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Zwei Stey(re)r In Innsbruck

Zwei Stey(re)r in Innsbruck

In den Jahren 1954/55 gab die Innsbrucker Berufsfeuerwehr gleich zwei neue Tanklöschfahrzeuge in Auftrag. Sie entschied sich für zwei TLFH 1500 vom Typ Steyr 380 – Modell „Graz“. Für den Aufbau zeichnete mit der Firma Rosenbauer ebenfalls ein österreichisches Unternehmen verantwortlich. Aus heutiger Sicht bemerkenswert ist, dass für die Herstellung dieser Fahrzeuge noch viel Holz verwendet wurde:

Das Hartholzgerippe der Karosserie ist aus erstklassigem Holz gefertigt und durch Knotenblech und Eisenwinkel verbunden. Der Mannschaftsraum ist mit einem Holzlattendach und der Geräteraum mit Sperrholzdach versehen. Der ganze Aufbau ist mit doppelt dekapiertem Stahlblech überzogen. Die Innenauskleidung der Räume wird mit Sperrholz bzw. Hartfasserplatten durchgeführt. Über dem Zusammenstoß der Dach- und Seitenverkleidung ist durchlaufend eine Regenleiste vorgesehen.

Hinter der Fahrer- bzw. Mannschaftskabine, die Platz für insgesamt zehn Feuerwehrleute bot, wurden mittig ein Löschwassertank (Fassungsvermögen 1500 Liter) mit einer angeschhlossen Hochdruck-Nebelpumpe (Rosenbauer Typ 51.000) und eine Haspel mit 40 Meter Hochdruckschlauch für Schnellangriffe verbaut. Auch ein Schaummittelvormischer war an Bord. Auf der linken und rechten Seite befanden sich jeweils Gerätekästen, in denen u.a. wasserführende Armaturen, Schläuche und Schaummittel untergebracht waren. Kostenpunkt: 156.000 Schilling (knapp 90.000 Euro) pro Fahrzeug.

Eines der beiden TLFH 1500 – bereits auf Rot umlackiert – im Übungsbetrieb.

Mit den beiden Steyr, die noch mit grüner Lackierung ausgeliefert worden waren, konnte die Schlagkraft der Berufsfeuerwehr merklich gesteigert werden, verfügten sie doch im Vergleich zu den aus der Kriegszeit stammenden Löschfahrzeugen über stärkere Motoren, und zudem über eine Schnellangriffsvorrichtung (HD).

In Laufe der 1960er-Jahre wurde das TLFH 1500 mit dem Kennzeichen T 554 zur FF Hötting überstellt, während das Schwesterfahrzeug (Bj. 1954) der FF Arzl übergeben wurde.

Das zweite TLFH 1500 – hier bereits im Dienst bei der FF Arzl.

(StAI, Archiv der Feuerwehr Innsbruck, Fotoarchiv der BFI)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Ich kann mich noch gut an die grünen Fahrzeuge erinnern, zusammen mit den beiden alten Opel Blitz Tankwagen bildeten sie einst das Kernstück der Berufsfeuerwehr.
    Die Steyr hatten an der Rückseite die für uns Buben kryptische Aufschrift „Nebeltank“. Das bezog sich auf eine Einstellmöglichkeit der Spritzdüse (fachmännisch heißt das irgendwie anders).
    Neben der dunkelgrünen Farbe hatten die Einsatzfahrzeuge (auch Polizei und Rettung) anfänglich noch kein sich drehendes Blaulicht wie auf den Fotos, sondern einfache runde Lampen mit blauem Glas über der Windschutzscheibe.

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