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Hinaus Ins Land (100)

Hinaus ins Land (100)

Als Stadtarchiv konzentrieren sich unsere Bestände natürlich vor allem – aber nicht nur – auf das Stadtgebiet von Innsbruck. Fotosammlungen mit Innsbruck-Bezug enthalten oft auch Ansichten aus Tirol (und darüber hinaus), vielfach leider ohne Beschriftung. Können Sie uns vielleicht bei der Zuordnung behilflich sein?

Ja, ich weiß, das ist überhaupt kein Rätselfoto, das erkennt man auf den ersten Blick! Oder zumindest auf den zweiten. Auf jeden Fall mit googeln. Vielleicht gibt es zumindest spannende Details zu entdecken? Und wie fast immer sind Hinweise zur Datierung herzlichst willkommen!

Unabhängig vom Rätsel- und Diskussionsgehalt schien mir die Komposition sehr stimmig: ein langer Weg, mal geradlinig, ab und zu doch kurvig, mit Bekannten, Offensichtlichen, aber irgendwann verliert sich der Weg doch im Unbekannten, oder zumindest im Unsichtbaren, das es zu erkunden gilt.

Das ist dann doch ganz passend für diesen Anlass, wird mir heute doch die Ehre zuteil, mit Ihnen das 100er-Jubiläum von „Hinaus ins Land“ zu feiern. Vor zwei Jahren, neun Monaten und zwei Tagen sind wir gestartet. In Alpbach, wie sich herausgestellt hat.

Wäre ich technisch versiert wie der p.T. Kollege Hofinger (und würde sich nicht die Arbeit rund um mich auftürmen), dann könnte ich Ihnen nun eine wunderbare Landkarte präsentieren, wo wir überall schon waren. Und wie viele Kilometer Strecke das zusammengenommen sind. Es würde halt damit beginnen, dass die werten Autoren und Autorinnen dieser Serie die Rätsel auch immer verlässlich auflösen und dabei den Pin auf der Karte entsprechend setzen… Tja.

Der südöstlichste Punkt war glaube ich das Kartäuserkloster Seitz (Žiče) in Slowenien, der nordwestlichste Memmingen. Recht weit im Osten waren wir auch mit Wallern im Burgenland, und im Süden bin ich mir jetzt gar nicht sicher, das liegt ja quasi vor der Haustür, war es Welschnofen?

Und welche Lehren kann man aus all diesen Beiträgen ziehen?

Zum einen, dass Sie liebe Leser:innen und Leser über fantastische Ortskenntnisse und vor allem auch über ein ausgeprägtes (fotografisches) Gedächtnis verfügen, wovon sich so manche Stadtarchivar:innen (zuallererst ich) einiges abschneiden könnten. Ja, wenn nicht schon davor, diese Serie hat mich wohl endgültig entlarvt. Auf jeden Fall, ein herzliches Dankeschön an alle Ratenden und Auflösenden, das ist wirklich beeindruckend!

Die Zahl der ungelösten Bilder lassen sich an einer Hand abzählen (vor allem Bergketten, wenn ich mich richtig erinnere). Und das ist die nächste Lehre, dass es sich durchaus auszahlt, ein Bild nach einigem zeitlichen Abstand neu anzugehen, ich denke da an das Kartäuserkloster Seitz, oder auch an Niedersonthofen.

Und, um zum dritten mal bei de Ruinen des Klosters Seitz zu bleiben, dieses Rätsel hat ja Kollege Hofinger mittels Google Lens geknackt. Das ist eine der weiteren Lehren für mich, die umgekehrte Bildersuche fix in meinen Recherchealltag einzubinden. Eine ganze Reihe von Rätseln sind ihnen dadurch leider (oder zum Glück) schon erspart geblieben.

Zuletzt, ist eine Lehre aus dieser Serie für den Archivalltag, dass es sich bei der Bearbeitung auszahlt, einschlägige, durchsuchbare Begriffe wie „unbekannt“, „unidentifiziert“, bei kleineren Zweifeln auch „vielleicht“ in die Datenbank einzutragen, um solche Bilder überhaupt wiederfinden zu können. Allein mit „Dorf“ oder „Haus“ wären diese Datensätze wohl für immer verloren. Oder zumindest so lange, bis eine automatisierte KI-Unterstützung in die Datenbank implementiert wird.

Ich wiederhole mich zwar, aber noch einmal bedanke ich mich bei allen Mitratenden, nicht nur für Ihre Fachkompetenz, sondern auch für Ihre Engelsgeduld und Ihre Höflichkeit, wenn Ihnen das 101. „unverkennbare“ Ortszentrum unter dem Deckmäntelchen eines Rätsels vor die Augen gehalten wird.

Nun, denn lasst die Reise weiter gehen…

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, 05.126 Foto Holy, Ph-Holy-0160)

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare
  1. Genau Zürs. Der Standplatz des Photographen ist in etwa da, wo heute ein Erinnerungsstein die Wasserscheide zwischen Schwarzen Meer und Nordsee ist. In Blickrichtung fließt alles zum Lech/Donau. Rückseitig geht’s über Alfenz Richtung Rhein.

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