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Antiquitäten

Antiquitäten

Mit dem heutigen Rätselbild blicken wir tief in die 1950er Jahre. Ein einsamer Kellenwachtler steht etwas verloren vor einem verwinkelten Gebäude, das längst Geschichte ist. Mithilfe der Adressbücher können all jene, die die Szenerie nicht kennen, rasch herausfinden, wo wir uns befinden. Den versierteren und wohl vor allem den älteren Innsbrucker:innen reichen wahrscheinlich die Fassade im Hintergrund und das Gebäudeeck am rechten Bildrand. Verräterisch lugen außerdem zwei Kreuze über dem Dach des Hauses im Vordergrund hervor. Wo befinden wir uns, und hat jemand vielleicht sogar eine Antiquität aus dem im Bild abgelichteten Geschäft daheim? Können Sie erkennen, um welche Heiligenfigur es sich bei der Statue im Bildmittelpunkt handelt? Und was macht der Wachtler dort? Ich habe zwar eine Vermutung, möchte aber damit das Rätsel nicht ganz zu einfach machen.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum KR-NE-1921)

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare
  1. Jaaa, welche heilige Jungfrau hier stand – das konnte man wohl schon damals nicht feststellen! Kein Attribut auf die Schnelle zu erkennen, bis auf ein kreidiges Weiß alles, was einmal eine Fassung gewesen sein könnte, total herabgewaschen…
    Ja, diesem verborgenen Winkel trauere ich immer noch nach. Ich hatte das Gefühl, ins (späte) Biedermeier einzutauchen.
    (Aber für so ein „Zu-Haus“, ein Stöcklgebäude, wirds auch weder eine Baugeschichte noch einen Abrißbescheid geben, oder?

    1. Ja, bis auf den jungen Mann mit dem Schläger in der Hand – und die Katze am Fenster des 1. Stocks, die inzwischen den Fotografen entdeckt hat, sind die Fotos gleich.

  2. Vielleicht spielt man auch Federball, die „unsportliche“ Variante des Badminton, die man einfach zur Hetz spielte, auch im Gewand, das man grade anhat. Der massive Zaun diente als Mittellinie, Und der junge Mann wartet ungeduldig bis er mit dem gegenderten Partner im Off weiterspielen konnte.

  3. Eigentümer des Hauses Angerzellgasse 8 waren lt. den Adressbüchern:
    1896 – 1918 Fam. Gleich
    1921 – 1924 Josef Wanker (auch Wanka geschrieben)
    1925 – 1970 Andreas Krapf
    Josef Wanker war Antiquitätenhändler und betrieb an diesem Standort sein Geschäft bis 1936, also auch noch nachdem Andreas Krapf das Haus erworben hatte. Andreas Krapf (in den AB als Tischlermeister, Möbelhändler und Antiquar geführt) hat sich vermutlich zunehmend auf Antiquitäten spezialisiert und dafür dann die Räumlichkeiten seines ehemaligen Mieters genutzt. Jedenfalls bewarb er ab November 1936 in den IN seine Antiquitäten, die man in der Angerzellgasse 8 erwerben konnte.

    Die Angerzellgasse, so habe ich aus den AB erfahren, erhielt ihren Namen im Dezember 1873, vorher wohnte man hier im „Kugelgässchen“. Angerzell war ein gleichnamiger adeliger Ansitz, die Namensgebung somit nachvollziehbar. Warum aber ausgerechnet Kugelgässchen?

    1. Das ist sehr interessant für mich. Einige Details kannte ich schon, jedoch habe ich hier viel Neues erfahren. Andreas Krapf war der Vater meines Opas, der denselben Namen getragen hat (Andreas Krapf, 1913-2000) und einige Zeit das Antiquitätengeschäft seines Vaters weitgeführt hatte.

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