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Raritäten Aus Der Sammlung Kreutz – XXII

Raritäten aus der Sammlung Kreutz – XXII

Heute schauen wir auf eine klassische Szenerie, die Walter Kreutz interessiert hätte: eine alte Straßenbahngarnitur hält an einer Station und lässt Passagiere ein- und aussteigen. So weit so einfach. Wir könnten uns jetzt fragen, welche Station das ist. Und vielleicht auch noch die Zeit etwas näher zu bestimmen.

Doch das Bild beherbergt eine wirklich große Menge an Details, die zu erklären wären: Was sind das für Wappen(?) an der Außenseite der Garnitur? Welche bedeutenden Schriften sind an die Innenseite der vorderen Einheit wohl angebracht? Ist das Schaffner auf der hinteren Plattform?

Wo wir uns befinden, ist kein echtes Rätsel. Dennoch hat die Wand so ein bisschen was zu erzählen. Das Dreieck mit Pfeil zum Beispiel.

So wird aus einem eher banalen Foto – hoffentlich – eine Quelle für umfangreiche Diskussionen auf diesem Forum.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Slg. Kreutz)

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare
  1. Jedenfalls scheint das kein Triebwagen der Basler Garnituren zu sein. Sieht man da ein Exemplar der Thunersee Bahn? Mit – Phantasie ohne Netz – den Wappen dortiger Örtlichkeiten? Es ist halt wieder ein unscharfes Foto, welches auch keine ENtscheidung zuläßt, auf welchen Beruf das Dienstkappl auf der hintersten Plattform hinweist.

    Jedenfalls ist der Krieg noch nicht so lange her. Das Zeichen neben dem Eingang verweist auf einen Luftschutzkeller. In der Nähe könnte es einen Einschlag mit Druckwellenschaden gegeben haben. Die dabei zu Bruch gegangene Scheibe des Geschäfts, die auf meiner verlinkten Postkarte noch ganz war, ist noch provisorisch geflickt.

    1. Laut Bombenkataster gab es sowohl bei diesen Häusern als auch in der Häuserzeile westlich der Rudolf-Greinz-Straße Bombeneinschläge!

  2. Ohne im Kreutz nachzuschauen:
    Das abgebildete Fahrzeug war ein Einzelstück, welches im Jahre 1947 von der Stadt Winterthur an die Stadt Solbad Hall verschenkt wurde. Darum sind links auch das Wappen von Winterthur und rechts jenes von Solbad Hall zu sehen.
    In Hall konnte er mangels eigener Straßenbahn nicht eingesetzt werden und wurde deshalb an die IVB weitergegeben.

  3. Es wirft sich die Frage auf ob das überhaupt bei uns in Innsbruck ist. Herr Kreuz hat ja in verschiedenen Städten Straßenbahnen fotografiert.
    Die Kennzeichnung von Luftschutz Kellern war bei uns ein großer weißer Pfeil auf schwarzem Grund.
    Manche sind heute noch sichtbar wie z.B. im Saggen.
    Das Haus bei der 3er Umkehrschleife ist auch nicht stimmig.
    Also weiterrätseln……………….

  4. Na, na, na, naaa, Herr schneider, das ist schon eindeutig-st Innsbruck-Pradl – die ehemalige 3-er Endstation. Und die Geschäftsschaufenster waren noch nach 1950 länger mit Holz „breit gerahmt“, sagen wir es einfach so…
    Was aus dem vielversprechenden Jungkünstler wohl geworden ist, der (wenn ich richtig sehe!) eine orthodoxe Kirche und eine Stadtansicht mit hohem Turm auf die Holzverkleidung des fehlenden Schaufensters gemalt hat?
    Vielleicht meldet er sich freiwillig? Ist ja verjährt…!

  5. Herr H Sie haben recht, es ist die Umkehrschleife der Linie 3 – ich habe es aus 1955 Jahren anders in Erinnerung.
    Laut Buch von Herrn Kreuz handelt es sich um eine Aufnahme aus dem Jahre 1947 Triebwagen TW 17 ex Wintterthur und Beiwagen 133 der Linie 3
    Das mittlere Fenster des BW ist noch mit einer Holzfaserplatte verglast.
    Zitat aus Buch von Herrn Kreuz Straßenbahnen von Innsbruck:
    29. August 1947 – TW 17 ex Winterthur leihweise in Betrieb genommen. Solbad Hall hatte von seiner Patenstadt Winterthur diesen 600 Volt TW geschenkt bekommen, der den Hallern aber mangels einer 600 Volt Straßenbahn nichts nützte. Der Wagen kam zumeist auf der Linie 3 zum Einsatz.

  6. Ein fantastisches Bild für Fans der Innsbrucker Tram, wieder mal vielen Dank dafür! Fotos mit exotischen Fahrzeugen, die nicht museal erhalten werden konnten, sind natürlich immer ganz besonders interessant. Mit dem winzigen, damals bereits hoffnungslos veralteten und zu kleinen Beiwagen wirkt das Bild nochmal so gut.

    Der abgebildete Triebwagen war, wie oben von Herrn Rangger schon ausgeführt, in Innsbruck ein Unikat. Er war das erste Gebrauchtfahrzeug nach dem WWII aus der Schweiz und mir scheint, dass die IVB durch ihn möglicherweise „auf den Geschmack gekommen sind“ und auf Grund der Erfahrungen mit diesem Fahrzeug ab 1950 mit der Beschaffung gebrauchter Trieb- und Beiwagen aus Basel (9 Triebwagen 1950-58, 10 Beiwagen 1950-52) , Zürich (4 Triebwagen 1954) und Interlaken (6 Trieb- und 6 Beiwagen 1953) eine teilweise gelungene und teilweise auch übel gescheiterte Pseudo-Modernisierung von Teilen Fuhrparks durchführten, statt wie die anderen großen österreichischen Straßenbahnbetriebe Neufahrzeuge zu kaufen.
    Mitten im WWII musste man ebenfalls schon drei Gebrauchtfahrzeuge kaufen, aber aus Remscheid in Deutschland, das waren die Tw 13, 14 und 15 in 1940, von denen leider ebenfalls keiner mehr erhalten ist.

    Wirklich „klassisch“ (oder eigentlich fast schon langweilig, weil damals alltäglich) wäre vielleicht diese Aufnahme von der gleichen Stelle, ein Basler Zug aus Tw 27 und Bw 152 (22.6.1964, Fotograf:in unbekannt, Negativ in meiner Slg.): https://postimg.cc/MXtxGzMf

    Hier stand Tw 17 schon defekt am Abstellgleis und wartete auf die Verschrottung: https://postimg.cc/qgRLSdKx (23.8.1956, Fotograf:in unbekannt), aus meinem Archiv). Ein gleichartiger Triebwagen der Straßenbahn Winterthur ist meines Wissens nach leider nicht erhalten.
    Ja, die Zielbeschilderung auf diesem Foto ist sehr exotisch, möglicherweise war die Wiederbelebung der Linie 1H als Messelinie von 26.8.-3.9.1950 sein letzter Einsatz gewesen.

    Eine Besonderheit dieses Wagens war das Zielschild mit schwarzem Text auf weißem Grund und Zielangabe direkt neben der Liniennummer, optisch angeglichen an jenes des als „Mailänder“ bekannten Tw 60 und an die Rollbänder der Busse und O-Busse; es scheint, als wollte man bei dem Fahrzeug Modernisierungsmöglichkeiten ausprobieren, jedenfalls ging man danach von den alten runden Liniennummern-Tafeln mit beleuchteten weißen Ziffern auf schwarzem Grund ab (Ausnahme: die beiden 1953 beschafften Triebwagen der Rechtsufrigen Thunerseebahn), und tafelte fürderhin die Liniennummer in besser lesbarem Schwarz auf weißem Grund.

    Schön jedenfalls, wenn immer noch bisher ungesehene bzw. unveröffentlichte Aufnahmen der selten fotografierten Exoten der Innsbrucker Tram auftauchen.
    (Die meisten Zeitdaten in meinem Beitrag stammen aus dem „Kreutz“-Buch).

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