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Wiener Bäckerei

Wiener Bäckerei

Was ist eigentlich eine Wiener Bäckerei? Einerseits sicherlich eine Bäckerei in Wien. Aber andererseits auch eine besondere Backtradition. Croissants und Kaisersemmeln? Schon mehrfach habe ich die auf das noch vorhandene Schild einer Wiener Bäckerei in der Stafflerstraße hingewiesen. Leider hat diese Bäckerei keine bleibenden Erinnerungen hinterlassen. Doch zurück zu unserem Foto.

Eugen Bulacher´s Wiener Bäckerei. Das Geschäft gibt es nicht mehr. Zumindest nicht als Bäckerei. Wenn wir die Adressbücher konsultieren, dann finden wir bereits ab 1898 die Bäckerei des Josef Bulacher in der Maria-Theresien-Straße 9. Allerdings nur bis 1900. Danach, von 1901 bis 1909, finden wir das Geschäft in der Liste der Bäckereien in der Kapuzinergasse 8. Der Meister selbst ist 1911 verstorben.

Man könnte auf die Idee kommen, dass zwei Männer mit einem ausgefallenem Familiennamen, die im gleichen Handwerk tätig waren, entfernt mit einander verwandt sein könnten. Aber das zu bestätigen oder zu widerlegen gibt es andere Hilfsmittel.

Und wenn wir nun wieder auf das Adressbuch zurückkommen entdecken wir Eugen Bulacher in den Jahren 1913 bis 1916 in Hötting. Eine kurze, aber auch eine gefährliche Zeit. Und dann fragen wir uns noch etwas: Als Adresse ist Kirchgasse 3 angeführt. Aber in Hötting und nicht wie heute in Mühlau. Was könnte da die Lösung sein?

Dieses Foto wurde in etwa mit den hier skizzierten Fragen von einem langjährigen Freund des Stadtarchivs vorbeigebracht. Ich bin eigentlich sicher, dass er die Lösung schon davor kannte. Da es aber ein wirklich fesches Foto ist, möchte ich es der verehrten LeserInnenschaft nicht vorenthalten.

(Privatsammlung Innsbruck)

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare
  1. Die damalige Kirchgasse in Hötting führte von der Schneeburggasse (Ghf Bären) hinauf zur alten Kirche.
    Später wurde die Kirchgasse zur Daxgasse umbenannt.
    In den 70-iger u. 80-iger Jahren war dort immer noch eine Bäckerei, jedoch führte diese Herr Edmund Linder,
    (vulgo Linder Mundl).
    Seit dem die Bäckerei dort nicht mehr weitergeführt wurde ist dieses Haus ein privates Wohnhaus.

  2. Kleine Korrektur zum Obenbeschriebenen:
    Herr Linder hatte den Vornamen Raimund, (nicht Edmund),
    für uns war er der Mundl, bei dessen Frau wir in der früh vor der Schule die geliebten Salzstangeln kauften.

  3. Die Bäckerei von Josef Bulacher sieht man im vorigen Beitrag zur Viaductgasse recht auffällig auch dem Eckhaus ragen.

    Das wieso und warum des Begriffs „Wiener“ Bäckerei ist nicht leicht zu finden, in Italien ist das anscheinend ein geschützter Begriff. Letzteres ist durch eine jener bekannten Schrapnellwirkungen aus Googles Tiefen aufgetaucht. Es muß Kriterien geben, wann man seine Bäckerei eine Wienerische nennen darf.

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