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Häusersalat

Häusersalat

Wenn wir uns dieser Aufnahme einmal nicht unter dem Aspekt „Wo?“ nähern, sondern uns einmal die Situierung der Gebäude anschauen. Wenn ich es richtig sehe, gibt es zum Zeitpunkt dieses Fotos keine zwei Häuser, die nach einem System oder einer gemeinsamen Logik errichtet zu sein scheinen. Es gibt einen regelrechten Häusersalat. In den folgenden Jahren werden mehrere davon ersatzlos gestrichen; will sagen abgebrochen. Auch geht es dort heute nicht mehr ganz so beschaulich zu. Aber wo geht es heute noch so zu wie vor 90 Jahren? Eben.

Inzwischen ist es in der Gegend trotzdem wieder deutlich ruhiger geworden. [Bitte erspart mir in den Kommentaren den rituellen Austausch partei-politischer Standpunkte!]

Damit die arme Seele ihren Frieden hat, wollen wir schon wissen, wo wir uns befinden.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum, So-4-260)

Dieser Beitrag hat 12 Kommentare
    1. Entschuldige – nicht abgespranzt! Ihre Lösung war bei mir noch nicht aufgetaucht! (Imst ist halt weit weg von Innsbruck haha)

  1. Die genaue Datierung müsste sich anhand einiger Bilddetails zuverlässig eingrenzen lassen:

    Das Rettungsheim in der Wilhelm-Greil-Straße wurde im Oktober 1927 nach einjähriger Bauzeit fertiggestellt. Im März 1928 wurden im selben Haus die „Kammerlichtspiele“ eröffnet.
    Zumal keinerlei Außenreklame für die Kammerlichtspiele zu erkennen sind, dürfte das Bild Ende 1927 aufgenommen worden sein.

    Links sieht man den Ansitz Haidenburg, welcher 1946 abgerissen wurde.
    Die alte Handelsakademie im Hintergrund wurde im März/April 1939 abgerissen. Bereits 1925 machte das Haus laut den Zeitungen „in seiner Baufälligkeit und Verwahrlosung des Äußeren keinen guten Eindruck mehr….“. Der Abriss war aus städtebaulichen Gründen bereits seit längerer Zeit beabsichtigt, weshalb das Haus nicht mehr instandgehalten wurde.

  2. Der Kaufpreis für das Grundstück rechts neben dem Rettungsheim lag 1930 bei 78 Schilling pro Quadratmeter, was sich auf Grund der zwischenzeitlichen Währungsreformen jedoch nur schwer in Euro umrechnen lässt.

  3. Jetzt habe ich den früheren Beitrag, in dem das Rettungsheim in der Wilhelm-Greil-Straße ebenfalls aufschien, gefunden

    http://innsbruck-erinnert.at/ungewoehnlicher-blickwinkel/

    Als ich gestern abends den neuen Beitrag sah, wusste ich schnell, wo das ist, wollte aber unbedingt diesen Link noch in meine Lösung aufnehmen und fand ihn nicht. Deshalb auch meine ‚Verspätung‘! Eh klar: Nach was soll man suchen?? Jetzt, in der Früh, ging es leichter!
    Leider hat, wie ich gerade sehe, Herr Morscher nie mitgeteilt, ob damals meine Lösung auch gestimmt hat

  4. Bleibt noch die Frage welchen Mittelpunkt wessen das Schild Zentrale verheißt.

    Das am Foto erkennbare Samariterfresko des ehemaligen Rettungsheimes war in späteren Jahren des Öfteren ein kleines Rätsel für aufmerksame Touristen, die den Zusammenhang mit der längst ans Sillufer übersiedelten Rettungsgesellschaft nicht kannten. Es wird wohl bis zum Umbau des Hauses 2011 existiert haben. Auch so eine Zusatzfrage.

    1. Im Parterre des Hauses Welsergasse 7 befanden sich die Räumlichkeiten der „Filmzentrale Innsbruck“. In der Österreichischen Filmzeitung vom 30. Juli 1927 findet man folgendes Inserat:

      „Altfilme in Rollen.
      ca. 500-600 Kilogramm. Filmabfälle ca.
      30 – 40 Kilogramm abzugeben. Preisange- ­
      bote Filmzentrale Innsbruck, Welsergasse 7“
      https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=fil&datum=19270730&query=%22welsergasse+7%22&ref=anno-search&seite=22

      Gut möglich, dass dabei eine Vielzahl von Stummfilmen unwiderbringlich verloren ging.

  5. Wen es interessiert, selbst aber nicht lange suchen will, ein etwas ungenauer Stadtplan aus dem Jahr 1930, in dem das Rettungsheim schon eingezeichnet ist. Etwas nördlich davon in der Verlängerung der Fugger Gasse das (im Weg stehende) Fuggerhaus.
    https://postimg.cc/K1rGN6Xn

    Auf einem früheren Stadtplan (1907) ist das Fuggerhaus mit 33 eingetragen – in der Legende dazu „33 Handelsakademie“. Der bereits bestehende nördliche Teil der heutigen Wilhelm Greil Straße ist hier noch die Karl-Straße bis zum Margarethen Platz, dem heutigen Bozner Platz.
    https://postimg.cc/HJYpP6HF

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