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Unwetter In Tirol

Unwetter in Tirol

Mitte Juni 1910 wurde Tirol von schweren Überschwemmungen heimgesucht. Zur Schneeschmelze kamen noch tagelange Regenschauer hinzu, die Bäche und Flüsse im ganzen Land über die Ufer treten ließen. Der Schwerpunkt des Hochwassers und der Verwüstungen lag zwar im Außerfern und dem Oberland, aber auch im Bereich des heutigen Stadtgebietes von Innsbruck gab es Schäden.

Am 14. Juni 1910 gab es in Zeitungen die ersten Meldungen, dass der Inn langsam im Steigen sei und eine große Zahl an Baumstämmen und anderen Treibgutes mitführe. Die Blätter äußerten außerdem die Sorge, dass die Unwetter im Oberland wohl heftig gewütet hätten.

In den folgenden Tagen kam es dann zu immer dramatischeren Schilderungen von der Situation im Westen des Landes. In Innsbruck selbst war der Inn weiter angestiegen, sodass er am 16. Juni bereits bis zu Eisenträgern der beiden Innbrücken reichte. Bei der Einmündung des Höttinger Baches in Maria Hilf musste ein Damm errichtet werden, um die Überflutung der Straße zu verhindern. Auch an anderen Stellen, etwa im Bereich des Turnusvereinshauses, wurden Schutzmaßnahmen getroffen. In vielen Gebäuden der Innstraße war das Grundwasser in Kellern bis auf 1 Meter angestiegen. In der Höttinger Au waren die Überschwemmungen am bedeutendsten. Dort hatte einerseits der Gießenbach gewütet und andererseits war der Inn in den Auen über die Ufer getreten und hatte beispielsweise das Schmiedhäusl überschwemmt.

Auf diesem Bild auf die Höttinger Au, das allerdings nicht aus dem Jahr der Überschwemmung stammt, lässt sich erahnen, dass der Inn viel Platz für Überschwemmungen besaß. Stadtarchiv/Stadtmuseum PH 20578.

Zahlreiche Schaulustige hatten sich bis weit in die Nacht hinein am Innufer in der Stadt und auf den Brücken eingefunden, um das Spektakel zu beobachten. Außerdem berichteten die Zeitungen, dass viele Menschen Holz in „respektablen Vorräten“ aus dem Inn gefischt hatten.

Bereits am nächsten Tag konnte man jedoch Entwarnung für Innsbruck geben aus den anderen Teilen das Landes kamen indes jeden Tag neue Schreckensmeldungen über die Verwüstungen und Todesopfer des Hochwassers. Besonders in Vorarlberg und dem Außerfern wurden Schäden in Millionenhöhe gemeldet.

(Titelbild: Innsbrucker Nachrichten, 16. Juni 1910, S. 6)

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