comment2023/05/30 at 6:06 pm
From Henriette Stepanek on Zweihundert
Go to comment2023/05/30 at 5:41 pm
From Josef Auer on Zweihundert
Go to comment2023/05/30 at 5:29 pm
From H on Zweihundert
Go to comment2023/05/30 at 4:43 pm
From Ingrid Stolz on Zweihundert
Go to comment2023/05/30 at 11:56 am
From Tobias Rettenbacher on Aye aye Skipper
Go to comment2023/05/30 at 10:39 am
From Hans Pechlaner on Der Bau der Arlbergbahn – Endstation Bludenz
Go to comment2023/05/30 at 8:45 am
From Karl Hirsch on Unscharf, aber gut. Besonderes aus der Sammlung Kreutz - III
Go to comment2023/05/30 at 7:00 am
From Henriette Stepanek on Der Bau der Arlbergbahn – Endstation Bludenz
Go to comment2023/05/29 at 10:36 pm
From Markus Unterholzner on Der Bau der Arlbergbahn – Endstation Bludenz
Go to comment2023/05/31 at 12:21 pm
From Josef Auer on Archivding der Woche!
Go to comment2023/05/29 at 5:35 pm
From Lukas Morscher on Archivding der Woche!
Go to comment2023/05/29 at 5:37 pm
From Karl Hirsch on Archivding der Woche!
Go to comment2023/05/29 at 5:18 pm
From Josef Auer on Der Maler und der Landknecht (VII.)
Go to comment2023/05/29 at 5:11 pm
From Ingrid Stolz on Der Maler und der Landknecht (VII.)
Go to comment2023/06/05 at 1:29 pm
From Ingrid Stolz on Der Maler und der Landknecht (VII.)
Go to comment2023/05/29 at 4:37 pm
From Karl Hirsch on "Pfingsten 1948"
Go to comment2023/05/29 at 4:36 pm
From Henriette Stepanek on "Pfingsten 1948"
Go to comment2023/05/29 at 12:01 pm
From Henriette Stepanek on "Pfingsten 1948"
Go to comment2023/05/29 at 11:48 am
From Ingrid Stolz on Der Bau der Arlbergbahn - Der Brazer Bogen
Go to comment2023/05/29 at 9:51 am
From Josef Auer on "Pfingsten 1948"
Go to comment2023/05/29 at 9:20 am
From Henriette Stepanek on Der Maler und der Landknecht (VII.)
Go to comment2023/05/29 at 9:12 am
From Josef Auer on Der Maler und der Landknecht (VII.)
Go to comment2023/05/29 at 9:25 am
From Hans Pechlaner on Der Maler und der Landknecht (VII.)
Go to comment2023/05/29 at 2:27 pm
From Josef Auer on Der Maler und der Landknecht (VII.)
Go to comment2023/05/29 at 8:30 am
From Karl Hirsch on Der Maler und der Landknecht (VII.)
Go to comment2023/05/28 at 10:05 pm
From Josef Auer on Der Maler und der Landknecht (VII.)
Go to comment2023/05/28 at 9:17 pm
From Josef Auer on Der Maler und der Landknecht (VII.)
Go to comment2023/05/28 at 9:11 pm
From Karl Hirsch on Ein Fall für die ÖABP
Go to comment2023/05/28 at 2:55 pm