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Ein Schulweg Voller Rätsel I

Ein Schulweg voller Rätsel I

Wir reisen zurück in das Innsbruck der späten 1920er-Jahre und sehen eine Alltagszene. Nach einer regnerischen Nacht erwacht die Stadt zum Leben. Ein Vater begleitet seinen Sohn auf dem Weg in die Schule – ob es der erste Schultag des Sprösslings ist? Vermutlich, aber gesichert ist es das leider nicht. Fest steht aber, dass jemand (seine Mutter?) seinen Schulweg an diesem Tag mit der Kamera dokumentiert hat. Eine der ersten Stationen zeigt unser Titelfoto und wieder einmal knüpft sich daran eine – in diesem Fall allerdings nicht allzu schwere – Rätsefrage: In welcher Straße befinden sich Vater und Sohn gerade?

Gratulation an Josef Auer, der dieses Rätsel als erster gelöst hat.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Fotosammlung Alois Seka)

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare
  1. Beim ersten Betrachten hätte ich auf das Eckhaus Maria Theresien Straße – Marktgraben (neben der Spitalskirche) getippt, aber ich fand keinerlei Bestätigung dafür, außer dass es hier jetzt auch noch eine Tabak Trafik gibt!

  2. Der Schlüssel zur Auflösung dieses Rätsels ist die schlichte Stukkatur der Fenster im 1. Stock. Es handelt sich um das Haus der Wagner´schen Buchhandlung in der Museumstraße.

    1. Ja, das könnte passen. Dann war aber die Tabaktrafik bereits im Haus Museumstraße 2 (Hörtnagl). Da gab es zumindest noch 1938 eine Tabaktrafik der Kleinschmidt Anna

  3. Der Nessler! war mein erster Gedanke, aber eben nicht richtig, wenn auch die Schrankmöbel ähnliche Auslagenverbauung sehr ähnlich war. Was aber schon einmal absolut nicht paßt, das ist der schlichte Torbogen. Die Spitalskirche wartet da mit zwei üppigen Barock-Entrees auf, mit Dach und Säulchen. Und die Fassade des Hauses ist über dem Nessler auch nicht so schlicht. im 19 Jhdt. war dort statt eines Tabakladens ein Kunsttischler, der allerlei dem heutigen Geschmack zuwiderlaufendes Gedrechseltes anbot.

    Die Lösung Bereich Wagnersche ist wohl richtig. Die Trafik war noch lange in Betrieb, bis sie durch das Geschäft in der Hörtnaglpassage ersetzt worden ist. Der Türbogen war wohl die Ursprungsform des Eingangs zum Nebenhaus, der bis zum Umbau der Wagnerschen links einen länglichen Zeitungskiosk und rechts einen Nebeneingang zur Buchhandlung beherbergte.

    Ob man wirklich den Schüler mit dem Papa fotografieren wollte, oder ob es einen anderen Grund gegeben hat, wäre ein endgültig unlösbares Rätsel. Man ging damals mit Fotoapparaten nicht so um wie heute mit den Smartphones. Ein ungestelltes Foto im Familienkreis wäre damals eine Seltenheit und ein Meisterwerk gewesen.

    Und es bleibt immer noch das Rätsel Gilmschule oder Gymnasium.

  4. Zuerst hab ich auch an den Nessler oder dessen Vorgänger gedacht. Aber das scheitert schon am schlichten Torbogen im Hintergrund, den sich die Spitalskirche mit ihrem üppigen säulenverzierten Barockentree nicht aufs Auge drücken läßt.

    Der Tipp von Josef Auer – Bereich Wagnersche – ist hingegen wohl richtig. Die Trafik hat es noch lange gegeben, und das Geschäft in der Hörtnaglpassage ist wohl der direkte Nachfolger. Vermutlich in Kombination mit dem ehemaligen Zeitungskiosk, der im Hausgang neben der Wagnerschen (vermutlich der frühere Torbogen am Bild) untergebracht war. echts im Gang war der Nebeneingang zum Buchhandel.

    Was mich wundert, ist die Deutung der Photographie als Schnappschuß fürs Familienalbum. Der Umgang mit Photoapparaten unterschied sich früher wesentlich von jenem mit den wohlfeilen Smartphones. Zum einen waren Fime nicht billig und sammelten auf einem Rollfilm oft das Geschehen mehrerer Monate, und dann war das Vati-Mutti-Kind(er) Frontalformat fast schon ungeschriebenes Gesetz. Erster Schultag ohne Schule im Hintergrund? Immerhin nicht ausgeschlossen. Bleibt die Frage Gilmschule oder Gymnasium? Fürs Gymnasium war der Knabe eher zu klein. Väter könnens besser schätzen.

  5. Man entschuldige den doppelten Kommentar. Irgendwas hat sich da derart verzögert, daß ich geglaubt habe mich wiederholen zu müssen… Bitte den ersten löschen. Danke!

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