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Zu Klein Für Innsbruck

Zu klein für Innsbruck

Wer kann sich noch an diesen schmucken Kreuzkuppelbau erinnern? Die Kapelle existiert heute nicht mehr.
Vielleicht hilft dieser Hinweis weiter. Das Gotteshaus wurde abgerissen, da es zu klein wurde. Sonst gibt es noch einen zweiten: Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1957.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-A-24488-2-42)

Das Rätsel wurde souverän gelöst. 
1908 übersiedelte das Garnisonsspital von Dreiheiligen in ein neuerbautes Gebäude nach Pradl. Am 13. Oktober 1911 wurde die zum Spital gehörige Kapelle geweiht. Die Bezeichnung „Konradkapelle“ bezog sich zunächst auf die Conradkaserne, erst später wurde der Heiligen Konrad von Althötting der Kirchenpatron. Anfangs war die Kapelle nur für die Soldaten gedacht. Bald nach dem 1. Weltkrieg wurde sie als Notkirche von den BewohnerInnen der neu entstandenen Barackensiedlung im Gebiet der Burgenland- und Premstraße genutzt.
Bald  wurde der Bau wurde zu klein. Zunächst war geplant, die Kirche zu vergrößern, dann entschloss sich 1933 der „St. Konrad-Kirchen- und Kindergartenbauverein Innsbruck, Pradl-Ost“ für einen Neubau an anderer Stelle. Doch die Grundstücksuche gestaltete sich schwierig. 1968 entstand das selbstständige Pfarrvikariat St. Norbert und im selben Jahr wurde ein Architektenwettbewerb für ein Seelsorgezentrum an der Stelle der Konradkapelle abgehalten. 
Am 25. Mai 1970 begann der Abriss der Konradkapelle.

Dieser Beitrag hat 15 Kommentare
  1. Hatten wir das Rätsel nicht schon mal – zumindest indirekt?
    Jedenfalls ist der Nachfolgebau ebenfalls eine schöne Kirche und die gemütlichste in Innsbruck!

  2. Für uns war das noch die Conrad Kapelle und ein Teil der Conradkaserne bzw. des ehemaligen Garnisonsspitals. Ich muss mich erst darüber schlau machen, wann sie abgerissen wurde und durch den Lacknerbau als St. Norbert ersetzt wurde. Vor einiger Zeit habe ich gelesen, dass diese nun auch schon baufällig sei, nicht behindertengerecht ist und auf Grund des Eternitdaches sogar gesundheitsgefährdend sei, dass man sie restaurieren müsse. Es ist aber auch fraglich ist, ob sie nicht überhaupt verschwindet (grundrechtliche Schwierigkeiten, mangelnder Zustrom) – wie gesagt, ich habe das nur so nebenher verfolgt.

      1. Habe gerade im Stadtteilheft Pradl des Stadtarchivs gelesen: 1970 / 72 Neubau der Pfarrkirche zum Hl. Norbert (Pradl-Süd) von Josef Lackner anstelle der abgetragenen St Konrads-Kirche

  3. Im Heimatbuch Alt- und Neupradl – Schriftleiter Dr. Fritz Steinegger – aus 1958 liest man, dass 1910 / 11 die Kapelle für das Garnisonsspital erbaut wurde. 1940 wurde sie von der Militärstandortverwaltung der Pfarre Pradl übergeben, die daraufhin das Innere restaurierte. 1950 wurde die Kapelle von der Bundesgebäudeverwaltung außen instandgesetzt.
    Ob da das angegebene Aufnahmedatum 1957 schon stimmt?

      1. OK – dann wird sich schon Dr. Fritz Steinegger, der ja auch nicht gerade irgendwer ist, 1958 geirrt haben, als er von einer Außeninstandsetzung der Konradkapelle im Jahre 1950 schrieb. Danach schaut es auf diesem 1957er Bild ja nicht gerade aus (besonders die Feuchtflecken links vom Eingang stechen hervor)!
        Aufgefallen ist mir auch, dass am rechten Zaunpfeiler noch die ‚Luftkriegsbemalung“ sichtbar ist, die hätte man bei einer Sanierung sicher überstrichen.

        In dieser Broschüre ist auch ein interessanter Beitrag unseres langjährigen Pfarrers Con. Alfons Kröss enthalten. Darin ist zu lesen, dass von Weihnachten 1944 bis Ostern 1945 die Stadtpfarrkirche Pradl wegen der Bombenschäden gesperrt war und die Messen für die Pradler in der Konradkapelle gelesen wurden!

        1. Dr. Fritz Steinegger hat sich nicht geirrt. Die Kapelle wurde zweimal restauriert. Im Sommer 1939 im Inneren und 1950 nochmals innen und außen.

          1. Ich war auch nie der Meinung, dass sich Dr. Fritz Steinegger geirrt haben könnte, das Ganze war mehr ironisch gemeint! Auch habe ich Dr. Steinegger mit den Jahresangaben für Innen- und Außenrestaurierungen bereits in meinem Beitrag vom 14.1.2021 entsprechend zitiert. Ich zweifle aber an der Richtigkeit des Aufnahmedatums, warum siehe oben (26.1.2021). Auch in Anbetracht der vorhandenen Materialien in dieser Nachkriegszeit und des Auftraggebers, der Bundesgebäudeverwaltung, schaut ein renoviertes Gebäude nach 7 Jahren nicht so desolat aus.

  4. Jedesmal wenn ich in späteren Jahren die neue Kirche besichtigen wollte (hätte immerhin ein halbes Jahrhundert Zeit gehabt) , war sie gerade aus irgendeinem Grund geschlossen. Zugegeben, es gibt die blödesten Zufälle, und monatlich versucht hab ichs grade auch nicht.
    Die etwas düster wirkende alte Conradkapelle hab ich auch nur geschlossen in Erinnerung, dort war schon das Tor am Zaun versperrt (vermutlich auch zum Zeitpunkt des Fotos). der Herrgott verwehrt mir seine Kultstätten. Sie war rückblickend von außen ein interessanter und abgesehen von der Düsterkeit ein sehr ästhetischer Bau.

  5. über Architekturgeschmack bzw. Qualität kann man ja immer trefflich streiten…
    Bei diesem Lacknerbau hatte man immer das Gefühl, man müsse den Kopf einziehen, auch wenn man nicht 1.90 war….
    dunkel und düster, soll ja jetzt abgerissen werden, nicht schade drum, ausserdem frage ich mich, welches Einzugsgebiet hier gewesen sein soll, Stalingrad??
    Sooft ich drinnen war, war die Kirche halb leer oder halb voll, wie mans nimmt….

  6. Gut gefüllt war die Kirche in den 80´er Jahren. Wohl auch wegen der Spätaufstehermesse um 10h30 oder sogar 11h (soweit ich mich erinnere). Außerdem war dort damals ein rechts starke Jungschargemeinde.

    Der flächige Teppichboden gab dem quadratischen Raum immer eine Wohnzimmeratmosphäre und für die Akustik ist es auch gut. Dunkel war die Kirche übrigens bisher im Inneren nur, wenn viel Schnee auf den 25 Lichtkuppeln und auf den ca. 200m² Schrägverglasungen liegt. Nur der Aufgang ist vom Dach überschattet und wirkt am vormittag dunkler, weil dort erst gegen 13h des Streiflicht über die Schrägverglasung einfällt. Das Dach wurde dem Faltenwurf eines Prämonstrateneserhabit nachempfunden (allerdings sehr stilisert).
    Sanierungsfall war m.W. seit 2010 v.a. das (Eternit)dach, evt. auch das Flachdach (s.u.) und naturgemäß die Installation.
    Detailhengst (was man bei der Planung eines Flachdaches aber sein müsste) war Architekt Lackner keiner: Ich erinnere mich an eine Messe in den späten 80´ern als während eines Sommergewitters das Dach voll lief und über eine Lichtkuppel ein stetig stärker werdendes Rinnsaal sich auch den Teppichboden ergoß (ein Indiz dafür, dass man die Regenspende zu gering annahm und somit zu wenige Gullys einbaute, und dass man die Lichtkuppelanschlüsse nicht genügend hochzog) . Der damalige Pfarrer Lambert bemühte sich sichtlich die Störung zu ingorieren; die Ablenkung war trotzdem perfekt.

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