Wer kennt den Künstler?
Ich habe zwar zu dieser Person einen Nachnamen in den Unterlagen angegeben, jedoch möchte ich auf Nummer sicher gehen und werfe nun die Frage in die Runde: Im Atelier welchen Künstlers befinden wir uns? Das Atelier ist gewiss in Innsbruck, der Künstler gab auch Kurse an Willige und das Aufnahmejahr ist 1962. Wenn Ihnen nun die Malereien an der Wand bekannt vorkommen, dann findet sich der Künstler vermutlich recht schnell.
Auflösung: Laut unserem Fotografen, der selbst an einem Kurs teilgenommen hat, handelt es sich um den Künstler Carl Heinrich Walther Kühn.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Slg. Gottfried Newesely, GoNe-22359)
Keine Ahnung. Ich sage jetzt einfach Max Weiler. Nicht aufgrund der Bilder, sondern nur, damit ich mich zeitnah für die doppelte Anzahl an Kommentarzeilen bedanken kann. Der Hinweis „Kurse an Willige“ lässt eher an Toni Kirchmayr und seine Malschule denken.
Daumen hoch und ein dickes Dankeschön dafür, dass die Bitten einiger Forumsteilnehmer erhört und die Kommentarzeilen von 5 auf 10 erweitert wurden! Herr Rettenbacher möge mir verzeihen, wenn ich seinen Beitrag ein bissl zweckentfremdet benutzt habe. Wegen des Malers überlege ich weiter …
Kirchmayr wär mir auch eingefallen; dann hätte ich aber eher auf Werke seiner Schüler getippt, die da an der Wand hängen. Stilistsch hat Kirchmayr sehr gekonnt verschiendens Stilrichtungen durchlebt – angefangen bei der Tummeplatzkapelle mit hodlerschen Jugendstilelementen, über das neusachliche Dorfbild mit magisch realistischen Anklängen im Gemeindeamt Absam, bis zum Andreas Hofer am Gemeindeamt Wildschönau (sehr der Entstehungszeit angepasst, um es zu umschreiben). Gut möglich, dass er die letzten Jahre vor seinem Tod noch den Trend der neuen Zeit ebenso gut verarbeitet hat.
Kirchmayr hatte nach dem, was mir überliefert wurde, zeitlebens einen sehr prächtigen Vollbart, sodass ich vermuten möchte, er wäre sich beim Wandgemälde „Markus / Matthäus“ am Locherboden selbst Modell gestanden. Hier der Beweis – https://www.buongiornosuedtirol.it/2015/05/toni-kirchmayr-1887-1965-anton-christian-1940-am-freitag-19-juni-2015-um-19-00-uhr-im-rabalderhaus-schwaz/….dieser Bart hätte u.U. hinter der Schulter noch Platz. Zumidnest wäre das Phto sehr geeignet um einen diesbezüglich im Unklaren zu lassen
Hoppla, das mit den zehn Kommentarzeilen sehe ich erst jetzt! Danke dem Team – innerhalb einer Woche zwei tolle Anpassungen!!
K u r s e in Zeichnen, sowie in „Graphische und malerische Techniken“ gab im Rahmen der VHS Herr Prof. H.C.W. Kühn, Ateilier ganz oben im Juchee des Handelskammergebäudes Meinradstraße.
Der gesuchte Künstler am Foto dürfte allerdings jünger sein.
Bei C. H. Walther Kühn handelt es sich um die korrekte Antwort.
Nach etwas mehr Bedenkzeit tippe ich nun auf Prof. Franz Köberl. Meine Überlegungen dazu: Franz Köberl ist 1967 verstorben, daher war diese Aufnahme im Jahr 1962 noch möglich. Er hat „Willigen“ die Malerei beigebracht (Kunstpädagoge), wurde hier bereits einmal vorgestellt mit dem Hinweis, im „Innsbrucker Stadtarchiv befinden sich einige seiner Werke“ https://innsbruck-erinnert.at/der-innsbrucker-kuenstler-franz-koeberl/ und sein Todestag war der 3. Februar 1967, sodass am heutigen Tag ein weiterer Beitrag zu seiner Person naheliegend – und wie ich finde, sehr aufmerksam vom Autor – ist.
Franz Köberl war lt. den Adressbüchern von 1936 bis 1964 in Wilten wohnhaft. Wenn er dort auch sein Atelier hatte, dann ist das Titelbild in der Müllerstraße 34 entstanden.
Möglicherweise liegen Sie, Frau Stolz, mit Franz Köberl richtig! Aber wenn auf der Wand andere Bilder hängen würden, hätte ich einen Namen parat gehabt, einen Zeitgenossen „Ihres“ Malers. Denn das ganze sonstige Ambiente würde zu ihm passen: Die Statur, der Arbeitsmantel (allerdings meist in Grau) und besonders das „Atelier“.
„Mein“ Künstler lebte in einer Wohnung unseres Stöcklgebäudes Egerdachstraße 6 im 2. Stock. Ein paarmal war ich bei ihm, er malte sogar ein Bild von mir als ich sechs Jahre war. Mich faszinierten damals besonders die vielen Pinsel, die überall in Behältern herumstanden. Als er 1979 verstarb, übernahm ich diese Wohnung und richtete sie für meine in Innsbruck studierenden Kinder her. Seine Frau Anna war eine geborene Cincelli (in einem Beitrag wurde dieser Name bereits erwähnt), ihre Eltern waren schon vor dem Ersten Weltkrieg Mieter, somit war es eine Mieterschutzwohnung, für die 67m2 Wohnfläche waren 67 Schilling Miete (zuzgl. Anteilige Betriebskosten) zu bezahlen – „ein riesiges Geschäft“ also für uns als Hausbesitzer!
Die Wohnung war bei der Übergabe bereits ausgeräumt, nur die Kachelöfen, die aber schon lange nicht mehr benützt waren, standen noch, die Böden bestanden aus abgetretenen Brettern mit herausstehenden Ästen und Nägeln, die Stromleitungen waren noch „auf Putz“ (gekordelte, textilüberzogene Kabel mit Porzellanhaltern) und ausgemalt war das Atelier seit der Errichtung des Hauses sicher nie mehr geworden!
„Mein“ Künstler wäre der Maler Raimund Wörle gewesen – nur hatten seine Bilder (von denen ich einige auch besitze) eine ganz andere Stilrichtung wie diese an der Wand hängenden.
Danke für diese Ihre Erinnerung an Raimund Wörle und seine Gattin Anna geb. Cincelli.
In meiner Erinnerung zwei sehr bescheidene, ruhige Menschen.
Ich weiß, eigentlich sollte ich diese Erinnerung für mich behalten, aber…
Einmal war ich „bei der Hirschvogel“ im Geschäft – an einem Samstagvormittag. Frau Anna Wörle reichte der Frau Hirschvogel e i n S e m m e l e über den ladenbudl hinüber und sagte:
„I hab z’mein Mann gsagt: Oa Semmele – und er bringt mir zwoa! Da hams des Semmele z’rugg!“
Ja, Künstler haben es gar nicht dick…. Ihre Familie Roilo hat nicht nur gutes Brot gebacken, sondern auch sonst viel Geduld und Güte erwiesen….
Liebe Frau Stepanek! Trotz der Neuerung mit den zehn Kommentaren habe ich Ihren Eintrag glatt übersehen, bitte um Entschuldigung!
Jedenfalls danke für Ihr Lob bezüglich „unseres“ Brotes, es freut mich sehr, so etwas zu hören! Als Gegenleistung bringe ich wieder einmal die guten Eier, die uns ihre Schwiegermutter immer lieferte, ins Spiel. Meine älteste Tante und Chefin des Roilo-Mädchenterzetts pflegte ja ein gutes Verhältnis mit Ihrer Schwiegermutter, allerdings war sie dann mit diesen Eiern uns Mitessern gegenüber immer sehr geizig!
Noch etwas zum Pradler Kunstmaler Raimund Wörle: Auch ich kenne das Ehepaar Wörle nur als äußerst liebenswürdige, freundliche Menschen. Schade, dass seine umfangreiche künstlerische Tätigkeit ziemlich in Vergessenheit geraten ist, aber es lag ihm auch nicht, in der Öffentlichkeit Aufsehen zu erregen.