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Der Bilderblog aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
Ski And Ride

Ski and ride

Die Nutzung der Stubaitalbahn zu Skiausflügen nach Mutters und die Mutterer Alm wurde hier und auch in anderen Beiträgen bereits thematisiert. Für den Transport der Ski gab es, wie ich damals gelernt habe, einen eigenen Transportwagen, der zwar den Transport erleichterte, aber bei großem Andrang zu einer „Schlacht um die Schi am Nockhofweg“ (Manfred Roilo) ausarten konnte. Auf dem heutigen Bild geht es etwas ruhiger zu, der Andrang ist gering und auch offene Transportwagen ist nicht zu sehen. Stattdessen ist hier ein Beiwagen für Post- und Gepäck angehängt. Ich gehe einmal davon aus, dass die Ski wohl auch dort für den Transport verladen werden konnten. Was sonstige Beobachtungen zu Bahn oder auch die Datierung des Bildes betrifft, gibt es sicherlich genug Experten, die hier weitaus fachkundiger etwas beitragen können als ich.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum RM-PL-2279)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Hab einmal was über die Stubaier geschrieben. (Für „Cognac & Biskotten“, Tiroler Literaturclub und -magazin)
    Eine Skikaputtmachungsmaschine war die Stubaitalbahn, ganz und gar ein Apparat zur völligen Unbrauchbarmachung des Wintersportgeräts. Wie da auf dem Stubaitalbahnhof die Ski auf den Güterwaggon geworfen wurden, der ganz offensichtlich eigens für den Transport von werdendem Schrott entwickelt und freudlos an die für Menschentransporte approbierten Waggone angehängt worden war! Und, noch viel schlimmer, wie da die Ski, schon mehr oder weniger auf dem Weg zur Schrottwerdung, auf dem Nockhofwegbahnhof Schrägstrich Muttereralmbahn von ihren Besitzern, ich wiederhole: von ihren Besitzern! also von Tirolern! also von ihrem eigenen Fleisch und Blut! wieder herausgezerrt wurden aus einer Verknotung, zu der imstande zu sein man Ski nie und nimmer zugetraut hätte! Ja, wie da das war, das erfordert Wie-Sätze mit Ausrufungszeichen, dafür ohne den diese Wie-Sätze zu eigentlichen Vergleichssätzen machenden zweiten Teil. Wie dann da fremde Bindungen an den eigenen Skiern baumelten! Wie da die eigene Bindung an fremden Skiern baumelte, ja, richtig, vor lauter Unglaublichkeit und Durcheinander treffen hier Singular und Plural aufeinander, dass es nur so tschindert! Wie man dann das alles auszusortieren versuchte, wie man versuchte, zusammenwachsen zu lassen, was zusammengehörte, wie einem das oft genug nicht gelang und wie man also an fremde Bindungen heimelige Schuhe koppelte und bald danach sonderbar fremdartig und doch wieder vertraute Stemmbögen fuhr! Jetzt kommen die zweiten Teile der Sätze gleich als einer: Das war schon was! Nichts ist es also geworden mit dem Vergleichssatz, etwas anderes ist daraus geworden, etwas Unvorhergesehenes, dem der Autor wohl nicht gewachsen ist, könnte man meinen bei ungenauem Lesen, der Autor, der auch noch nicht gar so viel gewachsen war damals in diesen Zeiten nicht weiß Gott wie lang nach seiner Geburt. Weil er also noch klein war und folgsam, folgte er dem Vater auch auf eigentlich verbotenen Pfaden, heute würde das wohl nicht mehr durchgehen bei den Behörden: dass nämlich da ganze Familien haarscharf am Tod durch Überfahrenwerden zu Tal gelenkt wurden von den Vätern, zwischen den Gleisen fand das statt, mitten drin in der Schmalspur der Stubaier, der man auf dem Rückweg von der Muttereralm die Ski nicht mehr anvertrauen wollte, umso weniger, als sich der eigene Schuh im Laufe des Skitages ein wenig mit der fremden Bindung angefreundet hatte und das Risiko groß war, dass ein erneuter Bindungsfremdkörper am eigenen Ski baumeln würde nach neuerlichem Entreißen des Gerümpels dem Gerümpelhaufen. Man versteht noch? Was ich sagen will: Es ist der Stubaitalbahn damals kein Ruhmesblatt gewachsen, und trotzdem wurde sie angenommen wie keine Zweite. Heute fährt sie kreuz und quer durch die ganze Stadt und bleibt dennoch unheimgesucht von den Skifahrern, die sich an ihr rächen könnten für ihre früheren Untaten, aber die Skifahrer vertrauen ihre Ski nun lieber dem eigenen Dachträger an als der Bahn, der ohnedies ihr Güterwagen abhanden gekommen ist auf ihren langen Fahrten auf der Suche nach Publikum, das heutzutage, ja: heutzutage, wenn es nichts auf dem Dachträger transportiert, über den Bildbänden über Tirol in alten Zeiten brütet. Was brütet es denn aus? Einen Nostalgieseufzer. Ungestellt bleiben so die Schadensersatzansprüche an die damalige Stubaitalbahn-AG, deren Aktionäre wahrscheinlich reich geworden sind durch den Transport von werdendem Schrott und die sich aus den Aufsichtsräten zurückgezogen haben und das lukrative Geschäft auf der Brennerautobahn fortsetzen. Damit ist die Kurve gekratzt hin zum umweltkritischen Tatsachenbericht, wenngleich quietschend wie eine Stubaitalbahn in ungeöltem Zustand auf jener Strecke, auf der damals ungezählte Paare Ski blieben. Hermann Maier sei ihrer Seele gnädig.

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