Reiche Beute

Gewiefte Einbrecher drangen am 25. Mai 1970 abends unbemerkt in die Filiale der Raiffeisenzentralkasse Tirol in der Innsbrucker Markthalle ein und erbeuteten die beachtliche Summe von 486.000 Schilling. Die Tiroler Tageszeitung berichtete am 27. Mai 1970 ausführlich über das Verbrechen. In dem Artikel wurde beschrieben, wie es den Einbrechern gelingen konnte, unbemerkt in den Tresorraum zu gelangen, den Tresor aufzuschweißen und danach unbehelligt mit der Beute zu verschwinden: „Die Täter verschafften sich vorerst Eingang in die Markthalle selbst. Man wußte auch wie und ohne großen Lärm zu machen: Man brach einfach das Zylinderschloß der südwestlichen Eingangstür auf, begab sich dann zu der im ersten Stock der Markthalle untergebrachten Filiale, deren Tür man auf dieselbe Art öffnete. Trotz der rund 500 Kilogramm Gewicht fiel es den Einbrechern nicht schwer, den 1,20 Meter hohen und 60 x 50 Zentimeter breiten, frei im Raum stehenden Tresor aus dem Bankraum heraus auf den Gang und in der Folge in das in unmittelbarer Nähe des Filialeingangs befindliche Herrenklosett zu befördern. Hier konnte man nach Verhängen des Fensters in Ruhe arbeiten, was im Filialraum wegen seiner große Glasfassade mit Richtung zum Marktplatz und zum Innrain und der bei Schweißarbeiten entstehenden Funken nicht möglich gewesen wäre. […] In stundenlanger Arbeit hatten die Täter sowohl das Schloß als auch die Anhaltung des Tresors so fachkundig herausgeschweißt, daß die Deckplatte und die dahinter befindlichen Geldscheine auch nicht im geringsten beschädigt wurden.“ Die Täter konnten unerkannt mit ihrer Beute entkommen. Der Einbruch wurde erst in der Früh von einer Raumpflegerin entdeckt. Ob und wann die Täter gefasst werden konnten ist mir nicht bekannt.

Das Titelbild zeigt eine schwarz-weiß Fotografie der Markthalle. Im oberen Stockwerk auf der linken Seite sieht man die Fensterfront der Raiffeisen-Bankfiliale.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ausschnitt aus Ph-3683)