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50. Stiftungsfest Der Innsbrucker Liedertafel, Teil 1

50. Stiftungsfest der Innsbrucker Liedertafel, Teil 1

Im Jahr 1905 feierte die Innsbrucker Liedertafel am 10., 11. und 12. Juni ihr 50. Stiftungsfest. Dafür wurde ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm geplant. Die Innsbrucker Nachrichten vom 5. Mai 1905 berichteten von den regen Vorbereitungstätigkeiten: „In der Kreisen unserer Liedertafel herrscht dermalen eine geräuschlose aber rege Tätigkeit. Diese gilt dem 50jährigen Jubelfeste dieses Vereines, welches, wie bereits gemeldet, in den Pfingsttagen d. J., d. i. am 10., 11., und 12. Juni abgehalten wird. die Teilnahme an dem Jubelfeste verspricht eine rege zu werden. Über die an die befreundeten Vereine des In- und Auslandes ergangenen Einladungen sind bereits zahlreiche Anmeldungen von Abordnungen eingegangen. Auch an Ehrengaben, die Zeugnis von dem Anteile geben, welche die Freunde und Gönner des Vereines an dessen 50jährigem ehrenvollen Bestande nehmen, fehlt es nicht.“

Die oben abgebildete Postkarte wurde zum 50. Stiftungsfest der Innsbrucker Liedertafel im Jahr 1905 im Verlag Karl Redlich in Innsbruck herausgegeben. Die Fotografien stammen von Max Ketzler. Die Karte zieren zwei Abbildungen und mehrere Textteile, die neben, ober und unter den Bildern angebracht wurden. Das erste Bild zeigt eine Innenansicht des Sängerheims, das seit 1886 in einem eigens errichteten Gebäude in der Bürgerstraße 14 beheimatet war. Zu sehen ist ein zwei Geschosse hoher, sehr geräumiger Saal, der mit einer beeindruckende Decken- und Wandvertäfelung ausgestattet ist. Der Raum wird von einem Kronleuchter beleuchtet. An den Wänden sind zahlreiche Bilder, diverse Auszeichnungen und zwei Skulpturen angebracht. An der Rückwand steht ein Flügel, im restlichen Raum sind zahlreiche Tische mit Stühlen aufgestellt.

Auf der zweiten Abbildung sind vier Gegenstände zu sehen, die sich im Besitz der Innsbrucker Liedertafel befanden: Ganz links steht ein Trinkglas, eine in Silber gefasste Kopie des von Wolfgang Amadeus Mozart höchstpersönlich in seinen letzten drei Lebensjahren verwendeten Trinkglases, das sein Sohn Carl Thomas 1856 der Innsbrucker Liedertafel vermachte. Auf dem Boden des Originalglases wurden die Siegelabdrücke von Wolfgang Amadeus und Carl Mozart angebracht. Daneben ist eine Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft aus dem Jahr 1884 abgebildet, die der Innsbrucker Liedertafel 1884 als Anerkennung für ihre Leistungen überreicht wurde. Bei dem dritten Gegenstand handelt es sich um ein „Sängerzeichen“, beim vierten um einen mit Rubinen besetzten Pokal aus Gold und Silber, den die Innsbrucker Liedertafel beim Internationalen Sängerwettbewerb, der 1880 in Köln abgehalten wurde, als Auszeichnung für den 1. Platz in der II. Klasse erhielt.

Der Text links von der ersten Abbildung lautet: „50. Stiftungsfest der Innsbrucker Liedertafel / 1855-1905“, der Text auf der rechten Seite ist der Wahlspruch der Innsbrucker Liedertafel: „Stets behalt‘ den reinsten Klang – deutsche Treue, deutscher Sang!“ Über den Ablauf der Feierlichkeiten am Pfingstwochenende 1905 werde ich im zweiten Teil des Artikels, der am 27. August erscheinen wird, berichten.

(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer-3-266)

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