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Ziemlich Hoch Hinaus…

Ziemlich hoch hinaus…

… ist hier wohl ein Skisprungsportler. Noch dazu ist er wohl vom rechten Weg abgekommen. Natürlich war es nicht so, obwohl der Windsack gerade für guten Aufwind sorgen würde.

Wie bei den meisten Sportveranstaltungen in Innsbruck ist Schnee hier Mangelware. Dafür freuen sich die zahlreichen Zuschauer über die Strahlen der winterlichen Nachmittagssonne.

Fraglich erscheint, um was es sich bei der dunklen Fläche links der Sprunganlage handelt. Ist es ein Teich zum Schlittschuhlaufen?

Aber ich denke, dass Einiges nördlich des Buchhofs Gegenstand näherer Betrachtung werden dürfte. Zum Beispiel warum so viele Menschen auf der Trientner Brücke stehen.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Sammlung Kreutz, Kr/Ne-4419)

Dieser Beitrag hat 41 Kommentare
  1. Die zugehörige Rätselfrage läßt sich noch verfeinern: Waren die Leute auf der Sillbrücke Nachzügler auf dem Weg zum Skispringen oder eine allmählich wachsende Menge von Luftfahrtbeobachtern? Es könnt auch ein Flugzeug zu sehen gewesen sein, einem Ballon kann man nicht so einfach sagen, er soll zu Sprungschanze fliegen. Oder man läßt ihn dort starten und bindet ihn an.

    Der auffällige Fleck in der Wiese wird schon ein Tümpel gewesen sein, die dortige Eintiefung hat nämlich keinen natürlichen Abfluß.

    Interessant auch die Bebauung. Am Bergisel sind an der Brennerstraße noch jede Menge Baugründe frei, und die Gegend rund um den späteren Autoelektriker Steger bei der AGStBahn Remise hat noch landwirtschaftlichen Charakter.

  2. Ich frage mich gerade, ob es sich bei dem winzigen Gebäude, welches hier in der rechten oberen Bildecke nach der Trientinerbrücke zu sehen ist, um das Akzishäuschen handelt, das im Beitrag https://innsbruck-erinnert.at/was-lange-waehrt/ erwähnt wurde. Dieser Beitrag befasste sich eigentlich mit der Kapelle in der Wiesengasse/Ecke Helblingstraße. Das Akzishäuschen war quasi ein Zufallsbefund, da es in einer Schilderung von Hans Hochenegg über die besagte Kapelle nur nebenbei erwähnt wurde. Der genaue Standort dieses Häuschens konnte, soweit ich weiß, noch nicht ganz geklärt werden. Allerdings schreibt Hochenegg „…kommen an den Heimstätten vorbei zu einem Akzishaus und gleich daneben an der Wegkreuzung zu einer kleinen Maria-Hilfkapelle …“ Wenn er mit „gleich daneben“ tatsächlich „unmittelbar daneben“ gemeint hat, vergesse ich meine Frage ganz schnell wieder.

    1. Verehrte Frau Stolz, dieses hoch präzise „grad daneben“ hat mir auch schon Kopfzerbrechen bereitet. Selbst die Schilderung „..an den Heimstätten vorbei“ kann sich auf einige hundert Meter verwischen, wenn man schon in Bartlmä Heimstätten betrachtet. Wenn es die Häuser jene der Helblingumgebung sind, sollte das Akzishaus NACH den dortigen Häusern gleich neben der Kapelle stehen. Wenn die Wohngegend von Bartlmä gemeint war, dann wäre das Akzishaus dort gewesen, wo später ein Kiosk stand, den man auch auf dem Luftbild grade noch sieht.
      Vielleicht sollte ich einmal ganz altmodisch Karten studieren. Eingedenk des früher dort in bester KuK Tradition abgewickelten Stampiglien Verschleißes wäre ein Tabakkiosk geradezu ein Traditionsunternehmen.

      1. Nette Abendunterhaltung.
        Also das ominöse Haus wurde entweder abgerissen oder in das später dort errichtete Haus integriert.
        Eine phantasievollere Deutung wäre, daß in diesem ominösen Haus seinerseits bereits das Akzishäuschen integriert wurde. Eine architektonische Matroschka sozusagen.

      1. Auch so ein wehtuendes Rätsel. Die Brandmauer und der Schlot passen halt überhaupt nicht zum Bergisel, wo es so ein Haus gegeben hat. Künstlerische Phantasie schließe ich aus, wer nicht einmal die profane Teppichstange wegläßt, schwindelt keine Schornsteine hinzu. Selbst die Zahl der Zaunlatten halte ich für real und vom Künstler mehrfach nachgezählt.

  3. Ein Flugzeug hatte ich Anfangs auch am Schirm, bin aber doch eher bei einem Ballon. Bis sich derart viele Leute genau dort zum Flugzeug schauen einfinden, wäre es längst weiter.

    1. Das Flugzeug hat vielleicht ein paar Runden gedreht, oder es sind wegen des Schispringens mit und ohne Flugzeug sowieso überdurchschnittlich viel Leute am Weg. Ich hab mir ein Foto von der Sillbrücke aus der Fußgängerzeit herausgesucht und zählte 14 Passanten. Das sind wir halt nimmer gewohnt. Der Ballon hat immerhin das Handicap, nicht lenkbar zu sein. Andererseits habe ich am Foto (welche Umtriebigkeiten das Stadtarchiv zu erzeugen vermag) zwei Fahnen entdeckt, die den Wind aus nördlicher Richtung anzeigen. Vom Gaswerk ists nicht weit, vielleicht ein glücklicher Zufall. Dass man den Ballon von der Schanze oder ihrer Umgebung aus steigen hat lassen, schließe ich wegen des Aufwandes und auch Platzmangels aus.
      Man mag jetzt sagen „Soviel Worte wegen einer Unwesentlichkeit“. Aber immerhin ist die Aufnahme einem Luftfahrzeug zu verdanken, für einen Standplatz im Wald ist alles zu weit unten.
      Ein zufälliger Ballon oder ein absichtliches Flugzeug. Der Ballon sollte irgendwo einen scharf begrenzten Schatten werfen. Ganz rechts?

  4. Wie ich in diesem Forum einmal von Herrn Roilo erfuhr, war/ist die Sill die Grenze zwischen Pradl und Wilten. Da die Akzishäuschen logischerweise an Grenzen errichtet wurden, wäre es naheliegend, dass man dieses hier erwähnte auch direkt an der Grenze, d. h. direkt an der Sill, aufgestellt hat. Nach der Eingemeindung von Pradl und Wilten im Jahr 1904 wurden die Häuschen nicht mehr benötigt und – wo sie schon einmal da waren – einem anderen Zweck zugeführt. Im AH bei der Triumphpforte wurden ein „Wiener Bazar“ und eine Milchtrinkhalle eingerichtet, hier an der Sill vielleicht ein Kiosk.

    Bei der Suche nach zusätzlichen Hinweisen bin ich auf ein weiteres Foto von dieser Gegend gestoßen, auf dem der Kiosk schon deutlicher als solcher erkennbar ist: https://innsbruck-erinnert.at/bretter-sill-und-trientiner/ Dieses Aufnahme ist im Gegensatz zum Titelbild datiert (zw. 1954 und 1960).

    Das zweite Bild hat auch keine endgültige Klarheit gebracht. Auf der Karte aus dem „Plan der kaiserl. koenigl. Provinzial Hauptstadt Innsbruck u. der nächsten Umgebungen“ (um 1840) sind auf der Pradler Seite der Trientiner Brücke mit Ausnahme der Sillhöfe keine Häuser zu sehen. Dafür sieht man an der Brennerstraße ein Zollhaus eingezeichnet: https://hik.tirol.gv.at/?category=Detailkarten_georef&basemap=bm0&scale=9027.9954667531&centerx=1267668.9344306737&centery=5983202.397002047&centerspatial=102100&map=2557

    Keine Klarheit, dafür neue Fragen. Zeit, sich näher mit der Geschichte dieser Akzis- /Zollhäuser zu befassen.

  5. Die „Matroschka-Version“ von Herrn Hirsch hätte mir schon alleine wegen des originellen Begriffs gut gefallen und ich fand sie zunächst gar nicht so weit hergeholt. In den Adressbüchern von 1932 – 1936 wird als Eigentümer der Adresse Wiesengasse 10a (ehemaliger Akzisposten), der Stadtmagistrat genannt. Ein Elektromonteur (von 1924 – 1931) und eine Trafikantenwitwe (von 1932 – 1941) haben dieses Akzishaus bewohnt. In den Karten der Adressbücher gibt es bis 1915 zurück nur die Hausnummer Wiesengasse 10, da scheint 10a gar nicht auf.

    Die Akzishäuschen in Innsbruck wurden ja sicher nicht alle gleichzeitig errichtet, deshalb wird es schwierig sein herauszufinden, wann man dieses hier aufgestellt hat. Ich nehme an, es stand hier ursprünglich – mit Ausnahme der Kapelle – ziemlich allein auf weiter Flur. Ab 1914 wurden dort die ersten Häuser gebaut, die Nummern 6 – 10 waren lt. AB bereits ab 1915 bewohnt. Und weil es sich dann zur Gänze oder teilweise auf der Parzelle von HNr. 10 befand, erhielt es bis zu seinem endgültigen Aus die HNr. 10a.

    Soweit mein Versuch, die Vorstellung von Matroschka irgendwie zu bekräftigen. Aber „irgendwie“ ist irgendwie zu wenig seriös. Was immerhin heraus kam: Das Akzishaus muss sich, wie von Hans Hochegger beschrieben, tatsächlich in unmittelbarer Nähe zur Mariahilf-Kapelle – auf der gegenüberliegenden Seite der Helbling-, vormals Zamenhofstraße befunden haben.

    Auch wenn die Zeitlücken zwischen den oben angeführten Adressbuch-Daten nicht ganz geschlossen sind, glaube ich mittlerweile, dass man als HNr. die 10a wählte, weil das Gebäude nach seiner ursprünglichen Funktion noch einige Jahre als Wohnhaus diente und die Bewohner eine Adresse benötigten. Und da sein Ende absehbar war, hat man nicht die logisch folgende Nr. 12 vergeben, sondern eine behelfsmäßige, die bei einem späteren Abriss keine Fehlstelle in der Durchnummerierung verursachen würde.

    Anfänglich wurde das Häuschen aber den Sillhöfen zugerechnet (s. u.). Die Sillhöfe-Hausnummern gab es auch noch weiter südlich. Der heutige Viller Berg 1 hatte z. B. bis 1936 die Anschrift Sillhöfe 5. Außerdem wohnte der Akzisaufseher J. Rainer auf Sillhöfe 1, naheliegend, dass sein Arbeitsplatz nicht weit entfernt war. In den AB von 1924 und 1925 findet sich der Vermerk „dermalen aufgelassen“, was eine Nachnutzung als Wohnhaus ab 1926 erklärt.

    Die beiden frühesten Hinweise, die ich bisher auf Akzishäuser fand, sind Anzeigen in den Innsbrucker Nachrichten. Hier heißt es am 29. 7. 1856 auf S 4: „Die Demolirung des ehemaligen k. k. Akzise-Häuschens am Ende der Museumsstraße wird gegen Ueberlassung des sogleich zu beseitigenden alten Materiales dem Bestbieter übertragen. Schriftliche Anbote werden bis 2. August in der obern Sillgasse Nr. 258 im ersten Stock übernommen, allwo auch die näheren Bedingungen eingesehen werden können. Anton Ursprung, k. k. Ingenieur.“ Ich nehme an, es musste dem Bau des Bahnviaduktes weichen.
    Ebenfalls in den IN wird am 1. Feb. 1879 auf S 10 ein „Akzis-Häusl“ in der Höttingerau im Zusammenhang mit einer Versteigerung erwähnt.

    Ich hatte gehofft, evtl. mithilfe von Zeitungsberichten Anzahl und Orte der Innsbrucker Akzishäuschen herauszufinden und schon einige Zeit in die Suche investiert, bis ich durch Zufall draufkam, dass sie z. T. auch in den Adressbüchern aufgelistet waren., allerdings nicht unter dem Begriff „Akzis…“, sondern unter „Städtisches Gefällsamt“. Der Verwaltungsaufwand scheint nicht gerade gering gewesen zu sein, er wird sich wohl dennoch gelohnt haben. 1905 gab es z. B. 5 Verwaltungsbeamte und 32 Gefällsaufseher (noch keine Angabe von Gefällsposten). 1910 waren es 6 Verwaltungsbeamte, 41 Gefällsaufseher plus 3 Holz(ver)messer für 14 Gefällsposten. Die Verwaltung befand sich anfänglich in der Museumstraße 34 (ab 1909 Amraserstraße 1), später dann am Innrain 4. Eigens errichtete Häuschen für die Einhebung der Akzise wurden sinnvollerweise nur dort errichtet, wo keine passende Infrastruktur vorhanden war.

    Zu den mir bekannten habe ich auch welche mittels der Zeitungsberichte gefunden, hier aber eine ganz offizielle, amtlich verlautbarte Aufstellung. Für das Jahr 1910 sind im AB folgende Gefällsposten vermerkt:
    „1. Bahnhof (Frachtenmagazin) / 1a. Bahnhof (Eilgut und Gepäck) / 2. Seeweg (Amras) / 3. Fürstenweg (Amras) / 4. Sillhöfe / 5. Bierstindl und Stubaibahnhof / 6. Brennerstraße (Transformatorenhaus) / 7. Staatsbahnstraße (Staatsbahnhof) / 8. Peterbründl (Bahnübersetzung) / 9. Schlachthaus (Innrain 4) / 10. Mariahilfstraße / 11. Innbrücke / 12. Kirchgasse u. Höttinger-Riedgasse / 13. Mühlau (Reichsstraße 4).“

    Die Anzahl scheint über die Jahre mehr oder weniger gleich geblieben zu sein, die Standorte wurden zum Teil verändert. Meine Fragen von letzter Woche haben sich zwar etwas reduziert, einige bleiben aber noch offen. Eine davon erlaube ich mir, an die geschätzten Forumsteilnehmer*innen zu stellen: Weiß jemand von Ihnen, welche heutige Adresse die frühere Hausnummer Amras 18 hatte? Ich war mit meiner Suche leider erfolglos.

    Zum Schluss noch ein humorvoller Artikel, der sich u. a. mit „auswandernden Akzishäuseln“ befasst und den man hier – ganz akzisefrei – nachlesen kann: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=19040130&seite=6&zoom=33&query=%22Akzis%22&ref=anno-search

    1. Grüß Gott, Frau Stolz! Ich hatte schon befürchtet, dass auch Sie uns abhanden kommen! Aber nachdem ich nun Ihre umfangreiche Arbeit gesehen habe, wundert mich nichts mehr!
      Ich hoffe, dass dies vom Stadtarchiv entsprechend gewürdigt wird und dass sich vielleicht wirklich jemand dahinterklemmt, noch offene Fragen zu klären!
      Ich habe jetzt einmal geschrieben, dass es schön wäre, wenn es eine Industriegeschichte des Gaswerks und des Sillkanals geben würde. Jetzt käme noch die Geschichte der Aksishäuschen dazu – Sie, Frau Stolz, haben den Anfang gemacht! Danke

    2. Ich bin jetzt der Sache nachgegangen, wo früher die Amrasestraße1 war, die Sie oben erwähnen. Das war das Herrenschwimmbad vor der Rhombergfabrik (also heute Vorplatz EKZ Sillpark) bzw. dieser Vorbau, dem man am 1940er Luftbild sieht.

      Gefunden habe ich es in einem Stadtplan aus dem Jahre 1939, den ich noch besitze, aber derzeit einfach nicht finde. Wenigstens habe ich einmal Fotos gemacht:
      https://postimg.cc/t74FWgCg

      Bekanntlich fiel alles den Bomben zum Opfer, ich kann mich aber noch erinnern, dass meine Tanten und Onkel auch nach dem Krieg noch vom Aksis visavis von der Kundler Bierhalle sprachen!

        1. Lieber Herr Schönegger! Ich werde mich nun dahinterklemmen und meine ganze Bude durchstöbern, muss nur noch meine Coronasache etwas abklingen lassen. Tatsache ist, dass ich drei Stadtpläne der Wagner’schen besitze (1939, 1946, 1952), die ich im Jahre 2006 abfotografierte, allerdings nur mit Pradl-Bezug. Sie werden von mir noch hören!
          https://postimg.cc/mP4RY8zR

          1. Ich weiß nun nicht, ob das hier nun bis zu Ihnen vordringt! Aber ich möchte Ihnen nur mitteilen, dass ich diesen 1939er Stadtplan der Wagner’schen inzwischen wieder gefunden habe. Wie machen wir nun weiter??

          2. Bis zu mir ist es vorgedrungen. So ein alter Stadtplan wäre immer ein Gewinn. Vorauseilend habe ich im gerade verlinkten Landkartenfundus des Landes nachgeschaut, da gibt es auch noch eine Karte aus dem Jahr 1939, allerdings vom Stadtvermessungsamt.
            Das Interessante dabei ist, daß die Arisierung noch nicht durchgefärbt hat und die Helblingstraße noch nach dem Esperantoerfinder benannt ist.
            Der vielleicht von mir überbewertete Oberhammer ist aber an der Kreuzung mit der Wiesengasse , dort steht ein paar Meter westlich der nur als Punkt markierten MariaHilf Kapelle, ein kleines Gebäude. Es muß ein eigenständiges Bauwerk gewesen sein, da die dahinterliegende Grundstücksgrenze deutlich abgeschrägt wurde. War das am Ende unser Akzishäuschen? Verrannt?
            https://postimg.cc/Wq46TDtv

          3. Wo bleibt nur die Frau Stolz?? Unser Akzishäuschen ist anscheinend aufgetaucht!!

          4. Möchte der lieben Kollegenschaft nur mitteilen, dass ich gestern Herrn Schönegger den 1939er Stadtplan per Post übermittelt habe. Ich freue mich schon, ihn bald unter obengenanntem Link zu sehen!

    3. Ich habe die Karte etwas vergrößert und sehe, dass die Verwaltung (der Bau vor dem Schwimmbad) Amraserstraße 1 hatte, beim Schwimmbad dahinter ist noch Museumstraße 34 angeschrieben.

    4. Guten Morgen, Frau Stolz!
      Ganz herzliche Gratulation zu Ihren hochinteressanten Recherchen!

      Amras 18 WAR das schöne Haus Bichlweg 42, welches hier schon angesprochen wurde: https://innsbruck-erinnert.at/der-ort-ist-klar-aber-die-haeuser/
      Vielleicht können Sie die dortige Frage von Herrn Schönherr beantworten? 1856 war es eine Tischlerei, um 1915 eine Devotionalienhandlung …
      Es wurde jedenfalls 1966 wegen des Autobahnbaus abgerissen.

  6. Vielen Dank Herr Engelbrecht und Herr Roilo– für Ihre freundlichen Worte und Ihre Hilfe! Wobei, Herr Roilo, „den Anfang gemacht“ haben schon die Herrn Archivare, indem sie Bilder von den Akzishäuschen einstellten. Ich hatte zuvor noch nie davon gehört. Das hat zunächst mein Interesse geweckt, danach hat jeder neu entdeckte Hinweis meine Neugierde gesteigert.

    Tja, hätte ich meine Frage nur früher ins Forum gestellt, hätte ich viel Zeit gespart. Ich habe in den AB-Karten bei sämtlichen von der Zeit her infrage kommenden Häusern im Dorfkern, Tummelplatzweg, Bichlweg, Schlossweg, … alles bis hinauf nach Schönruh „zurückgeblättert“, in der Hoffnung auf die HNr. Amras 18 zu kommen. Aber klar, wenn es das Gebäude gar nicht mehr gibt, hätte ich bis zum Sankt- Nimmerleins-Tag blättern können. Dank Herrn Engelbrechts Antwort kann ich mich nun weiter in Sachen Akzishäuschen auf die Suche begeben.

    Die Frage nach dem Haus mit dem nordseitigen Türmchen kann ich gleich beantworten, allerdings nicht sehr ausführlich. Das Gebäude war offensichtlich auch einmal ein Gutshof. Als Besitzer wird in den AB von 1926 und 1927 ein Franz Pfurtscheller genannt, von 1928 bis 1940 dann die Gutsbesitzerswitwe Maria Pfurtscheller. Wenn es sich um dieselbe Frau handelt, war sie vorher Gutspächterin auf Amras Nr. 86 (heute Schlossstraße 14). Später wurden in Amras 18 anscheinend einzelne Wohnungen oder Zimmer vermietet.

    Das konnte ich auf die Schnelle finden – eigenartigerweise weder Tischlerei noch Devotionalienhandlung, ich bin aber überzeugt, dass es das Haus schon vor 1926 gab.

  7. Ich hab noch schnell das Amras-Buch gezückt, und wir haben beide Recht: Nach den von mir erwähnten Firmen scheint dort ab 1926 Franz Pfurtscheller (und Nachf.) auf, ab 1947 eine Familie Giacomuzzi.

    Bei diesen alten Häusern gibt es zwei Datierungen: Entweder der Theresianische Steuerkataster von 1775 oder das Bp.-Prot. 1856. HNr 18 scheint offenbar erst im Bp.-Prot. auf, könnte aber natürlich sogar kurz nach 1775 erbaut worden sein …

  8. Jedesmal, wenn wir an der Südostecke des Städt. Westfriedhofs vorbeikamen, hieß es: „…und des Häusl da vis-a-vis schaugt genau so aus wie des Akzishäusl bei der Triumphpforte, des sie weckg’rissen hab’n!“
    Da die Egger-Lienz-Str. nach einem Stadtplan in einem Ibk.Führer von 1907 damals „Staatsbahnstraße“ geheißen hat, habe ich mir gedacht, es wäre evtl. einer Erwähnung wert.

  9. Danke für Ihren Hinweis, Frau Stepanek! Sie beziehen sich vermutlich auf die Nr. 7 der Gefällsposten-Liste aus dem AB von 1910. Ich habe mich schon beim Kopieren dieser Aufstellung ein wenig über die Formulierung gewundert und sie deshalb mit den Einträgen anderer Jahre verglichen. Im AB von 1918 heißt es z. B. „Staatsbahnstraße (Westbahnhof)“, 1921 „Staatsbahnhof (Westbahnhof)“, später dann nur mehr „Westbahnhof“. Diesen Standort kann man als gesichert gelten lassen, zumal auch an den anderen Bahnhöfen Gefällsposten eingerichtet waren.

    Vielleicht hat man aber das Akzishaus bei der Triumphpforte, das dort nach 1904 immerhin noch einige Geschäfte beherbergte, im Jahr 1908 so vorsichtig abgetragen, dass es – zumindest Teile davon – in der Staatsbahnstraße wieder als eine Art Geschäftshaus aufgebaut werden konnte. Es wäre ja mit seinem doch recht markanten Säulenvorbau eigentlich nicht so leicht zu verwechseln gewesen. Denkbar, aber halt leider spekulativ.

    Bei dieser Gelegenheit habe ich noch einmal zwei Fragen an das Forum. Nachdem das beim ersten Mal so gut funktioniert hat, klappt’s vielleicht ja auch ein zweites Mal:

    Ein Standort wird in allen Aufstellungen mit „Seeweg (Amras)“ angegeben. Einen Seeweg konnte ich weder in den alten Plänen noch in den AB finden. In einigen Zeitungsartikeln wird er erwähnt, aber es ist immer nur vom „sogenannten Seeweg“ die Rede. Fuhrwerke haben ihn z. B. auf dem Weg von Ampass nach Innsbruck benutzt. Ich nehme an, es war keine offizielle Bezeichnung, er wurde von der Bevölkerung so genannt, weil er am See entlang führte.

    In einem Inserat in den IN vom 27. Aug. 1932 heißt es auf S 18: „Abreisehalber günstig zu verkaufen: Speisezimmer, tadellos erhalten, ………, Amras 114, 1. Stock, Nähe Akzis.“ Amras 114 ist die heutige Amraser Seestraße 28. Dass aus dem sogenannten Seeweg später die A. Seestraße wurde, wäre naheliegend. Ich meine aber, die Geyrstraße und der heutige Seedammweg führten noch näher am See vorbei. Weiß jemand, wo genau dieser sogenannte Seeweg verlief?

    Die zweite Frage betrifft Hötting. In den AB werden von 1910 (vorher gab es keine Angaben zu den Standorten) bis einschl. 1936 für Hötting die Gefällsposten Kirchgasse (heute Daxgasse) und Höttinger-Riedgasse (heute Riedgasse) angegeben. Das hier bereits in diesem Beitrag https://innsbruck-erinnert.at/achtung-ansteckend/ vorgestellte Akzishaus („Städt. Aufschlags-Station“) Fallbachgasse – Ecke Weiherburggasse scheint in den AB-Aufstellungen hingegen nie auf.

    Nachdem die beiden Posten immer mit der Schreibweise „12. Kirchgasse und Höttinger-Riedgasse“, also unter einer Nummer aufgelistet waren, glaube ich, dass es auch nur ein solches Häuschen gab. Ein weiteres die Kirchstraße hinauf Richtung Norden würde ja m. E. nicht viel Sinn gemacht haben. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass über 20 Jahre lang falsche Standorte an die AB-Redaktion gemeldet wurden.

    Weiß jemand, ob die Riedgasse damals schon denselben Verlauf hatte wie heute? Ich hatte gehofft, sie hätte etwas weiter nach Westen gereicht, noch ein Stück in die Schneeburggasse hinein, dann wäre sich der (heutige) Standort Schneeburggasse / Ecke Daxgasse ausgegangen. Aber diese Vermutung haben die AB-Karten nicht bestätigt. Jetzt hoffe ich auf ein paar eingefleischte und sattelfeste Höttinger*innen.

    1. Vielleicht ist mit der Kirchgasse ja nicht die Höttinger Kirchgasse (= heutige Schulgasse) sondern die St.Nikolauser Kirchgasse (= heutige Schmelzergasse) gemeint?

      Dann wäre das das von Ihnen in den Aufstellungen vermisste Akzishäusl im Bereich Weiherburggasse/Fallbachgasse….

  10. Guten Abend, Frau Stolz!
    Es gab einen „Seedammweg“ oder „Seeweg“, welcher DURCH den weitgehend ausgetrockneten Amraser See führte: Nicht entlang dem nordseitigen Seedamm, sondern parallel dazu über die damalige Insel (heutiges DEZ).
    Eine imaginäre Linie von der Amraser Seestraße 28 parallel zum Damm über die Insel würde zur Bleiche/Bleichenweg führen, wo es dann nach Ampass weitergeht (Stichwort „Pfaffensteig“)
    Am Schnittpunkt von Geyrstraße und Seeweg war sicher ein guter Standort für ein Akzishäuschen!?

    Kleine Nachfrage zum Bichlweg 42: Vermuten Sie da auch ein Akzis?

  11. Lb. Frau Stolz! Vielen Dank für Ihre Antwort.
    Wissen Sie, was ich beim „Schönegger: Ibk im historischen Kartenbild“ gerade gefunden habe, und zwar auf Seite 126:
    Genau an der Stell des „Akzishäuschen“-Doppelgängers ict zwischen den Bäumen tatsächlich so ei n kleines Gebäude eingezeichnet – mit einem Strich quer über die Straße – was auch immer das zu bedeuten hat….

  12. Mit etwas Verspätung – ich habe nach Fakten gesucht was den GENAUEN Standort angeht – danke ich Ihnen allen von Pradl bis Imst und retour für Ihre Rückmeldungen! Um es vorweg zu nehmen, wirklich gefunden habe ich noch keine.

    @ Herrn Rangger: Ich wusste gar nicht, dass es in St. Nikolaus auch einmal eine Kirchgasse gab. Jetzt ist mir auch die Diskrepanz zwischen den amtlichen Aufstellungen in den Adressbüchern und den Kommentaren zum Beitrag „Städt. Aufschlags-Station“ klar. Die Höttinger-Riedgasse passt zwar noch immer nicht so ganz dazu, vielleicht war der Beamte in der AB-Redaktion aber ein Nicht-Höttinger. Als solcher hat man es nicht gerade leicht mit den dortigen Straßenbezeichnungen, wie ich inzwischen weiß. Lt. AB hieß die Daxgasse bis 1940/1941 Kirchgasse, wobei nur die geraden Hausnummern beibehalten wurden, die (obere) Schulgasse bis 1924 ebenfalls Kirchgasse hier wechselten die HNr. zusätzlich zum Straßennamen (aus Kirchg. 18 wurde z. B. Schulgasse 5) – arme Briefträger!
    Wenigstens der Herr Gefällsaufseher hatte es nicht sehr weit zu seinem Posten, wenn es denn der Franz Kotter aus der Weiherburggasse 4 war. Er ging als „Gefälls-Oberaufseher“ in Pension und dann vielleicht täglich mit einem Schmunzeln an seiner alten Dienststelle vorbei.

    @ Herrn Engelbrecht, zu Ihrer Nachfrage Bichlweg 42/Amras 18: Bei meiner Suche warfen die AB einen „Kiosk gegenüber dem Akzishäuschen Amraserstr.“ aus, betrieben von Josef Wagenbichler, später von F. Lachberger. Da ein Kiosk meist keine HNr. hat, wird oft ein zusätzlicher Hinweis gegeben, hier das Akzishäuschen. Weitere Suche deshalb mittels der Betreiber-Namen. Bei Lachberger ist zu finden „Ferdinand Lachberger, Trafikant, Amras 18“. Daraus habe ich geschlossen, dass auch das Akzishaus sich dort befand. Hat zunächst eingeleuchtet, weil es lt. AB einen „Gefällsposten Fürstenweg (Amras)“ gab. Ich bin dabei vom kaiserl. königl. Fürstenweg ausgegangen, der in einigen alten Plänen von der Sill- / Trientinerbrücke zum Schloss Ambras eingezeichnet ist und habe deshalb in dessen Verlauf (vergebens) nach der Nr. 18 gesucht. Unlängst wurde von Hrn. Roilo ein früherer Beitrag verlinkt, in dem es u. a. um die Panzing-Kapelle ging. Darin ist vermerkt, dass die Amraserstraße früher Amraser Fürstenweg hieß. Doppeltem Irrtum aufgesessen und Überlegungen revidiert: Auf Amras 18 hat der Trafikant Lachberger nur gewohnt, der Kiosk und das Akzishaus müssen in der Amraserstraße gewesen sein.

    Aus 2 Gründen wäre als Standort für mich die HNr. 1 naheliegend: Die ursprüngliche Grenze zwischen Pradl und Innsbruck verlief hier. Ein Akzishäuschen am Ende der Museumstraße musste zwar im Juli 1856 (s. o.) abgerissen, der „Zoll“ aber weiterhin eingehoben werden, deshalb Neuerrichtung in unmittelbarer Nähe erforderlich. Ein wenig zweifeln lässt mich, dass von einem Akzishäuschen die Rede ist. Hätte es ein separates Häuschen gebraucht, wenn doch das ganze Gebäude der Akzise-Verwaltung diente?
    Bei relativ vielen unterschiedlichen Recherche-Möglichkeiten scheint es wie verhext, dass sich diese beiden Amraser Standorte nicht genau verorten lassen.

    Den Seedammweg hatte ich auch in Betracht gezogen, da er von der Bleiche links abzweigend ganz leicht diagonal Richtung Innsbruck führte und so sicher etwas kürzer war, wenn man aus Ost bzw. Südost kam. Was ich nicht wusste ist, dass er, nachdem der See mehr und mehr verlandete, irgendwann gewissermaßen durch den See verlief und damit näher an der Geyrstraße vorbeiführte.
    Wenn der heutige Leopold-Wedl-Weg in Teilen ident ist mit dem damaligen Seedammweg (ich schrieb letzthin irrtümlich „heutiger Seedammweg“, weil ich ihn in einer rel. neuen Karte als solchen bezeichnet sah), dann stimme ich mit Ihnen überein und vermute dieses Akzishaus in der Nähe des ehemaligen Seewirtes. Damit läge dann auch der Hinweis „Amras 114, Nähe Akzis“ im wahrsten Sinne des Wortes doch nicht so weit daneben, wie ich ursprünglich dachte (s. Annonce meines Kommentars vom 15. Oktober ).

    Auch wenn das viele Suchen nicht gerade erfolgreich war, was die genauen Standorte betrifft, hat es doch zumindest drei weitere Tatsachen zutage gebracht: Der von mir am 10. Okt. erwähnte früheste Hinweis auf ein Akzishaus (29. 7. 1856) hat sich inzwischen um ca. 25 Jahre nach hinten verschoben auf den 22. 10. 1832. Ein weiteres, in den AB nicht erwähntes AH scheint es gegeben zu haben u. zw. in der oder nahe der Karwendelstraße. Hier wird im ATA am 22. Sept. 1928, S 10 von mangelnder Beleuchtung im Bereich Bahndurchlass/Akzishäuschen berichtet. Und schließlich hat der bisher angenommene Abbruch des Akzishauses bei der Triumphpforte nicht 1907/1908 stattgefunden, sondern wurde erst im Dez. 1913 in Angriff genommen. Das hängt u. a. auch zusammen mit einer sehr interessanten Persönlichkeit namens Robert Nissl (Nißl). Aber das ist eine andere Geschichte, nicht minder spannend …

    1. Nachtrag zum „Fürstenweg“: Auch die damaligen „Strassennamen“ darf man wohl nicht so ganz genau nehmen.
      „Aktuell“ taucht er ja auch am Paschbergweg auf
      https://innsbruck-erinnert.at/im-flurnamenparadeis/
      wo ich bisher der Meinung war, dass dieser der Vorläufer der Amraserstr. zur Hofburg war.
      Vielleicht war das wohl eher eine Kategorie (wie Landesstr., Bundesstr.), welche darauf hindeutete, dass diese Straße vom Regenten benutzt, daher laufend in Stand gehalten wurde und – wie damals die Amraserstr. – ev. sogar mit schattigen Bäumen versehen war …

  13. Es ist ja wirklich interessant, Frau Stolz, wie Sie mit Ihrer „Doktorarbeit“ einen richtigen „Akzis-Boom“ ausgelöst haben, obwohl schon früher an anderer Stelle die Möglichkeit da gewesen wäre, wie Herr Roilo treffend bemerkt hat.

    Angesichts der alten Fotos und Pläne um die Jahrhundertwende läßt sich schon nachvolziehen, warum viele Standorte kauim aufzufinden sind, wie am Beispiel Amras: Konnten sich die Amraser noch über diverse Hausnamen etc. recht exakt verständigen, mußte ein „Fremder“ wohl zur Bezeichnung „Nähe Akzishäuschen“ greifen, egal ob er beim (heutigen) Cafe Olympia oder beim DEZ war. Weiter südlich kam halt noch die Kirche als Fixpunkt in Betracht …

    Aber ich denke auch, dass diese Häuschen nur an „strategischen“ Punkten an Ortsgrenzen und Güterwegen Sinn machten.

    Zufällig ist mir übrigens gerade ein interessantes Foto untergekommen, einmal nicht aus Amras …:
    https://www.sagen.info/forum/media/mauthaus.65824/

    1. Danke für Ihren Hinweis, Herr Roilo! Ich habe den Kommentar von Herrn Engelbrecht zum „Würstelstand-Beitrag XII“ gesehen und vermute jetzt mal, er hat ihn weniger wegen des Würstelstandes eingestellt (zumal dieser ja im Titelbild gezeigt wurde), sondern wegen des Hinweises auf ein Akzishäuschen 😉 Auch an Sie, Herr Engelbrecht, vielen Dank!

      Das Akzishaus ist sicher mit dem von mir in diesem Beitrag am 10. Oktober 2022 um 19:50 Uhr als Zitat aus dem AB von 1910 erwähnten „Gefällsposten Nr. 6 Brennerstraße“ ident. Ich habe jetzt nochmals die in Frage kommenden Adressbücher durchgesehen, ob sich vielleicht in einem noch ein näherer Hinweis fände, aber es gibt nur die beiden Bezeichnungen „Brennerstraße“ und „Brennerstraße (Transformatorenhaus)“.

      Die von Herrn Engelbrecht genannte Frau Barbara Millinger wird in den Adressbüchern unter „Handel und Gewerbe mit „Stickerei-, Tamburier- und Klöppelarbeiten“ gelistet. Vor der Brennerstraße (von 1935 – 1939) betrieb sie einen Kiosk an der Ecke Pradler Straße/Amraser Straße/Roseggerstraße. Ob sie an den beiden Standorten tatsächlich Stickwaren verkaufte?
      Die Frage drängt sich deshalb auf, weil vor ihr eine Trafikantin (Paula Engl von 1936 – 1937) und ein Trafikant (Wilhelm Jordan von 1938-1939) den Kiosk an der Brennerstraße (ohne den zusätzlichen Hinweis „ehem. Akzishäuschen“) betrieben. Ab 1940 ist Frau Millinger dann dort zu finden und nach den ABn 1940 u. 1941 sieht es so aus, als hätte sie sich den Kiosk mit Herrn Jordan geteilt. Er wird unter „Tabaktrafikanten Kiosk Brennerstr.“ genannt, sie unter „Stickerei…. Kiosk Brennerstr. (ehem. Akzishäuschen)“.

      Ich glaubte ja ursprünglich, dass sich dieser Gefällsposten Nr. 6 hier befand. Schon vorhanden, aber nicht mehr gebraucht wäre es naheliegend gewesen, aus dem Zollhäusl einen Kiosk zu machen. 3 Gründe haben mich diese Vermutung wieder verwerfen lassen: 1) In den ABn werden die Gefällsposten bis 1939 aufgelistet, als ob sie noch aktiv wären. 2) Auf dem Gross-Plan von Innsbruck 1835-1840 ist ein „Zoll Haus“ eingezeichnet, allerdings etwas weiter westlich vom Bierstindl. 3) Der Zusatz „Transformatorenhaus“ schien mir besser zum Sillwerk-Gebäude am Fuße des Hohlwegs zu passen.

      Jetzt nach dem Hinweis von Herrn Engelbrecht dachte ich erfreut, wie gut, dass bei den Millinger-Einträgen zum Kiosk die noch genauere Ortsangabe „ehemal. Akzishäuschen“ zu finden ist, also müssen die beiden Behausungen doch ident gewesen sein; ein weiterer Standort somit gesichert. Falsch gedacht.
      Heute fand ich im AB von 1953 zwei Einträge zu Millinger Barbara: Einmal unter „Stickereien“ die Adresse „Brennerstraße 6“ und einmal unter „Krawatten“ die Adresse Brennerstraße 6b, Ecke Hohlweg“. Jetzt gehe ich davon aus, der Gefällsposten Nr. 6 befand sich am Fuße des Hohlweges und der Kiosk in der Kurve wurde eigens als solcher errichtet. Womöglich auch falsch gedacht.

      Im Beitrag https://innsbruck-erinnert.at/bis-vor-wenigen-jahren/ vom 10. Juni 2020 weist Herr Morscher darauf hin, dass eine der letzten Studien von Herrn Dr. Herbert Geiler ein umfangreiches Manuskript aller Innsbrucker Kioske war. Vielleicht wird diese Studie ja einmal zugänglich gemacht und es stellt sich heraus, dass der eine oder andere Kiosk einst ein Akzishäuschen war?

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