Archivding der Woche
Diesmal zerren wir erneut ein eher unscheinbares Ding aus unserer Sammlung ans Licht der Öffentlichkeit. Wie unschwer im Titelbild zu erkennen handelt es sich dabei um ein emailliertes Schild aus Metall. Auf weißem Hintergrund mit roter Umrandung steht darauf in großen Lettern zu lesen „Stütze 4 Km 2 + 458,25“. Ansonsten verraten einem nur die starken Gebrauchsspuren, dass das Schild an seinem Einsatzort Einiges mitgemacht haben muss. Vor allem die Ecken sind bereits stark verrostet, zudem scheint eine notdürftige Reparatur versucht worden zu sein – freilich ohne viel Erfolg.
Viel Information ist das ja nicht, aber die „Wissenden“ unter unseren LeserInnen haben sicher schon eine Ahnung, wo dieses Schild seinen Dienst verrichtete und warum es inzwischen nicht mehr gebraucht wird. Vielleicht können sie uns auch aufklären, was die Beschriftung genau bedeutet?
Auflösung: Vielen Dank an alle fürs mit Raten – bei dem Schild handelt es sich natürlich um das der Stütze 4 der Innsbrucker Nordkettenbahn. Danke auch für die spannenden Anekdoten – wie immer lerne ich was Neues dazu.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck Re-294)
Die Tafel dürfte von der Viererstütze der Nordkettenbahn unterhalb der Seegrube, die ja beim Neubau nicht mehr notwendig war, sein. Die Gesamtlänge der Sektion Hungerburg – Seegrube beträgt zirka 2885 Meter. Die Stütze 4 wird bei 2458, 25 Meter gewesen sein.
Bekannter war die Dreierstütze, hier konnte man lange Zeit zusteigen
Guten Abend Herr Roilo,
möchte Ihnen nicht widersprechen, aber ein Zustieg war bei der Dreierstütze nicht möglich, zumindest nicht zur Gondelbahn.
Zum Einser Sessellift sehr wohl, ich spreche hier von Ende der Mitte der 1960er bis Mitte der 1970er. Ich war damals Mitglied beim
SCS, war Schiclub Seegrube.
Grüß Gott, Herr Pritzi! Wegen der Zustiegsmöglichkeit bei der Dreier hätte ich wetten können, ich konnte mich noch gut an den Steg von oben her zur Stütze erinnern! Zur Sicherheit habe ich nun nachgeschaut: Das war tatsächlich von 1937 bis 1966 möglich! Durch eine Lawine wurde diese ‚Brücke‘ zerstört und nicht wieder aufgebaut!
Habe ich gerade entdeckt: Dieser Zustieg ab 1937 wurde sogar im Beitrag https://innsbruck-erinnert.at/fruehjahr-auf-der-seegrube-i/ vermerkt!
Servus Hermann! Habe eben in dieser Zeit meine Schi beim Schmidhuber Ossi gewaxelt und bin zum ersten Mal (mit sehr sehr zittrigen Knien) mit der Schmidhuber Evi vom Kar heruntergefahren….
Ja, ja – „der König der Nordkette“! Einer seiner Sprüche: „So isch des bei uns – do kennen mir nix!“
Danke Herr Roilo für die Erklärung, konnte mich an die Zustiegsmöglichkeit nicht mehr erinnern.
Der Chef der Schischule Moser war auch eine anerkannte, sympathische Persönlichkeit auf der Nordkette.
Bei der 3er Stütze gab es sehr wohl einen Zustieg zur Gondelbahn dieser diente zur Versorgung der Bodensteinalm und wir von der Bergrettung luden die Schihaxen welche oberhalb der 3er Stütze verunfallten dort in die Gondel. Die unterhalb der 3er mussten wir mit dem Akia bis zur Hungerburg transportieren. War nicht gerade lustig…………
Einige Polizisten machten im Wechsel unter der Woche auch Pistenrettungsdienst auf der Seegrube. Auch an Wochentagen war bei der 3er Stütze großer Andrang und dann wurden wir zum „Reihe“ machen verdonnert. Auch der Abtransport eines Verletzten mit dem Akia
auf der 3er Abfahrt zur Hungerburg war, bei vereistem Ziehweg, eine große Herausforderung. Da mußte dann die Kette unter dem
Akia unterlegt werden.