Der Bau des Kraftwerks Mühlau (III)
In den Jahren 1949 bis 1951 erbaute die Stadt in Mühlau das sogenannte Trinkwasserkraftwerk. Seit der Inbetriebnahme im Jahr 1953 versorgt es bis heute Innsbruck mit Strom und Trinkwasser. Das Stadtarchiv verwahrt zum Bau dieses kombinierten Wasserkraftwerks ein tolles Album, in dem die Bauarbeiten festgehalten sind. In einer kleinen Serie möchte ich einige Bilder dieses Albums zeigen.
Im Titelbild sehen wir eine Aufnahme der gesamten Baustelle im Mai 1950, also im zweiten Jahr des Baus: gut zu sehen sind die Großbaustelle für das Kraftwerk und die Trinkwasserbehälter sowie die Schneise für die Druckleitungen bzw. den Schrägaufzug. Den ungefähren Verlauf der Druckleitung kann man im Übrigen auch heute noch gut erahnen, besonders im Herbst, da der Baumbestand in dieser Schneise etwas anders ist als jener in der direkten Umgebung.
Während die Arbeiten an den Stollen und am Wasserschloss weitgehend fertig waren und auch die Druckleitung im Sommer fertig verlegt worden war, im Bild oben sieht man das Wasserschloss im Mai 1950, begannen unten in Mühlau nun so richtig die Bauarbeiten für das Kraftwerk und den Trinkwasserbehälter. Zunächst wurde dabei das Krafthaus gebaut.
Der Baufortschritt ging rasch vonstatten, denn bereits im September 1950 erfolgte die Firstfeier des Krafthauses in einem kleinen Festakt.
Die Arbeiten am Trinkwasserbehälter hatten zu diesem Zeitpunkt ebenfalls schon begonnen, waren aber noch nicht so weit fortgeschritten. Um eine Rissbildung in der Behältersohle zu verhindern, wurde diese zuletzt gegossen und zunächst die Umfassungsmauern, die Säulenfundamente und die Behälterdecke betoniert, wie in der folgenden Aufnahme gut zu erkennen ist.
Zwischen dem vorangegangenem Bild und dem folgenden liegen nur etwas mehr als drei Monate, der Baufortschritt ist aber beachtlich: Nun sind auch Decke und Säulen des Behälters fertig, die Behältersohle hingegen ist noch nicht begonnen. Die Dimension des Behälters lässt sich auch im Vergleich zum Arbeiter der an einer der zahlreichen Säulen lehnt erahnen. Dieser Trinkwasserbehälter konnte 15.600 Kubikmeter Wasser aufnehmen. Der hier noch nicht zu sehende Trinkwasserbehälter 2, der südlich anschloss, war etwas kleiner. Er konnte aber immer noch 10.800 Kubikmeter fassen.
(Titelbild: Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-A-835-81.)
Im Herbst sieht man anhand der Färbung die Trasse noch heute!
Im Herbst 2018 machte ich im Zuge einer Pradler Runde ein Foto vom Stamserfeld zwischen Egerdachstraße und Amthorstraße.
https://postimg.cc/rK1pLdbP
Hinterm Leopardischlössl sieht man das Karmeliterkloster und links davon die Trasse des ehemaligen Schrägaufzuges
Richtigerweise hätte ich Karmeliterinnen Kloster (Karmel St. Josef und St. Teresa) schreiben sollen. Das „innen“ ist wenigstens hier voll und ganz berechtigt!!
Beim ersten Foto sieht man wieder einmal sehr gut den Falkenträger und im Vordergrund das Amilager in der Reichenau. Über Beides gab es schon Beiträge.
Interessant auch am ersten Foto: Zu dieser Zeit liegen die Gebäude des Landes Gutshofes noch frei in der Reichenau, die beiden Hangars des Alten Flughafens befinden sich schon in Kranebitten, die Schotterflächen ihres ehemaligen Standortes sieht man noch.