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Archivding Der Woche

Archivding der Woche

Hinter diesem kleinen unscheinbaren Glasfläschchen aus unserer Sammlung verbirgt sich eine fast vergessene Episode Innsbrucker Wirtschaftsgeschichte. Das Etikett der Flasche verrät dessen Ursprung als Produkt der Salva Werke, ein Unternehmen, das von den späten 1920er bis in die frühen 1960er Jahren ihren Sitz in der heutigen Anton-Rauch-Straße 18 in Mühlau hatte.

Gegründet wurde die Firma vom Industriellen Karl Weber sen. (1889–1953), der die dortige Villa in den 1920er-Jahren erwarb und später erweitern ließ. Die „Weber-Villa“ diente gleichzeitig als Wohnhaus der zehnköpfigen Familie und als Produktionsstätte: Im Erdgeschoss, Keller und Anbau arbeiteten rund 20 Beschäftigte an Produkten wie Zahnpflegemitteln, Seifen und Backpulver.

Besonders während der Kriegsjahre spielte das Unternehmen eine wichtige Rolle. Trotz großer Rohstoffknappheit gelang es, dringend benötigte Produkte mit Ersatzstoffen herzustellen, etwa Vanillezucker ohne Vanillin oder Backpulver ohne Weinsäure. Nach dem Tod Karl Webers sen. im Jahr 1953 verlor das Unternehmen seine treibende Kraft. Gleichzeitig endeten viele Patente, die Rohstoffversorgung normalisierte sich und die Konkurrenz großer Pharmafirmen nahm zu. Anfang der 1960er-Jahre wurde der Betrieb schließlich eingestellt.

Heute erinnert kaum noch etwas an die Salva-Werke außer der Name Weber auf einem Familiengrab am alten Mühlauer Friedhof.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Re-558)

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
  1. Vielleicht könnten Sie dem Publikum auch mitteilen, was sich in der Flasche befindet ? Jeder weiß ja nicht, was „Chypre“ ist !

  2. Im „Taschenwörterbuch der französischen und deutschen Sprache“ (Langenscheidtsche Verlagsbuchhandlung 1911) steht als Übersetzung ins Deutsche nur „Zypern“
    A-a-aber!!! – wenn meine Nonna sagte „la cipria“ , dann meinte sie nicht die Mittelmeerinsel, sondern den hautfarbenen Gesichtspuder, dessen vorsichtiges Auftragen mit der Puderquaste oder einem Wattebausch den Damen einen makellosen rosa angehauchten Teint verlieh. Also die Urform eines „Make up“.
    Da die Struktur von dem Zeugs im Fläschchen – pardon! Ich meinte natürlich „flacon“! … eher grießlig ausschaut und wir uns ja noch lange vor dem Jahr 1960 befinden, denke ich, daß es sich eben um einen Gesichtspuder gehandelt hat. Aus diesem Fläschchen konnte man das (Gesichts)puderdöschen , das natürlich jede Dame damals in der Handtasche mit sich führte, jeweils bei Bedarf nachfüllen.
    Aber, Herr Fink, das wußten Sie sicher – und wollten nur schauen, ob Sie jemanden mit Ihrem Kommentar aufs Glatteis führen können – oder?

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