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Zwei Postkartenverlage – Ein Motiv

Zwei Postkartenverlage – ein Motiv

Manchmal verwendeten mehrere Verlage dasselbe Motiv für ihre Postkarten. Ein gutes Beispiel dafür sind die beiden Exemplare, die ich Ihnen in diesem Beitrag vorstellen möchte. Als Motiv für die Bildseite wurde bei beiden Karten eine schwarz-weiß Fotografie des Stadtteils Saggen – in dem zur Zeit der Aufnahme gerade zahlreiche neue Gebäude entstanden – gewählt. Rechts im Bild befindet sich der Villen-, links im Bild der Blocksaggen. Etwas im Hintergrund kann man das Gebäude der Tiroler Landesausstellung, das Sieberer’sche Waisenhaus, sowie die 1898/99 erbaute Staatsbahndirektion erkennen.

Die Karten unterscheiden sich nur minimal: Bei der weiter oben abgebildeten wurde die Fotografie im oberen bei der weiter unten abgebildeten im unteren Bereich etwas „beschnitten“. Die Karten tragen zudem unterschiedliche Titel: „Innsbruck. – Panorama.“ und „Innsbruck. Der neue Stadtteil.“

Die als Titelbild verwendete Postkarte ist am 8. Oktober 1910 gelaufen. Auf der Adressseite gibt es folgende Aufdrucke: 8174, B. K. Sch. W. I. 315. In der linken unteren Ecke wurde außerdem noch ein Stempelrelief (Austria) angebracht. Um welchen Postkartenverlag es sich dabei handelt ist mir leider nicht bekannt. Vielleicht weiß da jemand aus der Leserschaft mehr darüber? Die zweite Postkarte ist nicht gelaufen. Sie trägt auf der Adressseite folgende Beschriftung: 9636 Orig. u. Verlag von Max Löhrich, Innsbruck. Dess, No 1341.

(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer 1-38, Ph-25461)

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare
  1. Mein erster Blick galt natürlich Pradl – eh klar! Man sieht wieder das berühmte Dreieck mit den Anfängen des Pradler Jugendheims Reichenauerstraße 15. Sogar die Grundstücksgrenze, die zu dieser Form des Schwimmbades des Peter Mayr Bundes führte, erkennt man (Zaun, Hecke?).
    Links davon, ganz am Rand, der Dodl-Hof (für Herrn Fink)

  2. …..aber das müssen wir zugeben:
    Die beiden „Retoucheure“ waren schon s e h r fleißig, besonders der vom Negativ der oberen Postkarte.
    Laienhaft gesagt: Da hat ein- und derselbe Fotograf zweimal abgedrückt – und die zwei Negative dann an zwei verschiedene Verlage verpascht. Die Schatten der Saggenhäuser scheinen mir identisch zu sein.
    (Aber vielleicht brauche ich neue Brillen oder so)

  3. Ein bissl kleiner noch war 1902 das Jugendheim Pradl des Peter Mayr Bundes, des größten Pradler Jugendvereines vor dem Krieg.
    https://postimg.cc/Yhy2bkpc
    Das Jugendheim war aber nicht eine Gründung der Pfarre Pradl, der es nach dem Krieg unrechtmäßig zugesprochen wurde – aber das ist eine andere Geschichte.

    Links sieht man das Haus Reichenauerstraße 17, in dessen Stöcklgebäude Nr. 17a meine Mutter aufwuchs. Die zwei Brüder meiner Mutter waren natürlich beim Peter Mayr Bund bzw. Peter Mayr Sport (Fußball), meine Mutter spielte im dortigen Theater (der Theatersaal existiert noch heute) mit. Auch Brüder meines Vaters waren dabei: Vinzenz war Hausmeister und Fahnenträger bei der Peter Mayr Musik, der Bildhauer Franz war für die Bühnenbilder zuständig und auch Spielleiter, er war auch, wie sein jüngster Bruder, der Bäckermeister Karl, bei den Fußballern. Die jüngste Schwester meiner Mutter, die erst 2009 verstarb, erzählte mir, dass sie immer ein Loch im Zaun machten, um schneller auf den Spielplatz zu kommen, das ihnen aber immer wieder der Hausmeister Vinzenz zunagelte.

  4. In „B. K. Sch. W. I.“ steht das „K. Sch.“ für den Namen Karl Schmelzer. Gab es vielleicht einen „Buch- und Kunstverlag Karl Schmelzer Wien-Innsbruck“?

  5. Gehe ich recht in der Annahme, daß der Fotograf seine „Plattenkamera“ mit dem 3-beinigen Holzstativ am Spitzbichl aufgestellt hatte-
    auf welchem einst ein Hotel geplant war – bloß kam der 1.Weltkrieg dazwischen…
    (wer das Hotel „angedacht“ hätte – „Wild“ – „Pension Edelweiß“-Mühlau, wenn ich mich recht erinnere)

  6. Die schnurgerade, breite Straße diagonal durchs Bild muss die Falkstraße sein. Man sieht sehr schön, dass die heute unauffällig wirkende Straße damals die zentrale Achse durch den Saggen war.

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