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Bauernhaus 1939

Bauernhaus 1939

Stadtarchiv Innsbruck; Signatur Ph-36.566; Titel: Bauernhaus; Bemerkung: gelaufen am 16.7.1939. Auf der Rückseite eine Stempel der Bergbahn Patscherkofel vom 17.7.1939.

Damit steht schon einmal fest, dass der Eintrag einen Fehler hat: Sie kann nicht vor dem Souvenir-Stempel gelaufen sein. Aber das ist eine andere Sache.

Doch wenden wir uns dem Foto zu. Es ist schön, weil es so viel zu erzählen gibt: Die Milchkannen, die zum Trocknen auf den Zaun gesteckt wurden. Oder das Spalierobst. Vielleicht Birnen. Der Baum im Vordergrund schaut etwas krank aus. Wenige Blätter. Auch von Früchten ist hier nix zu sehen, aber es ist davon auszugehen, dass in einem Bauerngarten kein Zierbaum steht. Die weiße Wäsche hängt an der Leine. Menschen sind nicht zu sehen. Damals eher unüblich, waren Fotoaufnahmen doch ein Ereignis. Einen echten Bauerngarten erkennen wir nicht. Kurios ist auch das Dachrinnensystem. Das Abflussrohr wird von einem Baum gestützt und das Wasser pritschelt in ein verzinktes Wandl am Boden. Was sich dahinter befindet ist schon schwerer zu erkennen. Die lange Konstruktion mit der Öffnung. Was könnte das sein?

Doch offen bleibt ist, welcher Hof ist das (gewesen). Wo? Wie heute? Was kann man sonst noch auf diesem Foto erkennen, was noch nicht besprochen worden ist?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

Dieser Beitrag hat 11 Kommentare
  1. Nach dieser langen Konstruktion mit einer Öffnung suchte ich auch eine Weile, weil ich dabei an etwas Größeres gedacht hatte (vielleicht wegen „Konstruktion“). Ich vermute, Herr Morscher hat damit die helle „Rolle“ mit der gerippten Oberfläche gemeint, die zwischen dem Zaun und dem das Abflossrohr stützenden Baumstamm am Boden liegt. Keine Ahnung wie dieses Ding eingesetzt wurde. Um einen Erdboden zu planieren, indem man es hinter sich her gezogen oder vor sich her geschoben hat, oder das Ziehen von einem Pferd erledigen ließ?

    Ansonsten erkenne ich noch eine zur Gänze aus Holz gefertigte Schubkarre (evtl. hatte die Lauffläche des Speichenrades einen Metallbeschlag), eine Truhe oder Überseekoffer, Arbeitskleidung (?) über den Zaun gehängt, eine Regentonne bei der es sich auch – nachdem sie unter Dach steht – um eine Tonne zum Transport von Küchenabfällen handeln könnte und einen hinter dem Dach aufragenden Schornstein.
    Auffällig für mich auch die tw. großen Öffnungen im EG-Bereich, die nicht mit Toren oder Türen, sondern mit Zäunen verschlossen sind.

      1. Spontan hab ich darin einen Tunnel für eine Spielzeugeisenbahn gesehen. Das wird hier aber nicht der Fall sein.
        Wäre an beiden Enden ‚Falltore‘ könnte es sich um eine Lebendtierfalle für Ratten oder Marder handeln.

  2. Bei meiner „Erdboden-Planier-These“ stellte ich mir vor, dass man durch die Röhre z. B. eine Gewindestange schob und an deren Enden eine Art Deichsel befestigte, vor die der Bauer entweder sich selbst oder sein Rösslein spannte – eine Vintage-Kreiselegge quasi. Inzwischen kommt mir vor, die Rolle ist nicht gar nicht wirklich rund und würde sich demnach auch nicht einwandfrei drehen.

    Von meiner Schubkarre muss ich mich wohl ebenfalls verabschieden, der würden ja die Handgriffe fehlen, wie ich jetzt bemerkte. Könnte auch ein Pflug sein, allerdings auch ohne Griffe, oder ein lose an die Hausmauer gelehntes Rad vor dem der Rest eines Kutschbockes liegt. Fast wie im Lotto: Alles ist möglich.

  3. Schubkarre stimmt schon. Die Griffstangen sind vermutlich auf Höhe der Radachse angebracht und hier deshalb vom grasbedeckten Erdhaufen verdeckt.

  4. Der Bauernhof ist das Anwesen Igler Straße 62, ehemaliges Igls Nr.1. Das Haus mit dem Hofnamen „Stackler“ wurde 1842 vom Innsbrucker Kaufmann Wilhelm Duregger erworben und wurde 1844 an der Südwestseite (Bild) verlängert um 2 zusätzliche Zimmer und die Veranda für die Sommerfrische zu ntzen.

  5. Und Herrn Mayregger herzlichen Dank für die Lösung und das Hintergrundwissen. Vom Altbestand sind ja nur mehr die unveränderten Kamine übrig.

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