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Herbert War’s Nicht

Herbert war’s nicht

Kennen Sie den Roman „Die weiteren Aussichten“ von Robert Seethaler? In diesem Werk spielt eine Tankstelle eine nicht ganz unwesentliche Rolle, die schließlich – nicht ganz zufällig – „in einem ohrenbetäubenden Inferno aus Krach und Flammen explodiert.“ Ganz so spektakulär war das Ende der Tankstelle auf der Hungerburg dann doch nicht, aber wie mir diese Aufnahmen in die Hände gefallen sind, musste ich doch an den Roman denken. Zumal auch die Hungerburger Tankstelle eines Tages nicht ganz zufällig in Flammen stand. Aber der Reihe nach.

Knapp 20 Jahre existierte die von Anton Köchler und Anton Spielmann erbaute Tankstelle auf der Hungerburg (Höhenstraße 129). Zwischenzeitlich vom AGIP-Konzern übernommen, diente sie kurzzeitig auch als Unterkunft für das Polizei-Wachzimmer Hungerburg, ehe sie zu Anfang der 1980er-Jahre geschlossen und dem Verfall preisgegeben wurde. Von amtlicher Seite wurde sie deshalb 1982 sogar als „eine Verunstaltung gem. §46a der Tiroler Bauordnung“ eingestuft.

Ehe jedoch der Bagger anrückte, um diese „Verunstaltung“ zu beseitigen (hier zu sehen) wurde das Areal der Feuerwehr für eine „heiße Übung“ zur Verfügung gestellt. Und so rückte am Abend des 9. November 1982 die FF Hungerburg gemeinsam mit der FF Hötting und der Berufsfeuerwehr (2. Gruppe, KÖF und RSF) zu einer Einsatzübung am unteren Parkplatz aus. Für die Feuerwehrmänner galt es zum einen einen Fahrzeugbrand und zum anderen das Feuer in der Tankstelle (die zunächst allerdings nicht recht brennen wollte) zu löschen.

Den Ausgangspunkt für die Bekämpfung des Autobrandes bildete das TLF 1000 der FF Hungerburg. Gut zu erkennen sind der Zumischer und der Schaummittelbehälter.
Die 1. Gruppe der FF Hungerburg hatte den Fahrzeugbrand rasch unter Kontrolle …
Nun brennt sie doch. Auch aus der Tankstelle schlugen die Flammen heraus …
… doch das in Eigenregie gebaute TLF 4000 der FF Hötting hatte für den ersten Löschangriff genügend Wasser mit dabei.
Unter Atemschutz wurde die Brandbekämpfung aufgenommen. Bemerkenswert scheint, dass die beiden Atemschutzträger weder Schutzjacken noch Handschuhe angezogen hatten.
Die ATS-Trupps der beiden ausgerückten Einheiten übten neben dem Innenangriff auch die Menschenrettung.
An der von Peter Pescoller (Ausbildungsoffizier der Berufsfeuerwehr), Wolfgang Jilg (Verbindungsmann der FF Hungerburg) und Heinrich Prader (Kommandant der FF Hungerburg) geleiteten Einsatzübung beteiligten sich insgesamt 53 Mann.

(StAI, Archiv der Feuerwehr Innsbruck, Diasammlung der BFI)

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