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Das Runde Muss Ins Eckige

Das Runde muss ins Eckige

Im Jahr 1846 bestand Innsbruck aus der Altstadt, der Neustadt und Anpruggen. Viel mehr war da noch nicht, aber man war gewillt, auf den Flanier- und Gemüserabatten der Innsbrucker Bürgerhäuser der Grundstein einer Urbs Alpina zu legen. Ob die Eigentümer der auf unserem Plan besonders liebevoll durchgezeichneten schmalen, aber langen Hinterhausgarteln von der Idee begeistert waren, steht auf einem anderen Blatt. Die finanzkräftigeren von ihnen ließen sich jedenfalls gleich so ein neues Haus an der geplanten Erweiterung der Stadt zuweisen.

Zunächst war das Ferdinandeum noch auf der grünen Wiese hinter dem Angerzell-Schlössel errichtet worden. Die von diesem Prachtbau (wir haben viele schöne Artikel dazu auf dieser Seite) vorgegebene Baulinie legte dann die zukünftige Museumstraße fest, von der die heutige Erler- und Wilhelm-Greil-Straße abzweigen sollten (noch war das ein reines Planspiel, hier eine interaktive Version davon). Mit der Blockverbauung und dieser gut durchdachten Stadterweiterung begann in Innsbruck mit fast 50 Jahren Verspätung – nach den Bauernkriegen war der Stillstand durch die finanzielle Erschöpfung erst langsam wieder der Zuversicht gewichen – das 19 Jahrhundert.

Es ist dann praktisch genau so gekommen, bei der südlichen Erlerstraße entscheid man sich später für einen Knick auf Gilmstraßenhöhe, um den Abstand zur Theresienstraße halten zu können. Man sollte sich anschauen, welche Häuser wie lange in den Pionier-Familien geblieben sind, wahrscheinlich sind heute noch da und dort die Wackernells, Bruggers, Girtlers, Stockers, Schulers, Schöpfs und Wisiols im Grundbuch zu finden.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare
  1. Sehr interessant erscheint die Baulinie der Erlerstraße, welche auf diesem Plan noch nicht mit einem Knick verschwenkt ist. Ohne Verschwenkung würde die Baulinie der Straße fast mitten durch das Kaufhaus Tyrol gehen.

  2. In Reiseführern aus der Zeit dieses Planes liest man, dass man von den Zimmern des Gasthofs Goldene Sonne in der Maria-Theresien-Straße über lauter grüne Wiesen bis zu den Kirchtürmen von Hall schauen konnte.

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