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Dann Schauen Wir Halt Nach Süden

Dann schauen wir halt nach Süden

Kürzlich haben wir gemeinsam Richtung Pradl geblickt. Irgendwie hat das nicht so viel Reaktionen hervorgerufen wie erwartet, obwohl sogar Ing. Roilo wacker die Werbetrommel gerührt hat.

Richtung Pradl war die Welt ja so einigermaßen wieder in Ordnung. Kurz darauf bin ich über den zeitgleichen Blick nach Süden gestolpert. Da auf dieser Aufnahme die Trostlosigkeit und Härte der Nachkriegszeit fast greifbar ist, will ich den Bahnhof – oder was davon übrig ist – der Leserschaft nicht vorenthalten, wobei vor allem die Gebäude im Hintergrund von Interesse sein dürften.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph/A-7-235)

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare
  1. Im mittleren Hintergrund sieht man den Trümmerhaufen des Landeslagerhauses. Vollgestopft mit wertvollen Produkten und Vorräten war es win wichtiges Gebäude. Trotzdem weigerte sich die durch ihre Intelligenz bekannte NS-Führung, das Lager in Anbetracht der Bombengefahr wegen der unmittelbaren Nachbarschaft des Bahnhofs an einen sicheren Ort zu bringen. Man hätte ja damit zugegeben, daß es einen Bombenkrieg gibt (in anderen Städten fielen dieser Geisteshaltung ganze Museen zum Opfer). Im November 44 (ungeprüftes Datum) war es dann soweit, das Lagerhaus soll 3 Tage lang geschwelt haben.

    Interessanter ist aber die Ecke Sterzinger Straße – Heilig Geist Straße. Während der Adambräugarten mit Lagerhaus nicht so eine Überraschung ist, fällt mir doch das gegenüberliegende Eck mit dem niederen, wohl gewerblich genutzten Gebäude auf. Ist bekannt, um welchen Betrieb es sich handelte?

    Interessant wäre auch die Datierung. Es liegt einerseits noch viel Schutt umher, zugleich auch Schnee. Spätwinter 1945 würde zum Schnee passen, auch die liegengelassenen Trümmer. Aber hat man da den Nerv gehabt, das Hauptziel der Bomber mit provisorischen Überdachungen zu versehen? Und bis zum nächsten Winter ist noch lang hin? Man sieht, ich kann mir diese Zeiten mit ihren im Gegesatz zu heute ganz anders gelagerten Prioritäten wahrscheinlich nur nicht vorstellen.

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