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Fantasie Muss Man Haben

Fantasie muss man haben

In der Sammlung Günter Sommer bin ich auf die oben abgebildete Postkarte gestoßen. Sie ist nicht gelaufen, trägt aber im Adressfeld die Aufschrift „Ernst Friedrich Sta. Karl Walter“. Die Kartentitel lautet: „Projektierte Hafelekarbahn, erste Gipfelbahn Österreichs„. Auf der Bildseite ist eine gemalte Darstellung des verschneiten Hungerburgplateaus mit den Kandler’schen Bauten Hotel Mariabrunn, Villa „Karwendel“ und Villa „Kandlerheim“ zu sehen. Von welchem Künstler dieses Postkartenmotiv stammt, ist mir leider nicht bekannt.

Auffallend an der Abbildung ist, dass die Bergstation der Hungerburgbahn keinerlei Ähnlichkeit mit dem realen Gebäude aufweist. Auch die Kirche, die sich etwas hinter dem Hotel Mariabrunn befindet, steht zwar in etwa an der Stelle der heutigen Theresienkirche, sieht dieser jedoch überhaupt nicht ähnlich. Ähnlich fantasievoll mutet ein schlossartiges Gebäude auf dem Hafelekar-Gipfel an.

Mit roten Linien sind drei Rodelbahnen – die Rodelbahn Umbrückler Alpe, die Rodelbahn Arzler Alpe und die Rodelbahn nach Mühlau – sowie eine angeblich bereits projektierte Hafelekar-Seilbahn (jedoch als eine Linie ohne die Station Seegrube) eingezeichnet. Zwar wurde bereits vor dem Ersten Weltkrieg über eine Aufstiegshilfe zum Hafelekar gesprochen, konkret geplant und erbaut wurde sie schließlich zwischen 1926 und 1928.

Angesichts dieser „fantasievollen“ Darstellung fällt eine Datierung der Postkarte schwer. Die Abweichungen vom tatsächlichen Aussehen sowohl von der Kirche als auch der Seilbahn ließe auf eine Zeit vor deren tatsächlicher Planung schließen. Was meinen Sie dazu?

(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer 1-68)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. jedenfalls nach 1906 (ca) da die Viadukte der Standseilbahn schon stehen und vor dem Bau der Nordkettenbahn. Fenster somit ca 20 Jahre.
    Eine genauere Datierung könnte man eventuell an den Häusern festmachen, ich jedoch nicht.

  2. Viel Phantasie und wenig Naturtreue. Eigentlich nur das Hotel und das Haus rechts davon. Dazu der Turm am Hungerburg see.

    Zum Zeitpunkt der Entstehung dieser Postkarte scheint man von geplanten Projekten wie Kirche und Seilbahn schon etwas munkeln gehört zu haben. Man hat kühn in die Zukunft blickend einmal dr Gegenwart vorausgezeichnet. Kirchen sogar zwei, man kann nie genug davon haben. Oder für Katholiken und Lutherische? Ob die Nordkettenbahn jemals in einem Stück bis zum Hafelekar geplant war? Der KarRinnen Zwang hätte wohl viele Gäste abgehalten und/oder Gipshaxen gekostet.

    Ich bin nebenbei grad draufgekommen, daß ein Bild der Bergstation der Hungerburgbahn aus ihren Anfangszeiten eher Seltenheitswert hat. Hier ein Beispiel, welches die schmale Ausführung des Phantasiebildes richtigstellt. Das Haus dahinter stimmt wieder halbwegs und das Haus rechts unterhalb wurde in der Realwelt der Fotografie laut Text grade um 1908 gebaut (Irrtum nicht ausgeschlossen) https://innsbruck-erinnert.at/08-15/

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